Freudenstadt

Freudenstadt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Freudenstadt
Freudenstadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Freudenstadt hervorgehoben
48.4633333333338.4111111111111732
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Freudenstadt
Höhe: 732 m ü. NN
Fläche: 87,58 km²
Einwohner:

23.551 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 269 Einwohner je km²
Postleitzahl: 72250
Vorwahlen: 07441, 07442, 07443
Kfz-Kennzeichen: FDS
Gemeindeschlüssel: 08 2 37 028
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
72250 Freudenstadt
Webpräsenz: www.freudenstadt.de
Oberbürgermeister: Julian Osswald (CDU)
Lage der Stadt Freudenstadt im Landkreis Freudenstadt
Landkreis Böblingen Landkreis Calw Landkreis Rastatt Landkreis Rottweil Landkreis Tübingen Ortenaukreis Zollernalbkreis Alpirsbach Bad Rippoldsau-Schapbach Baiersbronn Dornstetten Empfingen Eutingen im Gäu Freudenstadt Glatten Grömbach Horb am Neckar Loßburg Pfalzgrafenweiler Schopfloch (Schwarzwald) Schopfloch (Schwarzwald) Seewald Waldachtal WörnersbergKarte
Über dieses Bild

Freudenstadt ist eine Stadt in Baden-Württemberg, die etwa 65 Kilometer südwestlich von Stuttgart und 60 Kilometer südlich von Karlsruhe auf einem Hochplateau am Ostrand des Nordschwarzwalds auf 591 bis 968 Metern Höhe liegt. Sie ist ein anerkannter heilklimatischer und Kneipp-Kurort und eine traditionsreiche Tourismusstadt.

Die Geschichte Freudenstadts ist geprägt von planmäßigem Aufbau und Zerstörung. Auch wegen ihrer exponierten geographischen Lage wurde sie immer wieder zum Spielball der Mächtigen.[A 1] 1599 wurde die Stadt von Herzog Friedrich I. von Württemberg als beabsichtigte Residenz des Herzogtums Württemberg gegründet. Ein Stadtbrand, der Dreißigjährige Krieg und der Zweite Weltkrieg bedeuteten harte Zäsuren für die Stadtentwicklung.

Freudenstadt ist heute Sitz des Landratsamtes des Landkreises Freudenstadt. Für die umliegenden Gemeinden bildet es ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Pforzheim. Seit dem 1. Januar 1988 ist Freudenstadt Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach und Seewald besteht eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage im Schwarzwald
Blick vom „Friedrichsturm“ auf die Innenstadt

Lage

Freudenstadt liegt im nordöstlichen Schwarzwald am Rand einer nach Osten flach abfallenden schiefen Ebene, die Quellgebiet der zum Neckar fließenden Glatt ist. Gleich westlich des Stadtzentrums fällt das Gelände im Bereich des Weilers Christophstal steil zum tief eingeschnittenen Tal des Forbachs ab, der zur Murg fließt. Sechs Kilometer in südlicher Richtung, im Luftkurort Lossburg, entspringt die Kinzig, die bei Kehl in den Rhein mündet. Das größtenteils waldbedeckte westliche Stadtgebiet steigt zur Passhöhe am Kniebis und weiter bis auf 968 Meter Höhe bei der Alexanderschanze an. Südlich des Ortsteils Kniebis entspringt der Fluss Wolf.

Geologie

Die Stadt befindet sich im Bereich eines Deckgebirges des Trias, das auf einem älteren Grundgebirgssockel liegt. Die vorherrschenden Buntsandstein-Ablagerungen wurden im Verlauf des Tertiärs vom Freudenstädter Graben gestört, einem zwölf Kilometer langen und sieben Kilometer breiten Graben mit Verwerfungen bis zu 140 Meter Länge. Die Grabensohle besteht wie im östlich benachbarten Gäu aus Muschelkalk. Im Grabenverlauf, zu dem das Christophstal unweit des heutigen Stadtzentrums gehört, haben hydrothermale Lösungen Quarz-Schwerspat-Gänge gebildet.

