Gauch

Gauch
Kopie des Fratzensteins aus dem Heimatmuseum

Gauch ist ein seit dem 8. Jahrhundert belegter Name für den seit dem 13. Jahrhundert meist Kuckuck genannten Vogel.

Wohl weil der Kuckuck wegen seines eintönigen Rufs als töricht galt, bezeichnete das Wort im übertragenen Sinn auch einen Narren, insbesondere einen von der Liebe geblendeten Menschen.

Im Mittelalter wurden auch Gaukler und sonstiges Fahrendes Volk so bezeichnet, zuweilen abschätzig im Sinne von Spitzbube. Zeugnisse davon finden sich u.a. auf sogenannten Fratzensteinen, die zur Abwehr dieser Leute an den Stadttoren angebracht waren. Im Heimatmuseum Bergen-Enkheim befindet sich ein Original aus Sandstein, auf dem ein Gaukler mit einer eulenspiegelartigen Kopfbedeckung ein Spruchband hält, mit dem Text: „far du gauch 1479“.

Als Gauchblume wurde auch das im Volksmund als Kuckucksblume bekannte Wiesenschaumkraut bezeichnet.

Ebenso ist Gauch ein deutscher Nachname, den es schon länger als 600 Jahre gibt. Hauptsächlich stammt der Nachname Gauch aus der Pfalz, der sich aber dann auf die ganze Welt verbreitete.

Siehe auch

Quellen


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  • Gauch — 〈m.1 od. 1u〉 1. Kuckuck 2. 〈fig.〉 2.1 Schelm 2.2 Narr, Betrogener, armer Tropf ● er ist ein armer Gauch [<ahd. gauh <germ. *gauka ; schon um 1000 a. „Narr“] * * * Gauch, der; [e]s, e u. Gäuche [mhd. gouch, ahd. gauh, lautm.] ( …   Universal-Lexikon

  • Gauch — Gauch, 1) so v.w. Geck, Schelm, Betrüger; 2) so v.w. Kukuk …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gauch — Gauch, der Kuckuck; auch soviel wie Kretin, Narr, Geck …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gauch — Gauch, der Kuckuck …   Kleines Konversations-Lexikon

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