Georges Lakhovsky

Georges Lakhovsky

Georges Lakhovsky (* 17. September 1870 oder 1869 in Minsk; † 1942 New York) war ein umstrittener Erfinder und Buchautor russischer Herkunft. Er wurde bekannt durch eine wissenschaftlich nicht anerkannte Hypothese einer drahtlosen Kommunikation zwischen Zellen mittels Hochfrequenz und der Erfindung von Geräten, die angeblich in der Lage sein sollten, Krebserkrankungen zu heilen. Er war mit Anne-Marie Reinacle verheiratet, sein Sohn Serge Lakhovsky setzt sich heute noch für die Ansichten und Hypothesen seines Vaters ein. Diese gelten als widerlegt und haben nur noch eine historische Bedeutung. Manche alternativmedizinische Konzepte beziehen sich jedoch weiterhin auf Lakhovsky, und es gibt Hersteller die weiterhin Nachbauten von Lakovskys MWO - Geräten anbieten.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Die Biographie Lakhovskys ist nur lückenhaft bekannt. Georges Lakhovsky wurde wahrscheinlich am 17. September 1870 in Minsk (heute Weißrussland) geboren. Es gibt jedoch auch Hinweise auf eine Geburt im Jahre 1869. Angeblich soll er in Odessa ein Ingenieurstudium absolviert haben und in Paris an der medizinischen Fakultät studiert haben. Im Jahre 1890 soll er eine Schienenbefestigung erfunden haben, die nach ihm benannt wurde: "Tirefond-Lakhovsky", die er sodann vertrieb.

Im 20. Jahrhundert begann sich Lakhovsky für medizinische Fragen zu interessieren. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er Kontakt zu Jacques-Arsène d'Arsonval auf, der zu dieser Zeit ein elektrisches Therapieverfahren entwickelt hatte. An der Pariser Salpêtrière entwickelte Lakhovsky 1923 ein eigenes Verfahren zur Behandlung von Krebserkrankungen mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern bei Geranien, das auf Ideen von D'Arsonval aufbaute. 1924 bestrahlte er Pflanzen, die vorher mit der Bakterie bacterium tumefaciens (agrobacterium tumefaciens) infiziert waren, mit einer Frequenz von 150 MHz (2 m Wellenlänge im VHF - Bereich). Er setzte dazu einen von ihm erfundenen Radio-Cellulo-Oszillator ein. Er glaubte, dass die Pflanzen durch diese Bakterie einen Tumor entwickeln würden. In Wirklichkeit bilden sich jedoch lediglich Auftreibungen, die tumorähnlich aussehen. Er glaubte, durch die Hochfrequenzbestrahlung die betroffenen Pflanzen "heilen" zu können. Seine Beobachtungen fasste er in seinem Buch "Le secret de la Vie" zusammen, das in verschiedenen Sprachen erschien.

Etwa 1930 erfand Lakhovsky einen "Mehrwellenoszillator" (multiple wave oscillator MWO), den er in Frankreich und in den USA patentieren ließ. Im Prinzip handelte es sich dabei um einen Kurzwellensender mit variabler Sendefrequenz. In der Folge behandelten er und Anwender seiner Technik mit diesem Gerät mehrere Patienten, die an Krebs erkrankt waren. In den 1930er Jahren wurde an mehreren Orten an Verfahren zu Therapien mit Hilfe elektromagnetischer Felder im Kurzwellenbereich geforscht.

Er wandte sich entschieden gegen die rassististische Ideologien des Nationalsozialismus (siehe sein Buch: "La civilisation et la folie raciste") und emigrierte in die USA. Lakhovsky starb 1942 in New York an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Hypothesen

Lakhovsky vermutete in jeder Zelle einen schwingenden Oszillator, der hochfrequente Wellen aussendet, aber auch empfangen kann. Er nahm an, daß es ein sehr breites Spektrum von Schwingungen bzw. Strahlungen gibt, die außerhalb der Erde erzeugt wurden und alle Zellen durchdringen.

Für ihn waren Krankheitserreger "Störsender", die mit ihren Störschwingungen gegen die natürlichen Zellschwingungen der gesunden Zellen des Körpers angingen. Gesunde Zellen sollten in charakteristischer Weise anders schwingen als kranke Zellen. Lakhovsky glaubte, die Resonanzfrequenz von kranken Zellen so verändern zu können, daß diese wieder vollständig gesundeten. Er führte dazu viele praktische Versuche durch, wie etwa zum Thema Pflanzenkrebs [1].

Er war auch der Meinung, daß der Krebs bei Menschen direkt von dem Boden, Wasser und der Nahrung abhänge. Zusammenfassend gibt er die folgenden Empfehlungen für ein krebsfreies Leben:

  • Den Boden, auf dem man lebt und schläft, beachten und schädliche Strahlung korrigieren oder meiden
  • Das Wasser muß dem Boden entsprechen, auf dem man lebt und schläft
  • Die optimale Nahrung muß roh verzehrt werden und enthält viel Zwiebeln

Viele seiner Hypothesen sind später von Anhängern in veränderter Form publiziert worden. Lakhovsky's Gedankengebäude fügt sich harmonisch an die Homöopathie, Rohkosternährung, an die Lehren von Max Gerson "Eine Krebstherapie", Gerhard Orth und Herbert Shelton.

Werke

  • L'origine de la vie, la radiation et les etres vivants, 1925, Gauthier-Villars et Cie, Paris
  • Contribution a l'etiologie du cancer, 1927, Gauthier-Villars et Cie, Paris
  • L'Universion, 1927, Gauthier-Villars et Cie, Paris
  • Les Ondes qui guerissent, 1929, Gauthier-Villars et Cie, Paris
  • Le Secret de la Vie, 1929, Gauthier-Villars et Cie, Paris
  • La Science et le Bonheur, 1930, Gauthier-Villars et Cie, Paris
  • L'oscillation cellulaire, 1931, Gaston Doin et Cie
  • La Formation neoplasique et le desequilibre oscillatoire cellulaire. Traitement du cancer par l'oscillateur a longueurs d'ondes multiples, 1932, Gaston Doin et Cie
  • L'Eternite, la vie et mort, 1932, Fasquelle
  • La Terre et nous, 1933, Fasquelle
  • La Cabale: histoire d'une decouverte, l'oscillation cellulaire, 1934, Gaston Doin et Cie
  • La Matiere, 1934, Gaston Doin et Cie
  • Le Racisme 1934, Felix Alcan
  • L'Oscillateur a longueur d'ondes multiples, 1934, Gaston Doin et Cie
  • Le Grand Probleme, 1935, Felix Alcan, Paris
  • Les Ondes cosmiques et les Circuits Oscillants
  • La crise, ses causes et ses remedes, 1935, S.A.C.L., Paris
  • Radiations et ondes, source de notre vie, 1937, S.A.C.L., Paris
  • De Moscou a Madrid ; Le paradoxe de la democratie , 1937, S.A.C.L., Paris
  • La Nature et ses merveilles
  • Longevite, 1938, Hachette
  • La Peau Filtre de sante, 1939, S.A.C.L., Paris
  • La civilisation et la folie raciste (Zivilisation und rassistischer Wahnsinn), 1941, Ed. de la Maison francaise, New York
  • Georges Lakhovsky: 'Das Geheimnis des Lebens' ISBN 3-88699-999-8

Quellen

  1. "Das Geheimnis des Lebens" ISBN 3-88699-999-8 S.90 ff.

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