- Gebhard Fugel
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Gebhard Fugel (* 14. August 1863 in Oberklöcken bei Oberzell, heute zu Ravensburg; † 26. Februar 1939 in München) war ein deutscher Maler. Er war auf christliche Motive spezialisiert; sein bekanntestes Werk ist das Jerusalem-Panorama in Altötting.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Fugel wuchs in Oberschwaben auf und studierte ab 1879 an der Kunstschule Stuttgart (u. a. bei Alexander von Liezen-Mayer und Claudius Schraudolph d. J.). Er wandte sich schon während seiner Studienzeit christlichen Motiven zu, die er in einem realistischen, von der Historienmalerei und den Nazarenern beeinflussten Stil verwirklichte. Das 1884/1885 entstandene Bild Christus heilt Kranke wurde mit Erfolg im Münchner Kunstverein ausgestellt; in der Folge war er in Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. 1890 zog Fugel nach München und gründete dort mit Kollegen die Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst. In seinem Werk herrschten nun großformatige Wandgemälde in Kirchen und Altarbilder vor.
Sein 1902-1903 entstandenes, 1140 m² großes Rundgemälde zur Passion, das in einem eigens errichteten Gebäude in Altötting gezeigt wird, gehört zu den letzten erhaltenen Panoramen und ist in seiner religiösen Thematik ungewöhnlich für diese Kunstform, die ansonsten von historischen Motiven bestimmt ist. 1905 wurde Fugel zum "königlichen Professor" ernannt.
Fugels Schulwandbilder, 136 Gemälde zu biblischen Themen, machten ihn auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, sie wurden auch als Illustrationen in Schulbibeln und anderen Büchern verwendet.
An Fugel erinnern Straßennamen in Ravensburg, Ravensburg-Oberzell, Weingarten, Altötting und München-Menzing. Nach ihm ist der Gebhard-Fugel-Kunstpreis benannt.
Fugel war Ehrenmitglied der Katholischen Studentenverbindung Saxonia-München im KV.
Werke (Auswahl)
Wand- und Altarbilder
- Christus heilt Kranke, Missionshaus Hl. Kreuz, Altötting, 1884-1885
- Ehemalige Wandbemalung der Stemmer-Kapelle in Lauterbach (Schwarzwald), 1888
- Kreuzabnahme, Städtische Galerie Bad Saulgau, 1889-1890
- Seitenaltarblätter Maria mit dem Jesuskind/Herz Mariä, sowie St. Josef mit dem Papst Leo XIII., St. Georgskirche, Auernheim, 1891
- Deckenfresken, Wallfahrtskirche St. Gebhard auf dem Gebhardsberg bei Bregenz, 1895-1896
- Maria mit dem Kinde, Pfarrkirche St. Antonius in Oberzell, 1897[1]
- Deckengemälde St. Ambrosius und Ölbergszene an der Außenfassade der Pfarrkirche in Hergensweiler, Westallgäu 1897
- Predigt des Paulus auf dem Areopag, 1898 Pfarrkirche Ellhofen/Westallgäu
- Freskenzyklus zum Leben des Hl. Martin in der Stadtpfarrkirche, Wangen im Allgäu, 1899
- Heilige Familie und Kreuzweg, Elisabethkirche Stuttgart, ab 1903
- Kreuzwegfresken und Altarbilder der Kirche St. Joseph in München, 1904-1908 (im Zweiten Weltkrieg zerstört)
- Deckengemälde Jesus segnet die Kinder, Geburt Jesu und Abendmahl in Hohenweiler/Vorarlberg 1908
- Fresken zur Andreaslegende, Liebfrauenkirche in Ravensburg, 1908-1909
- Altarblatt St. Martin in Aystetten bei Augsburg, 1912
- Kuppelgemälde Weltgericht in Hauerz (heute zu Bad Wurzach), 1921[2]
- Altarbilder und Kreuzweg, Pfarrkirche St. Anton, Passau, 1922
- (ehem.) Altarbild in der Kirche St.Elisabeth in Ulm, 1923
- Deckengemälde Wundersame Brotvermehrung in Moggast, Oberfranken, 1926 [3]
- Deckengemälde in Münster am Lech
- Flügelaltar in Köln-Ehrenfeld
- Altarbild in der Elisabethkirche in Hamburg
- Drei Altarbilder, Spitalkirche Saulgau
- Deckengemälde Himmelfahrt Mariä in der Anstaltskirche Ursberg
- Deckengemälde Bergpredigt in Grenchen (Kanton Solothurn, Schweiz)
- Freskenzyklus in der Stadtpfarrkirche, Mindelheim
- Deckengemälde der Kapelle bei der Eich bei Ellwangen (zum Gedenken der Gefallenen des Ersten Weltkriegs)
- Gemälde in der Kirche St. Elisabeth, Berlin-Schöneberg
- zwei Altarbilder in der Pfarrkirche St. Peter in cathedra, Großheubach: Jesus begegnet seiner Mutter und Kreuzesabnahme (beides sichtbar während der Fastenzeit)
- Altarblatt in der Salvatorkirche in Berlin-Lichtenrade (Hochaltar von Thomas Buscher)
- Deckengemälde in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist, Ravensburg-Obereschach
- Werk in der Kolumba, Köln
Sonstige Werke
- Jerusalem-Panorama Kreuzigung Christi, Altötting, Größe: 12 x 95 m, 1902-1903
- 136 Gemälde zur Bibel, so genannte Schulwandbilder, 1908-1932 (Originale heute im Diözesanmuseum Freising)
- 25 Entwürfe zur Apokalypse, 1933
Literatur
- Oskar Döring-Dachau: Gebhard Fugel, in: Zeitschrift für Christliche Kunst, 6. Jg. 1909–1910, VI. Heft (Februar 1910), S. 133–143 (Digitalisat)
- Gabriele Koller: Das Jerusalem-Panorama Kreuzigung Christi in Altötting (Kunstführer; Nr. 2487). Schnell und Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3-7954-6389-0.
- Gabriele Koller (Hrsg.): Die Welt der Panoramen. Zehn Jahre Internationale Panorama-Konferenzen. Büro Wilhelm, Amberg 2003, ISBN 3-936721-08-4.
- Walter Rothes: Gebhard Fugel. Eine Einführung in des Meisters Werk und Leben. Parcus & Co., München 1925.
- Franz Schultheiß: Gebhard Fugel. Eine Lebens- und Künstlerskizze. Süddeutsche-Verlagsanstalt, Ulm 1920.
- Gebhard Streicher (Hrsg.): Gebhard Fugel. Apokalypse. Ausstellung der Stadtgalerie Altötting. Büro Wilhelm, Amberg 2003, ISBN 3-936721-04-1
- Franz Schiermeier: "Panorama München, Illusion und Wirklichkeit, München als Zentrum der Panoramenherstellung'". Franz Schiermeier Verlag, München 2010, ISBN 978-3-9813190-2-6
Einzelnachweise
Weblinks
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Commons: Gebhard Fugel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Gebhard Fugel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen zu Gebhard, Fugel im BAM-Portal
- Panorama Altötting
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