- Gauss-Prozess
-
Ein stochastischer Prozess auf einer beliebigen Indexmenge T wird Gauß-Prozess (nach Carl Friedrich Gauß) genannt, wenn seine endlichdimensionalen Verteilungen (mehrdimensionale) Normalverteilungen (auch Gauß-Verteilungen, daher der Name) sind. Es soll also für alle die multivariate Verteilung von durch eine n-dimensionale Normalverteilung gegeben sein.
Eine besondere Eigenschaft der Gauß-Prozesse ist von der Normalverteilung geerbt, die durch ihre ersten zwei Momente bereits eindeutig bestimmt ist: So haben zwei Gauß-Prozesse, die über dieselbe Erwartungswertfunktion und Kovarianzfunktion verfügen, dieselbe Verteilung.
Ein Gauß-Prozess heißt zentriert, wenn sein Erwartungswert konstant 0, die Erwartungswertfunktion also die Nullfunktion ist.
Beispiele
- Der Wiener-Prozess (bzw. Brownsche Bewegung) hat Erwartungswertfunktion und Kovarianzfunktion .
- Das Gauß'sche weiße Rauschen hat Erwartungswert 0 und Kovarianzfunktion (Dirac-Funktion)
- Ist und f,g zwei integrierbare reellwertige Funktionen sowie W ein Wiener-Prozess, so ist der Itō-Prozess ein Gauß-Prozess mit Erwartungswertfunktion und Kovarianzfunktion .
Literatur
- R. M. Dudley, Real Analysis and Probability, Wadsworth and Brooks/Cole, 1989.
- B. Simon, Functional Integration and Quantum Physics, Academic Press, 1979.
- C. E. Rasmussen, C. K. I. Williams, Gaussian Processes for Machine Learning, MIT Press, 2006. ISBN 0-262-18253-X
- M.L. Stein, Interpolation of Spatial Data: Some Theory for Kriging, Springer, 1999
Weblinks
- Gaussian Processes Web Site (inkl. Tutorials, Code etc.)
Wikimedia Foundation.