Erste Hinweise auf historischen Bergbau am Kniebis sind bereits im 13. Jahrhundert zu finden. Wie allgemein im württembergischen Schwarzwald traf dieser auf große wirtschaftliche und technische Schwierigkeiten und war häufig unterbrochen.[2] Abgebaut wurden Eisen- Kupfer- und vor allem Silbererze. Zur Eisengewinnung wurde der oberflächennah reichlich auftretende Limonit gefördert und zur Silber-, später auch Kupfergewinnung arsenreiches Fahlerz abgebaut. Die Fahlerze der Reviere im Deckgebirge weisen einen erhöhten Wismutgehalt auf.[2] Der Abbau führte zu einer Erstbesiedlung des Christophstals lange vor der Stadtgründung Freudenstadts.

Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau stellte 2008 bei Bohrungen ein im Vergleich zu anderen deutschen Gangrevieren „erhebliches" Schwerspatpotential fest.[3] Ein Probeabbau erfolgt derzeit beim Dorothea-Untersuchungsstollen unweit der Talstraße im Forbachtal.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, an die Stadt Freudenstadt: Baiersbronn, Seewald, Grömbach, Pfalzgrafenweiler, Dornstetten, Glatten, Loßburg und Bad Rippoldsau-Schapbach (alle Landkreis Freudenstadt).

Stadtgliederung

Graphische Verteilung der Bevölkerung nach Stadtteilen

Das Stadtgebiet Freudenstadts gliedert sich in die Kernstadt Freudenstadt mit Christophstal und Zwieselberg (rund 16.000 Einwohner) und die Stadtteile Dietersweiler und Lauterbad (2.305 Einwohner im Mai 2008[4]), Grüntal und Frutenhof (1.075 Einwohner), Igelsberg (259 Einwohner), Kniebis (890 Einwohner), Musbach (777 Einwohner) und Wittlensweiler (2.220 Einwohner). Die Stadtteile untergliedern sich in weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.

Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt in der Form „Freudenstadt, Stadtteil …“. Bei den Stadtteilen handelt es sich mit Ausnahme von Kniebis um ehemals selbständige Gemeinden. In Freudenstadt ist die Unechte Teilortswahl eingeführt, das heißt, das Stadtgebiet gliedert sich in sechs Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. Die Kernstadt und der Stadtteil Igelsberg sind zu einem Wohnbezirk zusammengefasst, die restlichen Wohnbezirke sind identisch mit den Stadtteilen. In den Stadtteilen bestehen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und einem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzenden. In den Ortschaften befinden sich Verwaltungsstellen des Bürgermeisteramtes.

Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Ortschaften und Burgen sind die Burg Hofstätten und die Siedlung Burgberg auf dem Schwarzwald im Stadtteil Dietersweiler, Schöllkopf ein im Dreißigjährigen Krieg abgebranntes Gehöft im Bereich der Kernstadt, die Siedlungen und Einzelhöfe Wolfhaus im Stadtteil Grüntal, Slunwag im Stadtteil Igelsberg sowie Gallushütte und Hilpertshöfle im Stadtteil Musbach.[5][6]

Raumplanung

Freudenstadt ist ein Mittelzentrum innerhalb der Region Nordschwarzwald, in der Pforzheim als Oberzentrum ausgewiesen ist. Zum Mittelzentrum Freudenstadt gehören die Städte und Gemeinden Alpirsbach, Bad Rippoldsau-Schapbach, Baiersbronn, Dornstetten, Glatten, Grömbach, Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Seewald, Waldachtal und Wörnersberg.

Klima

Die Jahresdurchschnittstemperatur lag zwischen 1990 und 2007 bei 7,9 °C. Die höchste durchschnittliche Maximaltemperatur ergab sich mit 21,2 °C im August, die niedrigste durchschnittliche Minimaltemperatur im Januar bei –2,2 °C. Analog dazu sind die höchste und die niedrigste Tagesdurchschnittstemperatur verteilt. Die zwischen 1961 und 1990 gemessene Jahresniederschlagsmenge ist aufgrund der Gebirgsrandlage der Stadt mit 1681,4 Millimeter für Deutschland überdurchschnittlich hoch. Über das Jahr wurden dabei recht konstante Werte verzeichnet, wobei das Maximum mit 189,9 Millimetern im Dezember verzeichnet wurde. Für die Regentage ergibt sich ein ähnliches Bild mit einer recht homogenen Verteilung von 15,2 Tagen im Juni und Juli und 19,7 Tagen im Dezember. Im Jahr gab es im Mittel 205,6 Regentage. Bei den durchschnittlichen täglichen Sonnenscheinstunden zwischen 1990 und 2007 erreichte Freudenstadt mit 4,6 einen hohen Wert, der vermutlich auf die weitgehende Nebelfreiheit zurückzuführen ist. Die meisten Sonnenstunden wurden im Juni verzeichnet (7,1 Stunden), die geringsten im Dezember mit 1,8 Stunden. Wetterdaten für Freudenstadt werden von der Warte des Deutschen Wetterdienstes auf dem erhöht liegenden Kienberg gesammelt. Die Firma Meteomedia unterhält Wetterstationen auf dem Marktplatz und in Freudenstadt-Langenwald.

