- Georg Kronawitter
-
Georg Kronawitter (* 21. April 1928 in Oberthann) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 1972 bis 1978 und von 1984 bis 1993 Oberbürgermeister von München.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule und der Landwirtschaftlichen Berufsschule begann er 1944 seine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt, die jedoch durch die Einberufung zum Arbeitsdienst im Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde. 1946 konnte er, nachdem er als Hilfsarbeiter tätig war, seine Lehrerausbildung in München fortsetzen. 1952 holte er das Abitur nach. Anschließend studierte er an der Münchner Universität Wirtschaftswissenschaften, Pädagogik und Soziologie. 1956 legte er das Staatsexamen als Diplomhandelslehrer ab.
Öffentliche Ämter
Seine lange Amtszeit als Münchner Oberbürgermeister (seit 1972) wurde von Erich Kiesl von der CSU unterbrochen, als Kronawitter 1978 wegen innerparteilicher Streitigkeiten nicht zur Wahl antrat und die Kandidatur seinem damaligen Stadtkämmerer Max von Heckel überließ.[1][2] Von 1984 bis 1993 war Kronawitter wieder Oberbürgermeister.
Von 1994 bis 1998 war Kronawitter Abgeordneter im Bayerischen Landtag.
Kronawitter unterstützte maßgeblich das erfolgreiche Bürgerbegehren Initiative-Unser-München, in dem 2004 mit 50,8 Prozent Ja-Stimmen entschieden wurde, dass vorerst in München keine Hochhäuser gebaut werden dürfen, die die Türme der Frauenkirche (99 Meter) überragen.
Für seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und die frühe Erkenntnis über die ökologischen Dimensionen der Stadtpolitik wurde Kronawitter 1993 zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt. 1978 erhielt er die Ludwig-Thoma-Medaille für Mut und Zivilcourage und die Goldene Bürgermedaille der Landeshauptstadt München, 1997 den Bayerischen Verdienstorden.
Kronawitter ist mit der ehemaligen Landtagsabgeordneten Hildegard Kronawitter verheiratet und hat zwei Kinder.
Namensvetter
Seit 2008 gibt es im Münchner Rathaus einen CSU-Stadtrat namens Dr. Georg Kronawitter. Er ist ein Neffe zweiten Grades des Altoberbürgermeisters.[3]
Weblinks
- Website von Georg Kronawitter
- Die Münchner Bürgermeister: Georg Kronawitter auf muenchen.de
- Literatur von und über Georg Kronawitter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Fußnoten
- ↑ Josef Joffe: Stadtparlament München bald wieder schwarz? In: Die Zeit. Nr. 9, 24. Februar 1978
- ↑ Rolf Henkel: Zurück zur Basis: Armer Hund. In: Die Zeit. Nr. 18, 28. April 1978
- ↑ Website von Dr.-Ing. Georg Kronawitter: Alt-OB Georg Kronawitter
Franz Paul von Mittermayr (1818–1836) | Josef von Teng (1836–1837) | Jakob Bauer (1838–1854) | Kaspar von Steinsdorf (1854–1870) | Alois von Erhardt (1870–1887) | Johannes von Widenmayer (1888–1893) | Wilhelm Ritter von Borscht (1893–1919) | Eduard Schmid (1919–1924) | Karl Scharnagl (1925–1933) | Karl Fiehler (1933–1945) | Karl Scharnagl (1945–1948) | Thomas Wimmer (1948–1960) | Hans-Jochen Vogel (1960–1972) | Georg Kronawitter (1972–1978) | Erich Kiesl (1978–1984) | Georg Kronawitter (1984–1993) | Christian Ude (seit 1993)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Georg Kronawitter — (born April 21, 1928) is a German politician of the SPD. He was mayor of Munich from 1972 to 1978 and from 1984 to 1993. Kronawitter was born in Oberthann, a part of Schweitenkirchen, in the district of Pfaffenhofen. He became an elementary… … Wikipedia
Kronawitter — Den Familiennamen Kronawitter tragen folgende Personen: Georg Kronawitter (* 1928), deutscher Politiker, ehem. Oberbürgermeister der Stadt München und MdL Bayern Hildegard Kronawitter (* 1946), deutsche Politikerin, MdL Bayern Karl Günther… … Deutsch Wikipedia
Hildegard Kronawitter — (2007) Hildegard Kronawitter (* 19. Dezember 1946 in Sumpering, Niederbayern) ist eine deutsche Landespolitikerin. Als Abgeordnete der SPD gehörte Kronawitter von 1998 bis 2008 dem Bayerischen Landtag an. Seit 1968 ist sie mit dem langjährigen… … Deutsch Wikipedia
August Georg Heinrich von Finck — (* 18. Juli 1898 in Kochel am See; † 22. April 1980 in Möschenfeld) war ein deutscher Bankier. August von Finck war der Sohn und Nachfolger von Wilhelm von Finck. Er gehörte zu den ersten Bewunderern Adolf Hitlers und hat mit seiner damaligen… … Deutsch Wikipedia
Bürgermeister von München — München hat bzw. hatte seit 1818 39 Bürgermeister. Davon waren fünfzehn Erster Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister, 24 Zweiter Bürgermeister und acht Dritter Bürgermeister. Bis 1818 hatte die Stadt München zeitgleich bis zu 16 Bürgermeister, von … Deutsch Wikipedia
Liste der Münchner Bürgermeister — München hat bzw. hatte seit 1818 39 Bürgermeister. Davon waren fünfzehn Erster Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister, 24 Zweiter Bürgermeister und acht Dritter Bürgermeister. Bis 1818 hatte die Stadt München zeitgleich bis zu 16 Bürgermeister, von … Deutsch Wikipedia
Münchner Bürgermeister — … Deutsch Wikipedia
Erich Kiesl — (* 26. Februar 1930 in Pfarrkirchen) ist ein bayerischer Politiker (CSU). Er war von 1978 bis 1984 Oberbürgermeister von München. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Der Aufstieg 1.2 An Münchens Stadtspitze … Deutsch Wikipedia
Liste der Biografien/Kro — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q … Deutsch Wikipedia
Wilhelm von Borscht — Wilhelm Georg von Borscht Wilhelm Georg Ritter von Borscht (* 3. April 1857 in Speyer; † 30. Juli 1943 in München) war ein bayerischer Politiker. Er studierte Jura in Würzburg und legte 1881 die Beamtenprüfung ab. Er trat in den Staatsdienst ein… … Deutsch Wikipedia