- Georg Johann I. (Pfalz-Veldenz)
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Georg Johann I. von Pfalz-Veldenz, auch Georg Hans („Jerrihans“) oder der Scharfsinnige genannt (* 11. April 1543; † 8. April 1592 in Lützelstein) war Pfalzgraf von Veldenz.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg Johann war der Sohn von Ruprecht von Pfalz-Veldenz und seiner Frau Ursula, Wild- und Rheingräfin von Daun (1515–1601). Im Marburger Vergleich 1543 war Georg Johann die Nachfolge in Veldenz, Lauterecken, Remigiusburg und Lützelstein zugesichert worden. Von 1557 bis 1558 nahm Georg Johann die Stelle des landesfürstlichen Rektors der Universität Heidelberg ein.
Im "Augsburger Abschied" vom 27. Mai 1566 konnte Georg Johann einige Versprechen aus dem Sukzessionsvertrag von 1553 einlösen, wo er, gerade mündig geworden, ein Viertel aus dem Erbe des Kurfürsten Ottheinrich einforderte. Er bekam die Hälfte der Herrschaft Guttenberg, zwei Drittel der Herrschaft Alsenz und die Grafschaft Lützelstein (La Petite Pierre) im Elsaß. Er nahm seinen Sitz dann auf der Burg Lützelstein. Von Lützelstein aus nahm er Kontakt zu französischen Hugenotten und Herzog Franz von Alençon auf, so dass er 1564 Pensionär der französischen Krone wurde. Frankreich hatte allerdings keine Verwendung für die von Georg Johann angeworbenen Truppen, weshalb er diese England und den Niederlanden zur Verfügung stellte.
Pfalzgraf Georg Johann gründete die Stadt Pfalzburg und hatte viele phantastische Pläne, die vor allem Geld kosteten. So musste er Teile seines Gebietes an Herzog Karl III. von Lothringen verpfänden. Als er starb hinterließ er enorme Schulden von 300.000 Gulden und seine Frau musste zu Verwandten ziehen, um aus den Erträgen ihres Wittums die Schulden tilgen zu können.
Nach seinem Tod wurden die Gebiete unter seinen Söhnen aufgeteilt: Georg Gustav (1564–1634) erhielt Amt Veldenz, das Amt Lauterecken und die Michelsburg auf dem Remigiusberg und Johann August (1575–1611) die Grafschaft Lützelstein. Der jüngste Sohn, Georg Johann II. (1586–1654), bekam zunächst eine Leibrente; nachdem Johann August 1611 ohne Nachkommen gestorben war, fiel dessen Erbteil an ihn.
Ehe und Nachkommen
Georg Johann I. heiratete 1562 Anna Maria (1545–1610), Tochter von König Gustav I. Wasa von Schweden. Aus dieser ersten, der später folgenreichen Verbindungen der Häuser Wittelsbach und Wasa, gingen folgende Kinder hervor:
- Georg Gustav (1564–1634), Pfalzgraf von Veldenz
- ∞ 1. 1586 Prinzessin Elisabeth von Württemberg (1548–1591)
- ∞ 2. 1601 Pfalzgräfin Maria Elisabeth von Zweibrücken (1581–1637)
- Anna Margarete (*/† 1565)
- Anna Margarete (1571–1621)
- ∞ 1589 Herzog Reichard von Pfalz-Simmern (1521–1598)
- Ursula (1572–1635)
- ∞ 1585 Herzog Ludwig von Württemberg (1554–1593)
- Johanna Elisabeth (1573–1601)
- Johann August (1575–1611), Pfalzgraf von Lützelstein
- ∞ 1599 Prinzessin Anna Elisabeth von Pfalz-Simmern (1549–1609)
- Ludwig Philipp (1577–1601), Pfalzgraf von Guttenberg
- Marie Anna (*/† 1579)
- Katharina Ursula (1582–1595)
- Georg Johann II. (1586–1654), Pfalzgraf von Guttenberg und Lützelstein
- ∞ 1613 Pfalzgräfin Susanne von Sulzbach (1591–1667)
Weblinks
Literatur
- Peter Fuchs: Georg Johann I. von Pfalz-Veldenz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 221–223.
- Kunz, Johann Jakob: Die Politik des Pfalzgrafen Georg Hans von Veldenz, Bonn 1912
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