Geschichte

Spätere Stadtteile und Bergbau im St. Christophstal

Ruinen des Klosters Kniebis
Christophstaler Münze von 1627

Der heutige Stadtteil Grüntal-Frutenhof wurde erstmals 1100 als Grindelen urkundlich erwähnt. Das Gehöft Frutenhof fand dagegen erst 1470 schriftliche Erwähnung. 1583 bekam Grüntal eine eigene Pfarrei.[7] Um das Jahr 1230 ist die Existenz von Igelsberg als Illigsberg gesichert, als es vom Pfalzgraf Rudolf von Tübingen zu Lehen an das Bistum Straßburg ging. Seit 1381 gehörte Igelsberg zum benediktinischen Kloster Reichenbach und kam erst 1595 zu Württemberg.[8]

Im heutigen Kniebis stand um 1250 eine Kapelle eines Herrenalber Mönchs, die 1278 zu einem Franziskanerkloster umgebaut wurde, das 1320 zu Württemberg kam. Um sich gegen mögliche Angriffe des habsburgischen Bischofs von Straßburg zu schützen, ließ der von den Habsburgern unter Friedrich dem Schönen zum Kaiser Ludwig dem Bayer übergelaufene Graf Eberhard Schanzen auf dem Kniebis errichten.[9] Der Stadtteil Musbach, namentlich das gegenwärtige Untermusbach, fand 1274 als Muosbach Eingang in Schriftstücke und war seit Anbeginn württembergisch. Wohl 1291 kam das heutige Untermusbach vom Pfalzgrafen von Tübingen zum Kloster Reichenbach. Erst 1595 wurde es württembergisch.[10] Dietersweiler fand 1347 erstmals als Dietrichsweiler urkundliche Erwähnung. Zusammen mit dem bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts als Witelineswilare bestehenden Stadtteil Wittlensweiler wurde es von den Herren von Lichtenfels an die Herren von Neuneck veräußert. Wittlensweiler ging 1473 an Württemberg, Dietersweiler folgte 1511.[11][12]

1475 wurden erstmals Bergbauaktivitäten im Stadtgebiet erwähnt. Ob bereits früher Bergbau betrieben wurde, ist nicht hinreichend geklärt. 1520 bis 1534 erfolgte unter österreichischer Herrschaft eine Erzförderung in der Nähe des ehemaligen Gehöfts Schöllkopf. 1544 wurde das Kloster auf dem Kniebis aufgelöst.[9] 1542 wurden unter Herzog Christoph, dessen Namen das Tal trägt, Bergwerksgänge im Forbachtal gegraben. Viele kleine Bergwerke, deren Stollen waagrecht in den Berg führten, entstanden. Vertikale Schächte fehlten dagegen fast völlig. Die Silberschmelze wurde mit Holzkohle aus den Wäldern der Umgebung beheizt.[13] 1558 wurde eine Bergordnung verfasst und die Bergleute mit besonderen Privilegien ausgestattet. Am 23. Januar 1572 wurde unter Herzog Ludwig der Bau eines Hüttenwerkes angeordnet. Herzog Friedrich I. von Württemberg sorgte im Hinblick auf eine weitgehende Rohstoff-Autarkie des Herzogtums für die Gründung weiterer Verarbeitungsbetriebe. So entstand neben der Silberschmelze eine Münzwerkstätte, in der das Silber zu Münzen gegossen wurde. Daraus entstanden die sogenannten Christophstaler. 1598 wurden 87 Tonnen Erz gefördert, das je Tonne bis zu 1800 Gramm Silber und 140 Kilogramm Kupfer enthielt. 1603 betrug die Förderung 94 Kilogramm Silber.[2] Später konzentrierte sich der Abbau deutlich auf Kupfer sowie Eisen und es entstanden Werkstätten für die Verarbeitung von Kupfer und Messing sowie eisenverarbeitende Betriebe, Hammerwerke, eine Drahtzieherei und eine Glockengießerei.

