- Gauchsbach
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Gauchsbach Gewässerkennzahl DE: 242166 Lage Mittelfranken, Bayern, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Schwarzach → Rednitz → Regnitz → Main → Rhein → Nordsee Ursprung Zusammenfluss von Ebenbach und Röst bei Feucht-Weiherhaus
49° 22′ 55″ N, 11° 16′ 44″ O49.38194444444411.278888888889392.2Quellhöhe 392,2 m ü. NN Mündung bei Wendelstein-Röthenbach b. Sankt Wolfgang in die Schwarzach 49.36138888888911.173611111111337Koordinaten: 49° 21′ 41″ N, 11° 10′ 25″ O
49° 21′ 41″ N, 11° 10′ 25″ O49.36138888888911.173611111111337Mündungshöhe 337 m ü. NN Höhenunterschied 55,2 m Länge 11,5 km[1] Der Gauchsbach ist ein kleines ganzjähriges Fließgewässer im Lorenzer Reichswald südöstlich von Nürnberg. Er prägt das Ortsbild von Feucht und war auch in einem alten Wappen von Feucht angedeutet: als blaue Wellenlinie zwischen grün und gelb (für Wald und Feld).
Inhaltsverzeichnis
Name
Seinen Namen hat er vom Gauch, der alt- / mittelhochdeutschen Bezeichnung des Kuckucks. Dieser Waldvogel war wohl typisch für dieses Gebiet und ist auch heute noch manchmal hier zu hören.
Lage
Der Gauchsbach fließt in Ost-West-Richtung und ist über eine Gesamtstrecke von ca. 15-20 km der Sammler aller Wald- und Wiesengräben innerhalb einer Hügelkette, die sich nördlich vom Hohen Bühl / Teufelsbackofen (MUNA-Gelände), Feuchter Höhe, Hutberg, Büchleinsberg, Kreuzstein - also etwa entlang der Autobahn A6 – und südlich weiter über Kanzelschlag (bei Weinhof), Auf dem Berge (Grünsberg / Altenthann), Dreibrüderberg (Rummelsberg), Kirchbühl (Schwarzenbruck) hinzieht und zum Sandsteinfelsen des Schwarzachtales (bei Gsteinach) hin ausläuft.
Der Höhenunterschied vom Quellgebiet Kanzelschlag bis zur Mündung in die Schwarzach beträgt ca. 130 m (davon 55 m als "Gauchsbach").
Quellen und Verlauf
Mit einer „richtigen“ Quelle wie die Grünsberger Sophienquelle kann er offenbar nicht (mehr) aufwarten, der Bau der Autobahn A3 hat wohl eine Unterwasserader abgedrückt, man findet beim Schild „1000 m bis Ausfahrt Burgthann“ an einer Böschung etwa 50 m abseits der Fahrbahn im Frühjahr eine Sickerstelle, die eine Quelle gewesen sein könnte. So könnte man jetzt als Ursprung wohl das Sumpfwaldgelände beim Kanzelschlag (49° 23′ 7″ N, 11° 19′ 23″ O49.38527777777811.323055555556, 458 m ü. NN) nahe dem Vereinsheim Weinhof sehen. Nachdem andere Gräben dazu kommen, sieht man bald deutlich einen tief eingekerbten Graben im moorigen Mischwald, in dem lustig das kleine Rinnsal plätschert und östlich von Penzenhofen von der Staatsstraße Feucht-Altdorf überquert wird. Es umfließt und speist dort zwei von der Straße sichtbare Weiher, umfließt diesen Ort südlich und durchquert das Wiesengelände, ehe es nach abermaliger Unterquerung der Straße in den dichten Wald Rabenholz eintaucht. Dort heißt das Bächlein dann Ebenbach und wird zeitweise auch in einen Fischteich eingeleitet.
Von Nordosten kommt die (wasserreichere) Röst aus Winkelhaid dazu, die sich aus dem Feuchtwiesengebiet Schlagwiesen zwischen Richthausener und Staatsstraße unterhalb des Kanzelschlag speist. Deren Ursprünge im Wald kann man nur schwer ausmachen, am besten wohl nach Schneeschmelze oder Regenperioden. Einer liegt unweit des westlichen Waldwegs (49° 22′ 57″ N, 11° 18′ 56″ O49.382511.315555555556, 459 m ü. NN), wo das Wasser zunächst ca. 150 m nach Westen abfließt, dann nach Süden dem Waldrand bis zur stumpfen Spitze folgt und bei der Wiesenstraße Penzenhofen als seichter Sumpfgraben sichtbar wird. Entlang den Grundstücksgrenzen am östlichen Ortsrand zieht der Graben dann wieder nördlich und wird durch Sickerwasser aus dem Feldhang kräftiger. Ein paar andere Ursprungspunkte liegen beim Bogen des nördlichen Waldwegs (49° 23′ 12″ N, 11° 19′ 3″ O49.38666666666711.3175, 458 m ü. NN), also unweit des Ebenbach-Ursprungs. Das Wasser fließt dort ebenfalls nach Westen zum Waldrand ab, wo es aber wieder versickert und erst wieder unterhalb der Wiese im Graben südlich des Kreisverkehrs Richthausener Straße zutage tritt. Die Röst beginnt dann dort (49° 23′ 13″ N, 11° 18′ 32″ O49.38694444444411.308888888889, 421 m ü. NN), wo beide Gräben aufeinander treffen und dazu noch eine kleine Quelle sprudelt. Sie fließt ab da direkt nach Westen zur Ortsmitte, bildet bei der Brunngasse den Weiher aus und taucht nach der Bachstraße hinter dem Wasserwerk in den Wald ein. Sie führt hier - wie auch der Ebenbach - nicht ständig Wasser in ihrem Bett. Erst hinter "An der Röst" beim Mosthaus sprudelt das klare Bächlein ständig, speist da schon einen Fischteich im Wald und schlängelt sich zwischen den beiden Waldwegen weiter bis zum Klärwerk. Südwestlich am Waldrand entlang wendet es sich auf den Ebenbach zu.
