- Generalprobe
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Eine Generalprobe ist die letzte Probe vor der Premiere eines Theaterstücks, einer Oper, Operette oder eines Konzerts. Entsprechend wird die vorletzte oder auch die drittletzte Probe als Hauptprobe bezeichnet. Der Begriff kommt ursprünglich aus der darstellenden Kunst, der dort für die letzte Probe zur Erstaufführung eines Theaterstücks, einer Oper oder einer Operette steht. Auch Musiker bezeichnen die letzte Probe vor einem Konzert als Generalprobe. So hat sich der Begriff in der Alltagssprache als Bezeichnung für einen letzten Probelauf durchgesetzt.
Theater und Opernbetrieb
Die Generalprobe findet zumeist einen, in der Oper vorzugsweise zwei Tage vor der Premiere statt. In Generalproben soll ein Stück so ablaufen, als handele es sich um eine richtige Vorstellung. Eine Generalprobe findet häufig schon vor Publikum statt, um dessen Reaktionen abschätzen zu können. Aus diesem Wunsch entstanden im anglo-amerikanischen Raum die „Preview“ genannten Voraufführungen.
Das Leitungsteam (Regie, Bühnenbild, Kostüm usw.) hat zwar in der Generalprobe noch die Chance, in das Geschehen einzugreifen, idealerweise sollte die Probe aber ohne Unterbrechung „durchlaufen“. Die Generalprobe wird dabei bereits in den vorgesehenen Kostümen und nicht wie bei normalen Proben in Sportkleidung durchgeführt (international daher auch die Bezeichnung „Dress Rehearsal“ im Gegensatz zur normalen Probe „Rehearsal“).
Konzertbetrieb
Bei Instrumentalkonzerten hat die Generalprobe meist nicht denselben Stellenwert wie in der darstellenden Kunst. Es ist lediglich die letzte einer Reihe von Proben.
Besonders für die Generalprobe ist, dass bei ihr alle beteiligten Musiker endgültig anwesend sein müssen, zum Beispiel Solisten auf Tournee, die erst zur Generalprobe zum Orchester dazukommen oder internationale Stardirigenten, die erst in der Generalprobe das Orchester übernehmen. Auch ist wichtig, dass die Generalprobe an dem Ort stattfindet, an dem später auch das Konzert gespielt werden wird. So können sich die Musiker nach der Hauptprobe nochmals mit den akustischen Bedingungen und mit der Platzaufteilung auf der Bühne vertraut machen.
Wie im Theater- und Opernbetrieb gilt auch hier scherzhaft das abergläubische Motto, dass eine misslungene Generalprobe eine gute Aufführung bedingt. Aus diesem Grund ist Applaus am Ende der Generalprobe bei Theaterleuten verpönt, da dies Unglück für die Premiere bringen soll.
Eine Anspielprobe kann der Generalprobe folgen, wenn diese aus aufführungspraktischen Gründen nicht am Aufführungsort stattfinden konnte oder es den Musikern (wegen geringer Probenanzahl) erleichtert, kurz vor dem Konzert vor Ort in die Musik zu finden.
Allgemeiner Sprachgebrauch
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Generalprobe oft als Metapher für einen letzten Probelauf vor einem wichtigen Ereignis oder einer Veranstaltung verwendet.
Beispiele:
- ein letzter Testlauf vor einem vorzuführenden Experiment in der Wissenschaft
- ein letzter Trainingslauf vor einem wichtigen Wettkampf oder einem wichtigen Spiel im Sport
- eine letzte Übung der Sicherheitskräfte vor einer schwierig zu organisierenden (Groß-)Veranstaltung wie etwa einem Fußballländerspiel oder einem Staatsbesuch mit hohem Sicherheitsaufwand
Kategorien:- Darstellende Kunst
- Theaterregie
- Musikalische Veranstaltung
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