Gerda Christian

Gerda Christian

Gerda Christian, geb. Daranowski (* 13. Dezember 1913 in Berlin; † 14. April 1997 in Düsseldorf) war von 1937 bis 1945 neben Traudl Junge, Christa Schroeder und Johanna Wolf eine der vier Sekretärinnen von Adolf Hitler.

Vor ihrer Zeit in der Persönlichen Adjutantur des Führers arbeitete Daranowski als Kontoristin für das Kosmetikunternehmen Elizabeth Arden.

Hitler stellte die junge Frau 1937 ein, nachdem sich seine beiden älteren Sekretärinnen Johanna Wolf und Christa Schroeder lange über den hohen Arbeitsaufwand beschwert hatten, den zwei Frauen unmöglich allein erledigen konnten. Hitler kürzte ihren polnischen Familiennamen ab und nannte sie Dara. Sie wurde schnell zu Hitlers engster Vertrauten unter den Sekretärinnen, er lobte sie oft für ihre attraktive Erscheinung. Ende 1942 ging Daranowski für längere Zeit in Urlaub, da sie den Major der Luftwaffe Eckhard Christian kennengelernt hatte, der als Adjutant des Chefs des Wehrmachtsführungsstabes im Führerhauptquartier tätig war. Am 2. Februar 1943 heirateten Daranowski und Eckhard Christian. Um die entstandene Lücke in der persönlichen Adjutantur des Führers zu füllen, wurde im Dezember 1942 die junge Münchnerin Traudl Humps (später Junge) eingestellt. Im Sommer 1943 kehrte sie in den Dienst als Führersekretärin zurück. Sie machte fortan jede Reise in die Führerhauptquartiere und in den Berghof mit.

Wie Hitlers letzter persönlicher Adjutant Otto Günsche hielt sie im von den sowjetischen Truppen besetzten Berlin im Führerbunker unter der Reichskanzlei bis zuletzt aus. Sie verließ am Abend des 30. April 1945 gemeinsam mit dem damals 27-jährigen Günsche den Führerbunker. Nach Schilderung Günsches waren beide von der zerbombten Reichskanzlei aus, unter Beschuss der in Berlin kämpfenden sowjetischen Soldaten, durch U-Bahn-Tunnel unterirdisch bis zum Bahnhof Friedrichstraße vorgedrungen.

Dort trennten sich die Wege der langjährigen Weggefährten in Hitlers Mannschaft. Günsche geriet in mehrjährige russische Gefangenschaft, sie hingegen setzte sich nach Bayern ab. Dort wurde sie von der US-Militärpolizei verhaftet und verhört. Beide fanden später im Rheinland in Wirtschaftsunternehmen Arbeit. Sie blieben im ständigen Kontakt.

Sie starb am 14. April 1997 in einem Krankenhaus in Düsseldorf an Krebs. Auf ihre vorherige Anordnung wurde sie eingeäschert. Es erfolgte – wie im Fall des mit ihr bis zum Tod befreundeten Günsche – eine Seebestattung in deutschen Gewässern.

Literatur

  • Joachim Fest: Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches. Alexander Fest Verlag, 2002, ISBN 3-8286-0172-3
  • Traudl Junge, Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben. Claassen Verlag, 2002, ISBN 3-546-00311-X
  • Vande Winkel, Roel, 'Hitler's Downfall, a film from Germany (Der Untergang, 2004)'. In: Engelen, L. und R. Vande Winkel (Hgs.), Perspectives on European Film and History, Gent, 2007, Academia Press, S. 182-219, ISBN 978-90-382-1082-7
  • Willi Bischof (Hg.): Filmriss. Studien über den Film „Der Untergang“. Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-435-3
  • Bernd Freytag von Loringhoven: Mit Hitler im Bunker. Aufzeichnungen aus dem Führerhauptquartier Juli 1944 – April 1945. Berlin 2006, wjs- Verlag, ISBN 3-937989-14-5.
  • Uwe Bahnsen/James P. O'Donnell: Die Katakombe – das Ende in der Reichskanzlei, Deutsche-Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1975, ISBN 3-421-01712-3

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