Nach dem Zusammenfluss der beiden "Geschwister" (49° 22′ 55″ N, 11° 16′ 44″ O49.38194444444411.278888888889, 392,2 m ü. NN) bei Weiherhaus führt der Bach seinen Namen Gauchsbach, der dann nach dem Durchfließen des Weihers zunächst südlich an Hahnhof vorbeifließt, in Moosbach den ebenfalls von Nordost zuströmenden Hennertsbühlgraben aufnimmt, bei der Gauchsmühle wieder die Straße in südlicher Richtung kreuzt und im teilweise dichten Auwald verschwindet. Am östlichen Ortsrand von Feucht tritt er nach dem Durchfließen eines weiteren Weihers beim Freibad schließlich aus dem Wald heraus, quert die Straße abermals, schlängelt sich durch renaturierte Wiesenflächen bis zur Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg und beim Zeidlerschloss vorbei, wo er das Schwarzwasser vom Büchleinsberg aufnimmt.
Im Ortskern Feucht ist er seit 1928 in eine breite Betonwanne gefasst, die seit ca. 1975 von der Hauptstraße bis zur Reichswaldhalle / Pfinzingschloss überdeckelt ist. Um Überflutungen zu verhindern, wurde dort ein großes Regenrückhaltebecken gebaut, auf dem jetzt immer mittwochs ein Direktvermarktungs-Bauernmarkt stattfindet. Weiter durch Wiesengelände – zeitweise Landschaftsschutzgebiet, die neuerliche Widmung unterblieb mit Rücksicht auf Nutzungsmöglichkeiten der Anlieger – nimmt er jetzt beim Alten Friedhof das vom Dreibrüderberg kommende Lechle auf. Ursprünglich mäanderte der Bach weiter nördlich an jetzt noch teils vorhandenen Weidenbäumen vorbei, doch wie damals üblich wurde er um 1928 mit mehreren Staustufen begradigt. Als Ausgleich für ICE-Flächenbedarf wurde der „Gauchsbachgrund“ hier wieder mit Mäandern renaturiert. Westlich der Autobahn A9 und ICE-Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München wendet er sich vor den Krugsweihern wieder dem Wald zu und nimmt das Wasser der Feuchter Kläranlage auf. Früher floss nach dem Jägersee über einen Graben etwas Wasser vom MUNA-Waldgebiet zu, seit einigen Jahren mündet dieser Graben aber in den Jägersee. Ein breiter Auwald-Gürtel beidseits der Autobahn A73 bildet die Rampe für einen meterhohen Wasserfall beim Friedhof Röthenbach bei Sankt Wolfgang, wo der Bach unter einer Brücke, dem Gauchsbach-Brückkanal den Ludwig-Donau-Main-Kanal quert, das Schloss Kugelhammer (bzw. Gugelhammer) umfließt und schließlich hinter dem Werksgelände Heinrich-Müller-Straße in Röthenbach/St.Wolfgang (49° 21′ 41″ N, 11° 10′ 25″ O49.36138888888911.173611111111, 337 m ü. NN) in die sich von Süden heranschlängelnde Schwarzach mündet.
Fauna
In seinem unteren Teil, der ein beliebtes Refugium für Wildenten und Reiher ist, findet man zeitweise auch Fische wie Forellen.
Lokale Hinweise
- MUNA: Abk. für Luftmunitionsanstalten im 3. Reich, heute unbewachtes militärisches Sperrgebiet
- Altenthann: östlicher Ortsteil von Schwarzenbruck
- Weinhof: westlicher Ortsteil von Altdorf bei Nürnberg
- Hahnhof: Ortsteil von Feucht
- Moosbach: Ortsteil von Feucht
- Weiherhaus: östlichster Ortsteil von Feucht
- Zeidlerschloss: eines von drei ehemaligen Patrizier-Herrensitzen in Feucht
- Pfinzingschloss: eines von drei ehemaligen Patrizier-Herrensitzen in Feucht
- Sophienquelle: „die größte gefasste, barocke Quellanlage nördlich der Alpen“ (Wikipedia: Schloss Grünsberg #Sophienquelle), das Wasser fließt in südlicher Richtung zur Schwarzach bei Burgthann
- Ebenbach: südlicher Ursprungsteil des Gauchsbach
- Röst: nördlicher Ursprungsteil des Gauchsbach
- Kanzelschlag: Quellgebiet der beiden Ursprungsteile im Wald östlich Winkelhaid - nicht identisch mit der Straßenbezeichnung "Zum Kanzelschlag" in Penzenhofen
- Hennertsbühlgraben: Waldgraben aus nordöstlicher Richtung, mündet bei Gauchsmühle/Moosbach in den Gauchsbach
- Schwarzwasser: Waldgraben aus nordöstlicher Richtung, mündet hinter dem Zeidlerschloss Feucht in den Gauchsbach
- Lechle: Waldgraben aus südlicher Richtung, mündet nach Untertunnelung bei der Talstraße in Feucht in den Gauchsbach
- Krugsweiher: ehemalige Fischteiche, jetzt renaturiert als Ausgleichsmaßnahme für die nahe ICE-Strecke
- Jägersee: zwei ehemalige Sandabbau-Mulden, jetzt gern als Badeseen benutzt
- Schloss Kugelhammer [2] bzw. Gugelhammer: Patrizier-Herrensitz in Röthenbach bei Sankt Wolfgang
Einzelnachweise
- Quelle für Koordinaten und Höhenangaben: Google Earth
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