Gayle Tufts

Gayle Tufts
Gayle Tufts als Moderatorin des Benefiz-Konzerts Cover me in Köln, November 2007
Tufts auf der Berlinale 2009

Gayle Tufts (* 17. Juni 1960 in Brockton, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Entertainerin. Sie schreibt und produziert eigene Shows mit Musik, Stand-Up Comedy in den Sprachen Englisch und Deutsch.

Leben

Tufts wurde 1960 in Brockton, Massachusetts geboren und erhielt ihre Ausbildung in der Zeit zwischen 1978 und 1982 am New York University's Experimental Theatre Wing. Sie arbeitete dort u.a. mit den Regisseurinnen Anne Bogart und Yoshiko Chuma, den Schriftstellern Nicky Silver und Ain Gordon, dem Choreograf David Gordon und dem Komponisten Philip Glass zusammen. Im Jahr 1984 kam Gayle Tufts erstmals nach Berlin und tourte 1986 als Backupsängerin für Max Goldt und Foyer des Arts. Sie arbeitete mit der Tanzfabrik Berlin als Performerin, Regisseurin (mit Dieter Heitkamp) und Lehrerin von 1988 bis 1994.

Seit 1991 lebt sie fest in Berlin. Sie arbeitete von 1991 bis 1998 mit dem Pianisten und Komponisten Rainer Bielfeldt zusammen; gemeinsam produzierten sie sechs Bühnenshows, veröffentlichten vier CDs und schrieben Bühnenmusiken für die Komische Oper Berlin und die Rotterdam Dans Group (Niederlande). Im Jahr 1998 erhielt Gayle Tufts den Kritikerpreis der Berliner Zeitung, ihr erstes Buch Absolutely unterwegs – eine Amerikanerin in Berlin erschien 1999 im Ullstein-Verlag. Von März 2001 bis September 2008 hatte Gayle Tufts ihre eigene wöchentliche Radio-Kolumne Gayle's Woche auf Radio Multikulti und für das Funkhaus Europa. In den Jahren 2001 und 2002 spielte sie in Disneys Der Glöckner von Notre-Dame im Stella Musical Theater in Berlin, in den Jahren 2002 und 2003 war sie Hauptdarstellerin der Weihnachtsrevuen Jingle Bells 2002 und Jingle Bells 2003 im Berliner Friedrichstadtpalast. Von 2003 bis 2005 präsentierte sie eine monatliche Happy Hour im Berliner Quatsch Comedy Club.

Im April 2004 präsentierte Tufts im Berliner TIPI-Zelt die Bühnenshow Soul Sensation, in der sie ihre Biografie anhand ausgewählter Soul-Songs erzählte. Im November 2005 folgte eine eigene Weihnachtsshow mit dem Titel White Christmas. Zur Leipziger Buchmesse im März 2006 erschien ihr zweites Buch Miss Amerika mit einer Sammlung autobiografischer Kurzgeschichten, die anschließend auch als Hörbuch veröffentlicht wurden. Eine Lesetour führte sie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im November 2006 präsentierte Tufts eine Fortsetzung der ersten Weihnachtsshow unter dem Titel White Christmas Again, die im gleichen Jahr vom RBB-Fernsehen ausgestrahlt wurde; 2008 erschien eine DVD zur Show. Im Jahr 2007 veröffentlichte sie ihr drittes Buch Weihnacht at Tiffany's, in dem sie hinter die Kulissen ihrer Weihnachtsshow blickt und die Unterschiede zwischen Deutscher Weihnacht und American Christmas erzählt.

Tufts versteht sich als eine Beobachterin Deutsch-Amerikanischer Verhältnisse und Botschafterin zwischen beiden Ländern. Sie verwendet in ihren Bühnenshows eine Mischung aus Deutsch und amerikanischem Englisch, die sie von Denglisch und Scheinanglizismen abgrenzt. In diesem von ihr als „Dinglisch“ bezeichneten Stil verwendet sie englische und deutsche Wörter zwar parallel, beachtet dabei aber den korrekten Satzbau und die Grammatik der jeweiligen Sprache. In ihren Monologen und Liedtexten lehnt sich Gayle Tufts an die amerikanische Tradition des Storytelling an und mischt sie mit klassischen Elementen des amerikanischen Showgeschäfts.

Im Jahr 2010 hat Tufts für ZDFneo die sechsteilige Doku-Soap "Deutschland für Einsteiger" gedreht. Sie hilft anderen "Neu-Deutschen", die mit unterschiedlichen Träumen, Wünschen und Erwartungen nach Deutschland aufgebrochen sind, sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden.

Weblinks

 Commons: Gayle Tufts – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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