- Alexander Dalrymple
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Alexander Dalrymple (* 24. Juli 1737; † 19. Juni 1808) war ein schottischer Geograph.
Historisch bedeutsam wurde Dalrymple vor allem in seiner Rolle als unbeirrbarer Verfechter der Theorie eines bisher unentdeckten Südkontinents. Dieser Gedanke tauchte bereits bei dem ägyptischen Gelehrten Ptolemäus auf - man glaubte, dieser sei notwendig, um die Erde ins Gleichgewicht zu bringen, da sonst doch auf der Nordhalbkugel die Landmassen im Verhältnis 8:1 dominieren würden. Mit dieser Ansicht entwickelte sich Dalrymples Rivalität zum Navigator und Kartographen James Cook, der der Existenz eines solchen Kontinents eher skeptisch gegenüberstand.
Cook wurde von der Admiralität zu seinen legendären drei Weltumsegelungen ausgeschickt. Unter anderem hatte er den Auftrag, die Existenz eines solchen Kontinents entweder zu beweisen oder zu widerlegen. Dalrymple hatte zunächst darauf gehofft, die Admiralität würde ihm diese Aufgabe als Expeditionsleiter übertragen. Doch gab man schließlich dem seemännisch weit erfahreneren Cook den Vorzug gegenüber dem "Schreibtischgelehrten" Dalrymple.
Cook gelang es auf einer seiner Expeditionen, wahrscheinlich als erstem Europäer überhaupt, den Südpolarkreis zu passieren. Dadurch, beziehungsweise durch seine spätere Umrundung der Antarktis wurde offensichtlich, dass in höheren südlichen Breiten kein Platz mehr für einen solchen Kontinent sein konnte. Die Antarktis konnte nicht als der gesuchte Südkontinent gelten, da man von einer Landmasse in noch gemäßigten, bewohnbaren Breiten ausging. Damit schlug Dalrymple ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte wissenschaftlicher Irrtümer auf.
Leben
Alexander Dalrymple, Sohn des Sir James Dalrymple (Baron von Hailes) und der Lady Christina Hamilton, verbrachte seine Kindheit auf dem Landsitz der Familie - New Hailes, in der Nähe von Edinburgh. Er war das 7. von 16 Kindern, wobei er alle anderen überlebte. Der Bekannteste seiner Brüder war der Rechtsgelehrte und Historiker Lord David Dalrymple. Seine erste Schulausbildung erhielt er in der Schule des David Young in Haddington.
Sein Vater starb, bevor Alexander das 14. Lebensjahr vollendete, und so musste er diese Ausbildung abbrechen. Zwei Jahre wurde er noch von seinem ältesten Bruder weiterunterrichtet, bis er 1752 das Angebot erhielt, bei der Ostindien-Kompanie als Schreiber zu arbeiten. Als Vorbereitung absolvierte er Kurse in Buchhaltung und Arithmetik an der Akademie in Fort Hills.
Nach dem erfolgreichen Bestehen der Prüfungen schiffte er sich im Dezember dieses Jahres nach Indien ein, um Madras Mitte Mai des folgenden Jahres zu erreichen. Seiner lückenhaften Ausbildung entsprechend, wurde er zunächst dem Lagerverwalter zugeteilt, konnte aber durch die Fürsprache des Gouverneurs, Lord Pigot, und des Historikers Orme ins Sekretariat aufsteigen. Seine beiden Mentoren unterrichteten ihn persönlich in Schreiben und Buchhaltung.
In den Akten der Kompanie stieß er jedoch auf Hinweise über den Handel mit den Philippinen und das Thema fesselte ihn so sehr, dass er darüber seine eigentlichen Aufgaben für die Firma vernachlässigte, wodurch er bei seinen Mentoren in Ungnade fiel.
Später gelang es ihm dennoch, ausgesandt zu einer Expedition nach den Philippinen, einen gewinnbringenden Handelsvertrag mit dem dortigen Sultan abzuschließen.
1765 kehrte er nach England zurück, um die dortigen Autoritäten von den Chancen einer Ausweitung des Handels im Indischen Ozean zu überzeugen, war darin allerdings weniger erfolgreich.
Viele Jahre im Dienst der Ostindien-Kompanie, arbeitete er ab 1779 für die Gesellschaft als Hydrograph, 1792 wurde er zu deren Ersten Hydrographen ernannt. 1795 berief ihn die britische Admiralität in dieselbe Position.
Gegenüber seiner Rolle als tragische Figur der Wissenschaftsgeschichte werden häufig seine zahlreichen Beiträge zur Kartographie und zur Schiffssicherheit übersehen.
Als das Königreich Großbritannien Ende des 18. Jahrhunderts mehr und mehr in den Seekrieg mit dem napoleonischen Frankreich verwickelt wurde, stieg der Bedarf an systematischen Seekarten sprunghaft an und Dalrymple leistete einen profunden Beitrag zu deren Standardisierung und Katalogisierung. In der Schiffsicherheit schuf er mit seinen Schaubildern zu den Erkennungsmerkmalen verschiedener Windstärken die Grundlage für die Beaufortskala.
Dalrymple schlug übrigens auch als erster den Namen Australien für den damals noch als Neu-Holland bezeichneten Kontinent vor.
Werke
- An Account of the Discoveries made in the South Pacifick Ocean previous to 1764. London 1767
- An Historical Collection of Several Voyages and Discoveries. London 1771 Online-Version des Werkes
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