- Georg Erich Schmid
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Georg Erich Schmid (* 5. April 1944 in Wien) ist ein österreichischer Historiker und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schmid begann sein Studium an der Universität Wien, wo er u.a. Vorlesungen des liberal-antikatholisch orientierten Historikers Fritz Fellner besuchte. Als dieser im Jahre 1964 als Ordinarius an die Universität Salzburg berufen wurde, folgte er ihm als Assistent. 1968 vollendete er seine Dissertation mit dem Titel „Amerikanische Österreichpolitik zur Zeit der Pariser Friedenskonferenz 1919“.
Schmid begann sich verstärkt der Begriffs-Analyse, der Wissenschaftstheorie, dem Strukturalismus und schließlich der Semiologie zuzuwenden. Auch sein literarisches Werk ist davon in hohem Maß geprägt.
Mit seiner Habilitationsschrift „Doderer lesen. Zu einer historischen Theorie der literarischen Praxis. Essai.“ wollte er aufzeigen, dass es gar keine allgemein verbindliche „historische Methode“ gebe. Dies tat er im Sinne der These des französischen Philosophen Michel Serres „Ça marche parce que ce ne marche pas“. (“Das geht, weil es nicht geht“.) Bekannter ist in diesem Zusammenhang Paul Feyerabend, welcher 1975 die These „Anything goes“ ausgab. Eine „wissenschaftliche Methode“ sei also realiter immer mit der „(realen) Machtfrage“ verknüpft. Am 8. März 1979 wurde Schmid zum Dozenten für das Fach „Allgemeine Geschichte der Neuzeit“ ernannt. Am 12. September 1989 erhielt er in Salzburg den Titel eines „Außerordentlichen Professors“.
Seine Bewerbung um die Nachfolge Fritz Fellners als Ordinarius scheiterte 1993. Im Jahr 1994 ging Schmid aus gesundheitlichen Gründen in Frühpension.
Sein letztes Werk an der Universität Salzburg war das transportgeschichtliche Projekt „Bewegung und Beharrung“, welches er gemeinsam mit seinem Assistenten Peter Staudacher und Hans Lindenbaum durchführte. Er publiziert in mehreren Sprachen. Schmid lebt in Frankreich und Kanada.
Literatur
- Paul K. Feyerabend: Against method. Outline of an ararchistic theory of knowledge. London 1975.
- Petra Gehring: Michel Serres. In: Kultur. Theorien der Gegenwart. Herausgegeben von S. Moebius und D. Quadflieg. Wiesbaden 2006.
- Hans Petschar und Friedrich Achleitner (Hrsg.): Georg Schmid. Geschichte. Schreiben. Georg Schmid gewidmet. Wien 2004. (Festschrift zum 60. Geburtstag).
- Georg Schmid: Amerikanische Österreichpolitik zur Zeit der Pariser Friedenskonferenz 1919. Salzburg 1968. (Dissertation)
- Georg Schmid: Doderer lesen - zu einer historischen Theorie der literarischen Praxis. Essay. Salzburg 1978. (Habilitationsschrift)
- Georg Schmid: Der Rote Faden oder: Ich bin meines Unglücks Schmid. In: Tote Natur – nature morte. Salzburg 1992, S. 117 ff.
- A. Müller: Rezension zum Probe-Vortrag des Prof. Schmid anläßlich der Nachfolge Prof. Fritz Fellner. Vorgelegt im Rahmen eines PS von Doz. R. Hoffmann, Universität Salzburg 1993.
Wissenschaftliche Werke
- Die Figuren des Kaleidoskops - Über Geschichte(n) im Film. Salzburg 1983.
- Die Spur und die Trasse - (Post-)moderne Wegmarken der Geschichtswissenschaft. Wien u.a. 1988.
- Gemeinsam mit Peter Staudacher u. Hans Lindenbaum: Bewegung und Beharrung - Transport und Transportsysteme in Österreich 1918-1938. Eisenbahn, Automobil, Tramway. Wien 1994.
- Die Geschichtsfalle. Wien u.a. 2000.
- Freud-Film oder das Kino als Kur. Wien 2006.
Literarische Werke
- Roman trouvè. Darmstadt 1978.
- Friedhof der Namenlosen. Reinbek 1982.
- Tote Natur - nature morte. Salzburg 1992. (Novellen)
- Diptychon. Salzburg/Wien 1994/95. (2 Bände)
Weblinks
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