- Gefrierschachtverfahren
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Das Gefrierschachtverfahren ist ein Verfahren, dass beim Abteufen von Schächten angewandt wird.
Inhaltsverzeichnis
Verfahren
Das Gefrierschachtverfahren wird angewandt, wenn wasserführende lockere Gebirgsschichten zu durchteufen sind. Dazu werden rund um den geplanten Schacht Gefrierlöcher gebohrt, die anschließend mit einem Kühlmittel beaufschlagt werden. Die Gefrierbohrlöcher bestehen aus einem Außenrohr aus Stahl und einem Fallrohr aus Kunststoff. Das Kühlmittel gelangt über das Fallrohr zur Bohrlochsohle und steigt im äußeren Ringraum wieder auf. Bei diesem Vorgang wird dem umliegende Gebirge Wärme entzogen, und es entsteht ein Frostkörper. In dessen Schutz wird der Schacht dann wie im standfesten Gebirge abgeteuft.
Geschichte
Künstliche Kälte wurde beim Schachtabteufen zum ersten Mal in Großbritannien (Wales) im Jahre 1862 angewandt. Hier wurde jedoch die Sohle des Schachtes abschnittsweise gefroren. Das hier beschriebene Verfahren wurde von Poetsch aus Aschersleben entwickelt und 1883 auf der Grube Archibald bei Schneidlingen erstmalig mit Erfolg angewandt. Dieses Verfahren hat sich dann international durchgesetzt. Fast alle Schächte im Steinkohlenbergbau des Ruhrgebietes, bei denen das aufliegende Deckgebirge zu durchteufen war, sind so erstellt worden.
Literatur
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
- Das Abteufen des ersten Kalischachtes nach dem "Poetsch'en Gefrierschachtverfahrens" -Günter Pinzke: Veröffentlichungen zum Bergbau in Mecklenburghttp://günter.pinzke.de
Siehe auch
Kategorie:- Bergbautechnik
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