- George Costakis
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George Costakis (griechisch Γεώργιος Κωστάκης - Geórgios Kostákis; * 5. Juli 1913 in Moskau; † 1990 in Athen) war ein griechischer Kunstsammler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine Eltern stammten von der Insel Zakynthos und hatten sich als Kaufleute in Moskau niedergelassen. George war bis 1939 als Chauffeur für die griechische Botschaft tätig. Als aufgrund des deutsch-sowjetischen Paktes die Beziehungen abbrachen, arbeitete er für verschiedene andere Botschaften. 1946 begann er Kunst zu sammeln, zumeist von den damals nicht mehr beachteten Werken russischer Avantgarde aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Werke erwarb er bei den Künstlern oder deren Familien.
In den 1960er öffnete er seine Wohnung für Besucher. Sie wurde ein Treffpunkt von Moskauer Intellektuellen. In den 1970er Jahren hatte seine Sammlung Weltruhm erlangt. Viele Diplomaten, die nach Moskau kamen, besuchten auch seine Sammlung, so Edward Kennedy und David Rockefeller. Nach seiner Pensionierung 1977 emigrierte George Costakis nach Athen, wo er 1990 starb. Costakis gilt heute als eine der wichtigsten Sammlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Umfang der Sammlung
Die Sammlung umfasst fast alle führenden Künstler der russischen Avantgarde, darunter:
- Marc Chagall
- El Lissitzky
- Wassily Kandinsky
- Gustavs Klucis
- Iwan Kljun
- Kasimir Malewitsch
- Ljubow Popowa
- Alexander Rodtschenko
- Nikolai Suetin
- Wladimir Tatlin
- Nadeschda Udalzowa
- Alexander Nikolajewitsch Wolkow
Später sammelte er auch zeitgenössische Werke, wie die Bilder von Anatolii Zverev, Dmitri Plavinsky und Dmitri Krasnopevtsev. Als er die Sowjetunion verließ, musste er die Hälfte seiner Sammlung dort lassen. Heute bilden diese Werke den Grundstock der konstruktivistischen Abteilung der staatlichen Tretjakow-Galerie.
Die Sammlung heute
Neben den Werken, die Costakis in Russland ließ, befindet sich seit 1997 in Thessaloniki ein bedeutender Teil der Sammlung. Der griechische Staat kaufte diese anlässlich der Gründung des Museums für zeitgenössische Kunst. Ausgestellt wird sie heute im ehemaligen katholischen Lazaristenkloster.
Ausstellungen aus der Sammlung
- 1977 Sammlung Costakis, Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf
- 1981 Art of the Avant-Garde in Russia, Solomon R. Guggenheim Museum, New York City
- 1992 Die große Utopie. Die russische Avantgarde 1915–1932. Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main, 1. März bis 10. Mai 1992
- 1995 Berlin-Moskau/Moskau-Berlin, Ausstellung, unterstützt von der Deutschen Bank
- 1997 Russian Avant-Garde from the Collection of G.D. Costakis, Tretjakow-Galerie, Moskau
- 2000 Amazons of the Avant-Garde, Guggenheim Wanderausstellung: Berlin, London, Venedig, Bilbao.
- 2004 Licht und Farbe der russischen Avantgarde, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 3. November 2004 bis 10. Januar 2005
- 2005 Licht und Farbe der russischen Avantgarde MUMOK Wien, 18. Februar 2005 bis 18. Juni 2005
- 2009 Rodchenko and Popova: Defining Constructivism, Tate Gallery, London, 12. Februar bis 17. Mai 2009
Bibliographie
- Angelica Zander Rudenstine mit einem Vorwort von S. Frederick Starr: Russische Avantgarde-Kunst aus der Sammlung George Costakis. DuMont, Köln 1981. ISBN 3-7701-1390-X.
- Farbe und Licht der russischen Avantgarde (Ausstellungskatalog). DuMont, Köln 2004, ISBN 3-832174044.
Weblinks
- Biographie
- Ausstellung 1997 (auf russisch)
- Staatliches Museum für zeitgenössische Kunst, Thessaloniki (griechisch)
Kategorien:- Sammler
- Thessaloniki
- Kunstmäzen oder -sammler
- Konstruktivismus (Kunst)
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- Griechischer Staatsbürger
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