Georg Holzer

Georg Holzer

Georg Holzer (* 9. März 1957 in Wien) ist ein österreichischer Slawist und Indogermanist.

Holzer arbeitet als außerordentlicher Professor für Slawistik an der Universität Wien. Er ist Autor von vier Monographien und über 50 wissenschaftlichen Artikeln. Im Jahre 1995 trat Holzer mit einer neuen Theorie über den Entwicklungsstand der protoslawischen Sprache um 600 n. Chr. hervor. Die weitreichenden Aussagen auf vergleichsweise schmaler empirischer Basis haben nach anfänglicher Skepsis innerhalb der Slawistik weithin Anerkennung gefunden. Holzer ist der Autor des 2002 erschienenen Artikels Urslawisch im "Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens". Dieses ist Teil der im Auftrag des österreichischen Wissenschaftsministeriums seit dem Jahre 2000 in Klagenfurt publizierten Enzyklopädie des europäischen Ostens (EEO).

Holzer gibt die Buchreihe Schriften über Sprachen und Texte heraus, in der bisher (Stand 2007) acht Bände erschienen sind. Er ist zugleich Autor des ersten Bandes dieser Reihe (Das Erschließen unbelegter Sprachen, Wien 1996).

Zudem leitet Holzer das seit 1. Januar 2001 laufende Forschungsprojekt Die Sprache des mittelalterlichen Slawentums in Österreich der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (wiss. Mitarbeiterin: Angela Bergermayer). Im Zuge dieses Projektes wird ein Glossar der mittelalterlichen slawischen Wörter erstellt, die sich im namenkundlichen Material Österreichs belegen lassen. Nach jedem Eintrag werden die urkundlichen Nennungen des (eingedeutschten) slawischen Wortes, der heutige Ortsname und dessen Lokalisierung angeführt.

Veröffentlichungen (Monographien)

  • Entlehnungen aus einer bisher unbekannten indogermanischen Sprache im Urslavischen und Urbaltischen. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1989, ISBN 3-7001-1552-0 (Habilitationsschrift)
  • Das Erschließen unbelegter Sprachen. Zu den theoretischen Grundlagen der genetischen Linguistik. Peter Lang, Frankfurt am Main u.a. 1996, ISBN 3-631-49372-X
  • Die Slaven im Erlaftal. Eine Namenlandschaft in Niederösterreich. Herausgeber Anton Eggendorfer und Willibald Rosner, NÖ Inst. für Landeskunde, Sankt Pölten 2001 ISBN 3-85006-135-3
  • Rekonstruowanie języków niepoświadczonych. Pod redakcją Wacława Waleckiego. Przekład Jolanta Krzysztoforska-Doschek. Collegium Columbinum , Kraków 2001, ISBN 83-87553-37-9


Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georg Holzer — (born 1957 in Vienna) is Austrian Slavist and Indo Europeanist.After graduating Slavic Studies and Indo European Studies at the University of Vienna, he earned his doctorate in 1982. Immediately after he started a three year work as a lecturer… …   Wikipedia

  • Holzer — ist der Familienname folgender Personen: Adi Holzer (* 1936), österreichischer Künstler Alois M. Holzer (* 1976), österreichischer Redakteur und Meteorologe Andy Holzer (* 1966), österreichischer blinder Extremsportler Anna Holzer (1871–1952),… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Bufler — (* 30. April 1878 in Weiler im Allgäu; † 20. November 1950 ebenda) war ein deutscher Architekt, Baumeister und Bauunternehmer, der 50 Jahre als Marktbaumeister von Weiler im Allgäu wirkte und das Ortsbild vor allem in der Zeit des… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Ludwig Hartig — Das Hartighaus in …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Ludwig Hartig — (né le 2 septembre 1764 à Gladenbach, près de Marbourg – mort à Berlin le 2 février 1837) est un agronome allemand réputé pour ses travaux de sylviculture. Sommaire …   Wikipédia en Français

  • Georg Ludwig Hartig — (September 2, 1764 February 2, 1837), German agriculturist and writer on forestry, was born at Gladenbach, near Marburg. Life After obtaining a practical knowledge of forestry at Harzburg, he studied from 1781 to 1783 at the University of Giessen …   Wikipedia

  • Georg Sporschill — (* 26. Juli 1946 in Feldkirch, Vorarlberg) ist ein österreichischer Jesuit und Sozialseelsorger. Seit 1991 baut er in Osteuropa ein Betreuungsnetz für Straßenkinder und verwahrloste Jugendliche auf. P. Georg Sporschill SJ …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Sacke — (* 2. Januar 1902 in Kishinev; † 26. April 1945 auf dem Todesmarsch nach Lübeck) war ein deutscher Historiker mit Schwerpunkt in der Ostforschung und aktiv im antifaschistischen Widerstand. Sacke ist als Sohn eines lettischen Vaters und einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Trakl-Förderungspreis für Lyrik — Der Georg Trakl Preis für Lyrik ist ein Literaturpreis, der von Stadt und Land Salzburg gemeinsam anlässlich runder Geburts und Todestage von Georg Trakl (1887 1914) als Landespreis an deutschsprachige Lyriker oder als Bundes Landespreis an… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Trakl-Preis — Der Georg Trakl Preis für Lyrik ist ein Literaturpreis, der von Stadt und Land Salzburg gemeinsam anlässlich runder Geburts und Todestage von Georg Trakl (1887 1914) als Landespreis an deutschsprachige Lyriker oder als Bundes Landespreis an… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”