Stadtplanung

Friedrich I. Herzog von Württemberg und Gründer von Freudenstadt
Heinrich Schickhardt, Planer der Stadt

Herzog Friedrich I. von Württemberg betrieb als Vertreter des Frühabsolutismus eine aktive Macht- und Wirtschaftspolitik. Die Förderung des Bergbaus in Christophstal und die Ansiedlung von protestantischen Glaubensflüchtlingen sollten im merkantilistischen Sinne die Einnahmen des Landesherren sichern. Die bestehenden Landesfestungen wurden ausgebaut. An der Westflanke, nahe dem strategisch wichtigen Kniebis-Pass, sollte mit Freudenstadt eine neue befestigte Residenz weitere geplante Territorialerwerbungen im Westen als Brückenschluss zu den westrheinischen Besitzungen sichern. 1595 hatte der Herzog Besigheim und Mundelsheim von Baden erworben. Im selben Jahr setzte er mit Gewalt seine Ansprüche auf Reichenbach durch. Sein weiteres Ziel war der Erwerb des Bistums Straßburg. 1604 erlangte er zumindest auf dreißig Jahre befristet die Pfandschaft Oberkirch von diesem Bistum.[14] Friedrich beauftragte seinen Baumeister Heinrich Schickhardt um das Jahr 1598, das Gebiet um das heutige Freudenstadt zu untersuchen. Rückblickend berichtet Schickhardt 1632 in der Zusammenfassung seines Lebenswerkes („Inventar“):

Da hab ich, alß es noch ein wald gewesen, den ersten augenshein ein genommen, den Boden an vilen undershidlichen orten zemlich tief ersuochen lassen, aber wenig guots gefunden, dero wegen ich in underthonigkhait darfür gehalten, das nit Rhatsam ein Stat dahen zu bauwen […][15]

Dennoch bestand der Herzog auf den Bau der Stadt. Schickhardts quadratischer Grundriss für Freudenstadt geht wahrscheinlich auf Zeichnungen Albrecht Dürers in seiner Festungslehre zurück.[16] Schickhardt entwarf Freudenstadt auf Geheiß Friedrichs I. am Reißbrett. Zunächst legte er dem Herzog den als Baublockplan bekannten Entwurf vor, bei dem jeweils mehrere Häuser in Zeilen oder rechteckig, teils mit Innenhof, angelegt sind. Die massive Festung mit dem Schloss war in diesem ersten Plan in einer Ecke der Anlage vorgesehen, der Marktplatz im Zentrum der Stadt war verhältnismäßig klein geplant. Schickhardts zweiter Entwurf ist eine Fortentwicklung des Baublockplans. Es sind bereits deutliche Ansätze der später realisierten Häuserzeilen zu erkennen. Das Schloss in der damals üblichen Bauweise war abermals in einer Ecke der Anlage in die Festungsmauern eingebettet. Tatsächlich wurde Freudenstadt dann nach dem Dreizeilenplan erbaut, wobei das nun in der Mitte der Stadt geplante Schloss und die Festung erst später entstehen sollten. Diese Entscheidung ließ zu, die Stadt flexibel zu vergrößern, bis eine konstante Einwohnerzahl erreicht war. Das Schloss war im Dreizeilenplan mittig und um 45° zur geometrischen Stadt gedreht auf dem Marktplatz vorgesehen. Die geplante massive Konstruktion der Festung wurde zurückgenommen und gleicht mehr einer Stadtmauer, was darauf hindeutet, dass dem Herzog bereits zu diesem Zeitpunkt doch nicht mehr so viel an der militärischen Funktion seiner Stadt gelegen war. Gleichwohl ist ein Plan Schickhardts bekannt, der den Dreizeilenplan um eine mächtige Festung erweiterte. Ob es sich dabei mehr um eine „Spielerei“ oder um eine echte Planung handelte, ist allerdings nicht bekannt. Umgeben wird das Zentrum auf dem Plan von drei Häuserzeilen, die an ein Mühlebrett erinnern. Selbst die Namen der ersten Bewohner, vornehmlich Handwerker, die vom Bau der neuen Stadt profitieren wollten, sind eingetragen. Diese Anmerkungen dürften von Elias Gunzenhäuser, dem örtlichen Bauleiter, stammen.

