Gerd Brachmann

Gerd Brachmann (* 1959 in Bochum) ist ein deutscher Unternehmer. Er ist Gründer und Vorstandsvorsitzender des Elektronik-Unternehmens Medion AG, Essen. Außerdem gehören ihm sieben Videotheken im Ruhrgebiet.

Leben und Werk

Nach dem Fachabitur absolvierte Brachmann eine Ausbildung zum Fernsehmechaniker, anschließend zusätzlich zum Außenhandelskaufmann. Seit 1979 ist er als selbständiger Kaufmann tätig. Zu Beginn betrieb er einen Laden für Fernseher, Videos und Computerspiele in Essen-Überruhr. 1983 gründete er zusammen mit Helmut Linnemann in Essen die „Brachmann & Linnemann OHG“. Ein befreundeter Einkäufer von Eduscho soll ihn auf die Idee gebracht haben, ins Asien-Importgeschäft mit Nonfood-Artikeln einzusteigen, das die Firma mit einem ersten Posten von Mikrowellengeräten aus Südkorea begann. 1985 wurde das Im- und Export-Unternehmen in „Medion, Brachmann & Linnemann OHG“ umfirmiert. 1994 verließ Linnemann aus nicht bekannten Gründen das Unternehmen (nun „Medion Brachmann OHG“). Später wurde das Unternehmen in die „MEDION Unterhaltungsmedien Handels GmbH u. Co. KG“ (mit der Komplementärgesellschaft „MEDION Unterhaltungsmedien Handels- und Beteiligungsgesellschaft mbH“) umgewandelt. 1996 lieferte Medion erstmals fertigkonfigurierte Personalcomputer an Aldi. 1999 ging Medion als Aktiengesellschaft an die Börse. Brachmanns Aktienanteil liegt bei 61,66 Prozent.

Das Forbes Magazin schätzte 2003 sein Netto-Privatvermögen auf 1,3 Milliarden US-Dollar und setzte ihn auf Platz 348 seiner Liste der reichsten Leute der Welt (Platz 36 der reichsten Deutschen), 2004 mit 1,4 Milliarden US-Dollar auf Platz 406 (Platz 40 der reichsten Deutschen). In den 2005 und 2006 veröffentlichten Listen ist er jedoch nicht mehr verzeichnet, sein Vermögen wird demnach inzwischen unter 1 Milliarde US-Dollar eingeschätzt.

Brachmann gilt als öffentlichkeitsscheu. Über sein Privatleben ist daher öffentlich nicht viel bekannt, Porträtfotos verweigert er. Beispielsweise betritt er bei Aktionärshauptversammlungen immer erst dann den Saal, wenn der letzte Fotograf ihn verlassen hat.

Er ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. Brachmann lebt in Essen.

Quellen

• Hagen Seidel: Riskante Wette gegen die Riesen. In: Die Welt, 24. März 2006
• Rolf-Herbert Peters: Medion: Der Geheimniskrämer. In: Stern, 25. Februar 2004
• Karsten Langer: Deutschlands Unternehmer: Gerd Brachmann: Aldis Enkel. In: Manager Magazin, 19. August 2004
• Anne Preissner, Ursula Schwarzer und Martin Noé: Das Phantom spricht. Interview mit Gerd Brachmann. In: Manager Magazin, Heft 5 vom 22. Mai 2005, S. 70ff.
• Ulf J. Froitzheim (Text): Der unbekannte Große. In: brand eins 1/2000