- Gerd Harry Lybke
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Gerd Harry „Judy“ Lybke (* 8. März 1961 in Leipzig) ist ein deutscher Galerist. Er gehört mit seiner Galerie Eigen + Art zu den führenden Händlern für zeitgenössische Malerei in Deutschland
Aufgewachsen ist Lybke in Leipzig-Meusdorf. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Maschinenmonteur in den Kirow-Werken in Leipzig-Lindenau. Er träumte davon, Kosmonaut zu werden, schreckte aber davor zurück, zum Studium nach Moskau zu ziehen. Auch die daraufhin anvisierte Karriere als Schauspieler verlief wenig erfolgreich. 1983 landete der 22-Jährige an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig - allerdings nicht als Student, sondern zum Erwerb des Lebensunterhalts als Aktmodell für Maler. Im selben Jahr begann er, in seiner Hinterhof-Wohnung am Körnerplatz 8 Kunst von Freunden zu zeigen. Die erste Ausstellung hieß „Die neuen Unkonkreten“; sie markiert die Geburtsstunde der Galerie Eigen + Art. Nach einem Umzug 1985 in die Fritz-Austel-Straße 31 fungierte Eigen + Art als Werkstattgalerie, das machte sie etwas unverdächtiger. Stasi-Mitarbeiter zählten dennoch stets zum Publikum.
Nach dem Mauerfall begann die Aufbruchzeit. Das Interesse an der unbekannten ostdeutschen Kunst war schnell geweckt. Die Künstler, mit denen er damals in einem besetzten Haus in der Zentralstraße wohnte und arbeitete, stellte er auf internationalen Kunstmessen aus. 1992 eröffnete er in Berlin eine weitere Galerie. 1997 brachte er fünf Eigen + Art-Künstler auf die documenta X.
Mitte der 1980er Jahre entdeckte er Neo Rauch. Rauchs Werke hängen mittlerweile in Kunstsammlungen weltweit. Gerd Harry Lybke, meist in Anlehnung an einen rotblonden Wuschelkopf aus der amerikanischen TV-Serie Lieber Onkel Bill Judy genannt, vertritt unter anderen auch Martin Eder, Jörg Herold, Carsten Nicolai, Olaf Nicolai und David Schnell.
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