- Gefängnisseelsorge
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Gefängnisseelsorge ist der geistlich begleitende Dienst der Kirchen für die Gefangenen und die Bediensteten in den Justizvollzugsanstalten (JVA).
Der systematische Ausbau der Gefängnisseelsorge erfolgte Ende des 16. und im 17. Jahrhundert, als die moderne Freiheitsstrafe als Rechtspflegemittel aufkam.
Gefängnisseelsorger
In dieser Form der Seelsorge arbeiten Geistliche und Laien. Gefängnisseelsorger müssen psychisch stabil und kommunikationsfähig sein.
Sie gehen als Vertreter der Kirchen in die Gefängnisse. Als Leitbild der Gefängnisseelsorger gilt das Bibelzitat „Ich bin gefangen gewesen und ihr habt mich besucht (Matthäus 25, 36)“. Nach christlichem Menschenbild verliert kein Mensch seine von Gott geschenkte Würde.
Heute umfasst die Gefängnisseelsorge die Feier von Gottesdiensten und die Sakramentenspendung ebenso wie das Angebot von Gesprächen und Zellenbesuchen, Hilfen bei Weiterbildungsmaßnahmen, Aufrechterhaltung der Kontakte mit Verwandten sowie Vermittlung von anderen Hilfsangeboten.
Literatur
- Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen (Hebr 13,3). Der Auftrag der Kirche im Gefängnis. (Die deutschen Bischöfe, Nr. 84), Bonn 2006.
- Rat der Ev. Kirche in Deutschland (Hrsg.): Strafe: Tor zur Versöhnung? Denkschrift der EKD. Gütersloh 1994.
- Benedikt Vallendar: Mit 'böse' und 'abartig' kann ich wenig anfangen. Über die katholische Gefängnisseelsorge in der JVA Tegel In: Justament, Berlin, April 2011 (online)
Weblinks
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