Gerhard (Mark)

Gerhard (Mark)

Gerhard von der Mark zu Hamm (* um 1387; † 1461) regierte von 1437 bis 1461 als Graf zur Mark die Grafschaft Mark. Er war der Sohn des Grafen Adolf III. von der Mark-Altena und der Margarete von Jülich.

Leben

Gerhard schlug zunächst eine geistliche Laufbahn ein. Von 1403 bis 1417 war er Propst des Xantener Viktorstifts, von 1414 bis 1416 ist er außerdem als Kanoniker am Kölner Dom nachweisbar. Er verzichtete jedoch schließlich auf die geistlichen Würden, um sich ganz auf eine weltliche Laufbahn konzentrieren zu können. Ab 1409 beanspruchte Gerhard gegenüber seinem Bruder Adolf II./IV., Graf von Kleve und Mark, Teilhabe am väterlichen Erbe. Zunächst wurde Gerhard die Liemers übergeben. 1413 fand Adolf seinen jüngeren Bruder mit Teilen des märkischen Süderlandes und den Pfandschaften Kaiserswerth, Sinzig, und Remagen vorläufig ab. 1418 erließ der im Vorjahr zum Herzog von Kleve erhobene Adolf eine Primogeniturregelung für seine Länder Kleve und Mark. Damit sah Gerhard sich aller Aussichten auf die Nachfolge in der Mark beraubt. Er erhielt Rückhalt bei Kaiser Sigismund, der ihm die Pfandrechte an der Reichsstadt Duisburg überschrieb. Auch verbündete sich Gerhard mit dem Kölner Erzbischof Dietrich II. von Moers, dem er dafür Kaiserswerth, Sinzig und Remagen übergab. Schließlich fand Gerhard auch Unterstützung bei den märkischen Ständen, die ihn seit 1429 als ihren „rechten geborenen Herren“ betrachteten.

In der Fehde gegen seinen Bruder eroberte Gerhard 1427 die Hörder Burg, die Adolf aber kurze Zeit später zurückeroberte.

1430 schlossen die Brüder einen Frieden, der 1437 erneuert wurde. Gerhard erhielt beim Friedensschluss des „Märkischen Bruderstreits“ unter Druck der Landstände einen Großteil der Grafschaft Mark. Er durfte allerdings nur den Titel „Graf zur Mark“ führen, während Adolf weiterhin Graf von der Mark blieb. Gerhard verfügte über die Ämter Hamm, Unna/Kamen, Iserlohn, Schwerte, Lünen, Hörde, Bochum, Altena, Breckerfeld und Neustadt, während Wetter/Blankenstein/Volmarstein, Bilstein, Fredeburg, sowie die Vogteien über Essen und Werden in Adolfs Besitz waren.

Die Grafschaft Bilstein und die Herrschaft Fredeburg, welche erst 1367 von Graf Gottfried IV. von Arnsberg an die Grafen von der Mark abgetreten worden waren, trat Gerhard 1449 an Kurköln ab.

Seit 1456 teilte sich Gerhard die Herrschaft in der Mark mit seinem Neffen Herzog Johann von Kleve.

Als Gerhard 1461 kinderlos starb, wurde die Grafschaft Mark endgültig mit dem Herzogtum Kleve vereinigt. Gerhard wurde in der Kapelle des Klosters St. Agnes in Hamm bestattet.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerhard von Mark zu Hamm — Gerhard von der Mark zu Hamm (* um 1387; † 1461) regierte von 1437 bis 1461 als Graf zur Mark die Grafschaft Mark. Er war der Sohn des Grafen Adolf III. von der Mark Altena und der Margarete von Jülich. Leben Gerhard schlug zunächst eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard von der Mark zu Hamm — (* um 1387; † 1461) regierte von 1430 bis 1461 als Graf zur Mark die Grafschaft Mark. Er war der Sohn des Grafen Adolf III. von der Mark Altena und der Margarete von Jülich. Leben Gerhard schlug zunächst eine geistliche Laufbahn ein. Von 1403 bis …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard — (auch: Gerhardt, abgekürzt: Gerd, Gert) ist ein männlicher Vorname und kommt auch als Familienname vor. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Namenstag 3 Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard von der Mark — (* 1220; † 11. August 1272) war von 1261 bis 1272 Bischof von Münster. Er war ein jüngerer Sohn des Grafen Adolf I. von der Mark aus seiner Ehe mit Irmgard von Geldern, Tochter von Graf Otto I.[1] Bischof Gerhard weihte 1264 den St. Paulus Dom in …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard-Rohlfs-Oberschule — Schulform Stadtteilschule der Sekundarstufe I als teilgebundene Ganztagsschule Gründung 1869/1977 Ort Bremen Vegesack Land Bremen Staat Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Fels — Gerhard Fels, 2007 Gerhard Karl Fels (* 17. Juni 1939 in Baumholder/Birkenfeld) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Nationalökonom. Er ist Mitverfasser und prominenter Vertreter der angebotstheoretischen Wende in Deutschland, war von …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Kentschke — Gerhard „Gerd“ Kentschke (* 18. September 1942) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und trainer. Von 1963 bis 1972 absolvierte er in der Fußball Bundesliga 222 Spiele und erzielte dabei 39 Tore. Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 1.1 Jugend… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Schröder — (2009) …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Johann David von Scharnhorst — Gerhard von Scharnhorst, Gemälde von Friedrich Bury Gerhard Johann David von Scharnhorst (* 12. November 1755 in Bordenau, heute Teil von Neustadt am Rübenberge; † 28. Juni 1813 in Prag) war ein preußischer General. N …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard von Scharnhorst — Gerhard von Scharnhorst, Gemälde von Friedrich Bury Gerhard Johann David von Scharnhorst (* 12. November 1755 in Bordenau, heute Teil von Neustadt am Rübenberge; † 28. Juni 1813 in Prag) war ein preußischer General. Neben August Graf Neidhardt… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”