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Gemeine Drachenwurz Gemeine Drachenwurz (Dracunculus vulgaris)
Systematik Monokotyledonen Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales) Familie: Aronstabgewächse (Araceae) Unterfamilie: Aroideae Gattung: Drachenwurzen (Dracunculus) Art: Gemeine Drachenwurz Wissenschaftlicher Name Dracunculus vulgaris Schott Die Gemeine Drachenwurz (Dracunculus vulgaris), auch Schlangenwurz genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Sie gehört zu den größten und während der Blütezeit sehr auffälligen, spektakulärsten der europäischen Arten innerhalb der Familie der Araceae.
Im deutschen Sprachgebrauch versteht man unter Drachenwurz oft die einheimische Sumpfkalla.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Gemeine Drachenwurz wächst als schlanke bis kräftige ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 60 bis 120 Zentimeter. Sie bildet eine relativ große, abgeflacht-kugelige bis scheibenförmige Knolle als Überdauerungsorgan, mit einem etwas überstehenden bis etwas eingesunkenen Vegetationspunkt. Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide, Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die langen Blattscheiden hüllen den Blütenstandsschaft ein. Die fußförmige Blattspreite ist in neun bis fünfzehn Abschnitte zerteilt. Diese mehr oder weniger flachen Blattabschnitte sind elliptisch oder länglich-lanzettlich, wobei der mittlere größer ist als die seitlichen.
Generative Merkmale
Auf einem stielrunden Blütenstandsschaft steht der für Aronstabgewächse typische Blütenstand mit Spatha (einzelnes Hochblatt) und Spadix (Kolben). Das relativ große Spatha besitzt einen gewellten Rand und eine innen dunkel-purpurfarbene, außen grünliche Farbe. Der untere Bereich der Spatha ist mehr oder weniger geschlossen. Der offene Bereich der Spatha ist anfangs aufrecht, krümmt sich aber bald zurück. Der obere, blütenlose, verdickte Abschnitt des Kolbens ist schwarz-violett gefärbt und überragt die Spatha meist. Die männlichen und weiblichen Blüten sind nur durch wenige unfruchtbare Blüten getrennt. Die männlichen Blüten enthalten drei bis vier Staubblätter mit kurzen Staubfäden. Die länglichen bis länglich-spindelförmigen Fruchtknoten sind einkammerig und enthalten nur einige Samenanlagen. Der Blütenstand verströmt einen intensiven Aasgeruch, um Insekten anzulocken.
Der Fruchtstand enthält einige bis viele verkehrt-eiförmige Samen, die wenige Samen enthalten. Die kugelig-eiförmigen Samen sind etwas seitlich abgeflacht und kantig mit runzeliger Samenschale (Testa).
Vorkommen
Die Gemeine Drachenwurz ist im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet und kommt westlich bis Korsika und Sardinien vor. Sie ist auf dem Balkan, den ägäischen Inseln, auf Kreta und im Südwesten der Türkei weit verbreitet. Sie wächst in Wäldern und Gebüschen auf nährstoffreichen, feuchten Standorten.
Die Gemeine Drachenwurz wird kultiviert und ist stellenweise verwildert.
Gefährdung
Es besteht eine gewisse gärtnerische Tradition im Handel mit den Knollen. Hierfür werden meist Wildsammlungen vorgenommen. Der Bedarf an Entnahmen ist so gering, dass die Gemeine Drachenwurz meist noch nicht in ihrem Bestand gefährdet ist.
Bilder
Literatur
- Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. 2. Auflage. Kosmos Gesellschaft der Naturfreunde, Frankh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-05300-8, S. 208.
- Peter C. Boyce: The genera Dracunculus and Helicodiceros (Araceae: Aroideae). In: Thaiszia 4(2), 1994: 175–182 (textgleich online bei der International Aroid Society) (Abschnitt Beschreibung)
Weblinks
Commons: Gemeine Drachenwurz (Dracunculus vulgaris) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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