Gerhard Pfahler

Gerhard Pfahler

Gerhard Pfahler (* 12. August 1897 in Freudenstadt; † 20. Februar 1976 in Tübingen) war ein deutscher Psychologe und Erziehungswissenschaftler.

Zusammen mit Erich Rudolf Jaensch und anderen beschäftigte er sich mit der sogenannten „Rassenpsychologie“, dem Zuschreiben von bestimmten Eigenschaften zu bestimmten Rassen.

Nach seiner Habilitation wurde er 1928 Privatdozent in Tübingen. 1929 war er Professor am Pädagogischen Institut Rostock, wechselte aber 1930 an die Pädagogische Akademie Altona und von dort 1932 nach Frankfurt am Main.

Pfahler schloss sich der antisemitischen Glaubensgemeinschaft der Deutsche Christen an und war zusammen mit Johann Duken ab 1934[1] Herausgeber der Zeitschrift Glaube und Volk in der Entscheidung.[2] 1934 wurde er Ordinarius an der Universität Gießen und war bis 1937 gleichzeitig Rektor der Universität.[2]

Pfahler, der bereits 1922 erstmals der NSDAP angehört hatte, trat 1937 erneut der NSDAP bei. Er war auch Mitglied der SA, in der er zum Sturmführer aufstieg.[2]

1938 wechselte er zunächst als Professor nach Göttingen, wurde aber noch im selben Jahr an die Universität Tübingen berufen. 1939 publizierte er die Abhandlung Rasse und Erziehung und 1940 Rassenkerne des deutschen Volks und ihre Gemische.[2]

Pfahler lehrte auch in der Nachkriegszeit wieder in Tübingen.[2] Seine in der NS-Zeit entstandenen Bücher Warum Erziehung trotz Vererbung[3], sowie Christliche Verantwortung (Armanen-Verlag, Leipzig 1934) und Rasse und Erziehung (Quelle & Meyer, Leipzig 1939).[4] wurden in der SBZ in die Liste der auszusondernden Literatur aufgenommen

Siehe auch

Psychologie und Psychotherapie im Nationalsozialismus

Publikationen

  • Gerhard Pfahler: System der Typenlehren. Grundlegung einer pädagogischen Typenlehre. Leipzig: Barth 1929; 4. Aufl. 1943; Nachdruck Amsterdam: Swets & Zeitlinger 1970.
  • Gerhard Pfahler: Der Mensch und sein Lebenswerkzeug. Erbcharakterologie. Stuttgart: Ernst Klett 1954.
  • Gerhard Pfahler: Warum Erziehung trotz Vererbung?, Leipzig, B.G.Teubner Verlag, Erstauflage 1935

Einzelnachweise

  1. Siehe DNB-Eintrag.
  2. a b c d e Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 457.
  3. Liste der auszusondernden Literatur 1946
  4. Liste der auszusondernden Literatur 1948.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pfahler — ist der Nachname von: Anton Pfahler (* 1945 oder 1946), deutscher Rechtsextremist Gerhard Pfahler (1897–1976), deutscher Psychologe und Erziehungswissenschaftler Georg Karl Pfahler (1926–2002), deutscher Maler, Künstler und Kunstprofessor Joseph… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Gollwitzer — (* 7. Juni 1906 in Pappenheim, Mittelfranken; † 13. April 1973 in Mühlheim (Mörnsheim) war ein deutscher Kunstpädagoge, Künstler und Schriftsteller. Neben seiner kunstpädagogischen Tätigkeit war er immer auch politisch engagiert, u. a. beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Georg Pfahler — Teehaus von Pfahler im Elternhaus in Emetzheim Brunnenobjekt vor dem KKH Weissenburg (1985) …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Karl Pfahler — Teehaus von Pfahler im Elternhaus in Emetzheim Brunneno …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pf — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Christophstal — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Dietersweiler — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Obermusbach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Taborkirche (Freudenstadt) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Untermusbach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”