- Georg Adam Struve
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Georg Adam Struve (* 27. September 1619 in Magdeburg; † 15. Dezember 1692 in Jena) war ein deutscher Jurist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg Adam Struve war der Sohn von Bartholomäus Struve, Erbherr auf Wanzleben und Möllenvoigt des Erzbistums Magdeburg (geb. am 4. Februar 1588 in Cramme, gestorben am 15. Februar 1650 in Magdeburg) und der Anna Margaretha Brunner (geb. am 26. September 1598 in Schleusingen, gestorben am 24. August 1669 in Magdeburg) Ihre Vorfahren waren in der väterlichen Linie unter anderem Ratsherren in Eger. Mit 17 Jahren immatrikulierte sich Georg Adam Struve 1636 an der Universität Jena für die Fächer Philosophie, Geschichte und Jura. Später wechselte er mit derselben Fächerkombination an die Universität Helmstedt.
Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums 1645 wurde er zum Beisitzer am Schöffenstuhl in Halle/Saale berufen. Im darauffolgenden Jahr promovierte Struve und nahm einen Ruf als Rechtslehrer nach Jena an.
Er war zweimal verheiratet: 1. Ehe mit Anna Maria Richter (geb. 11. April 1634, gestorben 12. Februar 1662); 2. Ehe 30. August 1663 in Dresden mit Susanne Berlich (geb. 1647 in Jena, gestorben 22. Januar 1699 in Jena). Aus beiden Ehen gingen Kinder hervor. 1647 wurde er als Beisitzer an das Hofgericht berufen. Die Stadt Braunschweig berief ihn 1661 zum Rat der Stadt. Nach mehr als zwanzigjähriger Lehrtätigkeit, während der Struve vierzehnmal Dekan und zweimal Rektor war, avancierte er 1667 zum Hofrat in Weimar, und 1672 wurde er zum Geheimen Rat der Herzöge von Sachsen-Weimar befördert.
Ab 1674 bekleidete Struve wieder an der Universität Jena einen juristischen Lehrstuhl. Als Lehrstuhlinhaber wurde er 1680 mit der Kontrolle und Gesamtleitung über die Vormundschaftsregierung, des Konsistorialpräsidiums und des Direktoriums des Steuerwesens betraut.
Sozusagen nebenbei schrieb Struve eines der wichtigsten juristischen Lehrbücher des 17. und 18. Jahrhunderts: die "Iurisprudentia Romano-Germanica forensis", zeitgenössisch: den Kleinen Struve.
Im Alter von 73 Jahren starb Prof. Georg Adam Struve am 15. Dezember 1692 in Jena. Der Bibliothekar Burkhard Gotthelf Struve war sein Sohn.
Struve wird zu den wichtigsten Juristen des Usus modernus gezählt. Sein wichtigstes Werk, die "Iurisprudentia Romano-Germanica forensis", wurde zwischen 1670 und 1771 ganze 31 mal aufgelegt - zum Teil mit Kommentierungen durch weitere namhafte Juristen. Für einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren war das Werk sowohl für Studenten und Rechtslehrer als auch für Richter und Advokaten ein Standardwerk.
Werke
- Jurisprudentia Romano-Germanica forensis (1670)
- Syntagma juris feudalis (1653)
- Syntagma juris civilis (1658)
Literatur
- Johann August Ritter von Eisenhart: Georg Adam Struve. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 677–681.
- Jan Finzel: Georg Adam Struve (1619-1692) als Zivilrechtler, Frankfurt a.M. 2003, ISBN 3-631-50215-X
- Gunter Wesener: Zur Rechtsquellenlehre und zum Privatrechtssystem Georg Adam Struves (1619 - 1692). In: Peter Mach u. a.: Ius Romanum Schola Sapientiae. Pocta Petrovi Blahovi k 70. Narodeninám.Trnava 2009. Seiten 515-529.
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