Stadtgründung

Der 22. März 1599, als die ersten Häuser und Straßen von Schickhardt in Anwesenheit des Herzogs abgesteckt wurden, gilt als das Gründungsdatum der Stadt. Die Häuser am Marktplatz hatten zum Platz hin ausgerichtete Dachgiebel und wurden daher „Giebelhäuser“ genannt. Es handelte sich um typische Fachwerkhäuser. Ein vom Zimmermann aufgestelltes Gerüst aus Balken wurde mit Mauerwerk ausgefüllt und hell verputzt, während die Balken, die zum Teil sichtbar blieben, dunkel angestrichen wurden. Heute sind im Stadtkern keine Häuser dieser Bauweise mehr erhalten. Im wenig entfernten Dornstetten ist diese Bauweise im historischen Ortskern noch sichtbar.

Am 1. Mai 1601 erfolgte die Grundsteinlegung für die von Schickhardt entworfene Stadtkirche, eine Winkelkirche. Kurz darauf, am 6. Mai, wurde die „Stadt ob Christophstal“ erstmals urkundlich als „Freudenstadt“ erwähnt. Wie es zu dieser Namensgebung kam, ist nicht geklärt. Am 3. November erfolgte eine Ausschreibung, mit der gezielt Ansiedlungswillige angesprochen wurden, denen Bauplatz, Holz und Felder versprochen wurden.[17] Auf diese Art wurden vor allem von der habsburgischen Gegenreformation betroffene protestantische Glaubensflüchtlinge aus den österreichischen Kronländern Steiermark, Kärnten und Krain in die junge Stadt gelenkt. Da viele Flüchtlinge aus Krain nur Slowenisch sprachen, predigte bald auch ein slowenischer Pfarrer. 1603 erhielt die junge Stadt ein Wappen, den ersten Bürgermeister und zwei Jahre später ihre Gemarkung. Hierzu wurden Teile des Dornstetter Waldgedings und der Nachbargemeinde Baiersbronn abgetrennt. Freudenstadt wurde Sitz eines kleinen Amtes.

Da sich die Einwohnerzahl gut entwickelte, ordnete Herzog Friedrich I. die Vergrößerung der Stadtanlage an. Schickhardt erstellte daraufhin den Fünfzeilenplan. Zwei zusätzliche Häuserreihen sollten zusammen mit den drei bestehenden etwa 5000 Einwohnern Wohnplatz bieten. 1608 starb Herzog Friedrich I. von Württemberg jedoch. Da die bisherigen Parzellen der nunmehr vierzeiligen Stadt zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig bebaut waren, baten die Bürger seinen Sohn und Nachfolger, Johann Friedrich von Württemberg, zumindest die Erweiterung um eine fünfte Häuserzeile aufzugeben. Diesem Gesuch wurde stattgegeben. Nach dem Tod des Herzog Friedrichs wurden auch die Pläne für das Schloss in „Friedrichs Stadt“ nicht mehr berücksichtigt. Die freie Fläche im Zentrum blieb somit ein riesiger Platz, der heute als größter bebauter Marktplatz Deutschlands gilt (siehe weiter unten: Städtebeziehung u. a. zu Heide, mit dem größten unbebauten Marktplatz Deutschlands). Außerdem besaß die Stadt lange Zeit keine Stadtmauer. Zwar gab es hierfür immer wieder Pläne (beispielsweise Schickhardts Plan von 1612, siehe oben), teils wurden auch Arbeiten begonnen, tatsächlich umgesetzt oder fertiggestellt wurden die Vorhaben jedoch nie. 1616 erfolgte dann mit dem Weiler St. Christophstal die erste Eingemeindung in die junge Stadt.

