Georg von Dadelsen

Georg von Dadelsen

Georg von Dadelsen (* 17. November 1918 in Dresden; † 25. Mai 2007 in Tübingen) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Professor für Musikwissenschaft an den Universitäten Hamburg (seit 1960) und Tübingen (seit 1971). Er galt als ausgewiesener Johann-Sebastian-Bach-Fachmann. Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten und Artikel über Bach, dessen Familie und dessen Umfeld. Georg von Dadelsen ist der Vater des Komponisten Hans-Christian von Dadelsen und des ZDF-Redakteurs Bernhard von Dadelsen.

Inhaltsverzeichnis

Beruflicher Werdegang

Von Dadelsen erwarb sein Abitur am humanistischen Gymnasium in Berlin-Zehlendorf. Nach Kriegs- und Wehrdienst studierte er seit 1946 Musikwissenschaft in Kiel, an der Humboldt-Universität und an der Freien Universität Berlin unter anderem bei Walter Gerstenberg. Weiterhin belegte er Kurse der Philosophie und der Germanistik. 1951 promovierte er an der Freien Universität Berlin mit der Arbeit: “Alter Stil und Alte Techniken in der Musik des 19. Jahrhunderts".

1952 folgte von Dadelsen seinem Lehrer Gerstenberg als Assistent an das Musikwissenschaftliche Institut der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Von 1953 bis 1959 leitete er das Universitätsorchester der Universität Tübingen. In dieser Zeit arbeitete er auch als Musikkritiker. 1958 habilitierte er sich vor der Tübinger Philosophischen Fakultät mit der Arbeit: "Beiträge zur Chronologie der Werke Johann Sebastian Bachs". 1960 übernahm von Dadelsen als ordentlicher Professor den Lehrstuhl für Musikwissenschaften an der Universität Hamburg. Im Jahr 1971 übernahm er den entsprechenden Tübinger Lehrstuhl.

Im Auftrag der “Musikgeschichtlichen Kommission”, Kassel, eines musikwissenschaftlichen Vereines, dessen satzungsmäßige Aufgabe in der Pflege und Fortführung der deutschen musikalischen Quellenpublikationen besteht, leitete von Dadelsen von 1959 bis 1998 die Denkmälerreihe “Das Erbe deutscher Musik”. Von 1973 bis 1988 leitete er als Vorsitzender die "Musikgeschichtliche Kommission" insgesamt. Von 1961 bis 1993 war Georg von Dadelsen Direktor des Johann-Sebastian-Bach-Instituts Göttingen. Als Vorsitzender des Herausgeber-Kollegiums hat von Dadelsen die Geschicke der Neuen Bach-Ausgabe 1954-2007 (NBA) in ihrer entscheidenden Phase über 32 Jahre hin maßgeblich geprägt.[1]

Von Dadelsen begründete die seit 1976 erschienene Auswahl-Ausgabe der musikalischen Werke von E. T. A. Hoffmann. Neben den unten aufgeführten Büchern hat von Dadelsen zahlreiche musikgeschichtliche Artikel geschrieben. So stammen auch einige Artikel der Musik in Geschichte und Gegenwart (1. Auflage) aus seiner Feder.

Zu seinen Schülern zählen unter anderem Konrad Küster und Siegfried Schmalzriedt.

Einzelnachweise

  1. Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen und Bach-Archiv Leipzig (Hrsg.): Die Neue Bach-Ausgabe 1954-2007 - Eine Dokumentation. S. 11.

Werke von Georg von Dadelsen

  • Literatur von und über Georg von Dadelsen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • 1951: Alter Stil und alte Techniken in der Musik des 19. Jahrhunderts (Philosophische Dissertation an der Freien Universität Berlin)
  • 1957: Bemerkungen zur Handschrift Johann Sebastian Bachs, seiner Familie und seines Kreises (Tübinger Bach-Studien I), Trossingen
  • 1958: Beitrag zur Chronologie der Werke Johann Sebastian Bachs (Habilitationsschrift an der Universität Tübingen, Tübinger Bach-Studien IV und V), Tübingen
  • 1967: Editionsrichtlinien musikalischer Denkmäler und Gesamtausgaben, herausgegeben im Auftrag der Gesellschaft für Musikforschung, Kassel
  • 1985: Bachs Werke im Originaltext - Aufgaben und Erkenntnisse der Neuen Bach-Ausgabe. In: Neue Zürcher Zeitung. 16./17. März 1985. (Nachdruck in: Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen und Bach-Archiv Leipzig (Hrsg.): Die Neue Bach-Ausgabe 1954-2007 - Eine Dokumentation. Bärenreiter, Kassel/Basel/London/New York/Prag 2007, S. 11-16.)

Literatur


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