- Gegenklang
-
Gegenklänge (oder auch Gegenparallelen) zählen zu den Nebendreiklängen einer Tonart. Sie sind mit den Hauptdreiklängen einer Tonart (Groß-)terzverwandt und werden in der Funktionstheorie durch den Buchstaben „g“ (Gegenparallele in Moll zur Dur-Hauptfunktion) bzw. „G“ (Gegenparallele in Dur zur Moll-Hauptfunktion) bezeichnet, die direkt neben die entsprechenden Hauptfunktionsbezeichnungen geschrieben werden, auf die sich der Gegenklang bezieht:
- Tonikagegenklang: Tg auf der (großen) III. Stufe, tG auf der (kleinen) VI. Stufe
- Dominantgegenklang: Dg auf der (großen) VII. Stufe, dG auf der (kleinen) III. Stufe
- Subdominantgegenklang: Sg auf der (großen) VI. Stufe, sG auf der (kleinen) II. Stufe
Auf der großen Terz des Hauptdreiklanges wird der entsprechende Gegenklang mit den leitereigenen Tönen der Tonart gebildet. Die Gegenklänge befinden sich in Dur stets oberhalb des Hauptdreiklangs, in Moll jedoch unterhalb des Hauptdreiklangs.
Beispiel: Der Gegenklang von C-Dur ist e-Moll, der Gegenklang von D-Dur ist fis-Moll. In Moll ist der Gegenklang von a-Moll umgekehrt F-Dur, von d-Moll gesehen B-Dur.
Verwendung der Gegenklänge
Gegenklänge haben zwei gemeinsame Töne mit dem Hauptdreiklang, auf den sie sich beziehen. In Dur enthält der Tonikagegenklang Tg (im Gegensatz zur Tonikaparallele Tp) nicht den Grundton der Hauptfunktion, in Moll ist das Gegenteil der Fall. Ein Trugschluss in Moll findet deshalb mit dem Tonikagegenklang tG statt. Bsp: D – tG. In g-Moll: D-Dur – Es-Dur
Der Tonikagegenklang Tg/tG findet allgemein von den Gegenklängen die häufigste Verwendung.
In Moll ist der Dominantgegenklang dG identisch mit der Tonikaparallele tP, was z. B. für a-Moll C-Dur (dG) = C-Dur (tP) ergeben würde. tP hat sich als Bezeichnung für diesen Fall allgemein durchgesetzt.
In Dur führen Ableitungen des Dominantgegenklangs und des Subdominantgegenklangs weit aus der Tonart heraus und sind daher seltener.Eine andere Art von terzverwandten Nebendreiklängen sind die Parallelklänge.
Wikimedia Foundation.