Georg Eckert

Georg Eckert

Georg Eckert (* 14. August 1912 in Berlin; † 7. Januar 1974 in Braunschweig) war ein deutscher Pädagoge, Ethnologe, Historiker und Sozialdemokrat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eckert war der Sohn eines Redakteurs und einer aus Russland stammenden Mutter. 1931 legte er die Reifeprüfung ab und begann das Studium der Geschichte, Geographie, Germanistik sowie Volks- und Völkerkunde in Berlin, welches er ab 1933 in Bonn fortsetzte. Als Schüler und Student engagierte er sich bereits für die SPD. In Bonn wurde er 1935 im Hauptfach Völkerkunde promoviert. 1936 und 1938 legte er beide Staatsexamina für den Schuldienst ab.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Eckert 1940 zur Wehrmacht eingezogen, 1943 habilitierte er sich in Bonn. Während des Zweiten Weltkriegs war Eckert im Widerstand gegen den Nationalsozialismus auch in Griechenland / Saloniki aktiv. Dort vermittelte er die kampflose Übergabe der Stadt.[1]

Ab November 1946 hatte Eckert eine Dozentenstelle an der Kant-Hochschule in Braunschweig, der späteren Pädagogischen Hochschule, wo er 1952 Professor für Geschichte und für Methodik des Geschichtsunterrichts wurde. 1951 gründete er mit Hilfe der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Braunschweig das Internationale Schulbuchinstitut, dessen Leiter er bis zu seinem Tode blieb und das inzwischen seinen Namen trägt. Von 1961 bis 1969 verantwortete er das im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlichte Jahrbuch Archiv für Sozialgeschichte. Eckert war Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission beim Vorstand der Stiftung.

Eckert war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde und jahrelang (bis 1967) Herausgeber der Zeitschrift für Ethnologie.

Außerdem arbeitete er als Mitglied der Kommission zur Vorbereitung des Godesberger Programms der SPD sowie als Vorstandsmitglied im Deutschen Rat der Europäischen Bewegung. Seit 1949 war Eckert Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und wurde 1964 ihr Präsident. Im Allgemeinen Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverband bzw. der GEW war er Vorsitzender des Ausschusses für Geschichtsunterricht.[2]

Literatur

  • Michele Barricelli: Didaktische Räusche und das Verständnis der Einzelwesen. Zu Leben und Wirken von Georg Eckert, in: Wolfgang Hasberg u. Manfred Seidenfuß (Hgg.): Modernisierung im Umbruch: Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht nach 1945, LIT Berlin, Münster 2008 ISBN 3825810860 online-Fassung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.ifz-muenchen.de/nachlasstabelle.html Teilnachlass Georg Eckerts (ED 396) im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin
  2. Archiv der sozialen Demokratie



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung — Das Georg Eckert Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig ist eine wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung von Schulbüchern und fungiert als Schulbuchzentrum des Europarates. Es ist seit 2011 Mitglied der Leibniz …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Eckert-Institut — Das Georg Eckert Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig ist eine wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung von Schulbüchern und fungiert als Schulbuchzentrum des Europarates. Das Institut geht auf den Einsatz des …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung — Das Georg Eckert Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig ist eine wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung von Schulbüchern und fungiert als Schulbuchzentrum des Europarates. Das Institut geht auf den Einsatz des …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung — Georg Ẹckert Institut für internationale Schulbuchforschung,   1951 als Internationales Schulbuchinstitut gegründete Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Braunschweig; betreibt vergleichende Forschung auf dem Gebiet der internationalen… …   Universal-Lexikon

  • Eckert — ist der Familienname folgender Personen: Achim Eckert (* 1956), österreichischer Mediziner Adam Claus Eckert (* 1946), deutscher Manager Albert Eckert (* 1960), deutscher Politiker (parteilos) Allan W. Eckert (1931–2011), US amerikanischer Autor… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Dahm — (* 10. Januar 1904 in Altona; † 30. Juli 1963 in Kiel) war ein deutscher Strafrechtler und Völkerrechtler. Neben Friedrich Schaffstein gilt er als einer der exponiertesten Vertreter der nationalsozialistischen Strafrechtslehre. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Fritze — (* 1. August 1874 in Magdeburg; † 3. Januar 1939 in Köln) war ein evangelischer Pfarrer und Theologe, religiöser Sozialist und Antifaschist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Fritze — (Magdebourg, 1874 ― Cologne, 1939) était un pasteur et théologien évangélique (protestant), un socialiste religieux et un résistant antifasciste allemand. Sommaire 1 Biographie 2 Commémoration 3 Citations de Fritze …   Wikipédia en Français

  • Georg Fritze — (Magdeburgo, 1 de agosto de 1874 Colonia, 3 de enero de 1939) fue un teólogo y párroco protestante, socialista y antifascista. Contenido 1 Vida 2 Memoria 3 Referencias …   Wikipedia Español

  • Georg Stiebler — Georg Wolfgang Stiebler (* 1950; † 17. September 1997 in Bosnien Herzegowina) war ein deutscher Polizeibeamter und Wegbereiter für das Kobudō und Jiu Jitsu in Deutschland. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Graduierungen 3 Publikationen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”