George Ebrecht

George Ebrecht

George Ebrecht (* 24. Juli 1895 in Hamburg; † 26. Januar 1977) war ein deutscher SS-Gruppenführer und ein Generalleutnant der Polizei (1943) sowie Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) Nordost.

Werdegang

Ebrecht, Sohn eines Kaufmanns, besuchte das Gymnasium ohne jedoch das Abitur abzulegen. Von 1912 bis 1914 besuchte er die Kunstakademie, die er ohne Abschluss verließ. Als Soldat nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Von 1920 bis 1924 war er Angehöriger mehrerer Wehrverbände und bereiste anschließend Japan, Indien und Afrika. Von 1926 bis 1931 war er Sisalpflanzer in Ostafrika. 1926 erfolgte die Scheidung von seiner ersten Frau, die er 1918 geheiratet hatte, und seine zweite Ehe.[1]

Er trat 1931 der SA und NSDAP (Mitgliedsnr. 597.464) bei und wechselte 1935 von der SA zur SS (Mitgliedsnr. 268.990). Ab 1931 arbeitete er hauptamtlich für die Partei.[2]

Ebrecht war Gründungsmitglied des Vereins „Deutsches Ahnenerbe“ am 1. Juli 1935. Von Mai 1935 bis 30. Juli 1938 war Ebrecht im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) tätig, zunächst als Stabsführer des Rasseamtes und von Anfang April 1937 bis Ende Juli 1938 als Stabsführer des RuSHA.[3]

1939 erfolgte die Scheidung von seiner zweiten Ehefrau und die dritte Heirat. Ebrecht war Vater von insgesamt vier Kindern. Von Ende Oktober 1939 bis Ende März 1940 war er Selbstschutzführer in Westpreußen.[1]

Er war SS-Führer des Abschnitts XVIII Halle/Saale von Anfang Januar 1939 bis Oktober 1939, des SS-Abschnitts XXVI Danzig von Anfang Mai 1940 bis Juni 1941. Von Dezember 1941 bis zum Dezember 1944 war er der Vertreter Hans-Adolf Prützmanns als Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) Nordost mit Dienstsitz Königsberg und führte auch den dortigen SS-Oberabschnitt. Krankheitsbedingt wurde Ebrecht Ende 1944 als HSSPF beurlaubt.[1]

Nach Kriegsende arbeitete er als Handelsvertreter und war der erste Vorsitzende der Deutschen Friedensunion (DFU) für den Wahlkreis Kempten/Lindau. Ein gegen ihn laufendes Verfahren wurde 1967 durch das Landgericht Hannover wegen Verhandlungsunfähigkeit eingestellt. Ebrecht starb im Januar 1977.[4]

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
  • Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten. Droste Verlag, Düsseldorf, 1986. ISBN 3-7700-0710-7.

Einzelnachweise

  1. a b c Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten., Düsseldorf 1986, S. 333.
  2. George ebrecht auf http://web.genealogies.free.fr
  3. Michael H. Kater: Das "Ahnenerbe" der SS 1935-1945: Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2006, S. 366, 455, ISBN 3486579509.
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 124

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