Elendsjahre und Wiederaufblühen

Freudenstadt auf einem Stich von Merian aus dem Jahr 1643

Nur wenige Jahre nach der Gründung, als schon fast 3.000 Einwohner in Freudenstadt lebten, brach 1610/11 die Pest aus und raffte 800 Menschen hinweg. Weitere 900 wanderten daraufhin aus. Viehkrankheiten und Missernten verschlimmerten die Situation. 1632 brach im Gasthaus Zum Güldenen Barben am unteren Marktplatz ein Brand aus, der sich wegen der Anordnung der Fachwerkhäuser in Häuserzeilen schnell ausbreitete. Heinrich Schickhardt vermerkt zum Ausmaß des Schadens:

Auff den 24. Maii anno 1632 ist in der Fredenstatt eine ershröckhliche brunst außgangen, [darin sind 3 Personen gestorben und 144 Häuser abgebrannt. Das Feuer ist in der Herberge zum Güldenen Barben ausgebrochen, welches das erste Haus überhaupt in dieser Stadt war. Es ist ein Überschlag gemacht worden, dass sie zu Erbauung der abgebrannten Häuser samt 8 Scheuern bedürfen an Eichen- und Tannenbauholz: 18.577 Stämme, Bretter 44.125 und Latten 44.350.][15]

Nach der verlorenen Schlacht bei Nördlingen im Dreißigjährigen Krieg wurden durch kaiserlich-habsburgische Truppen erneut Gebäude in Brand gesetzt und die wenigen verbliebenen Einwohner beinahe gänzlich ermordet und geplündert. Die Einwohnerzahl in jenen Tagen dürfte im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen haben. 1635 brach zudem erneut die Pest aus, die wiederum beinahe jegliches Leben vernichtete. Freudenstadt blieb über Jahre weitgehend verödet. Selbst 1652, fast zwanzig Jahre nach den tragischen Ereignissen, ist in Aufzeichnungen nur von etwa 300 Bürgern die Rede.[18]

Erst ab 1667 zeigte sich wieder eine gewisse Dynamik in der Stadtentwicklung, als diese von Herzog Eberhard III. zur Festung erklärt und endlich mit dem Bau der lange ersehnten Stadtmauer begonnen wurde. Der Herzog galt als den Freudenstädtern sehr zugeneigt und half der Bevölkerung in vielerlei Weise. Damit die Einwohner in der Stadt blieben, erhielten sie sechs Jahre Steuerfreiheit. Neue Bürger brauchten zwölf Jahre keine Steuern zu zahlen. Es gab verbilligte Bauplätze, das Bauholz wurde verschenkt. Erstmals nach der langen Kriegszeit wurden die Ämter wieder besetzt. Auch die Lateinschule, ein Eckbau hinter der Stadtkirche, wurde wieder eröffnet. In Freudenstadt gedieh das Leben wieder. Der Bau der Festung kam bis 1674 voran, als wieder einmal der Tod eines Monarchen die Stadtentwicklung bedeutend prägte. Das Ableben Eberhards III. bedeutete das Ende des Festungsbaus in Freudenstadt.

Auf dem Kniebis entstanden 1674 bis 1675 Befestigungswälle für den Reichskrieg gegen Ludwig XIV., den Sonnenkönig. Herzog Karl Alexander ließ diese zum Fort Alexander ausbauen, heute gemeinhin bekannt als Alexanderschanze. Die Schanze war von 1799 bis 1801 in den Koalitionskriegen Schauplatz von Feindseligkeiten zwischen Österreichern und Franzosen. Diesen fiel auch das Klostergebäude Kniebis in einem Brand zum Opfer.[9]

Von der Garnisonsstadt zum Oberamt und Kurort

Stadtkirche und Marktplatz vor der Zerstörung der Stadt (um 1900)

1721 entsteht mit dem von Christoph Wilhelm Dietrich gegründeten und namensgebenden Gut Lauterbad eines der ersten Gebäude im heute zum Stadtteil Dietersweiler gehörenden Weiler Lauterbad.

Siehe auch: Lauterbad

1737 wurde Freudenstadt Standort einer kleinen Garnison. 1759 wurde das Amt Freudenstadt zum Oberamt erhoben. 1784 wurde der Bergbau mit der Schließung des Stollens Dorothea im Christophstal gänzlich eingestellt. 1833 erfolgte eine Vergrößerung des Stadtgebiets um etwa 2300 Hektar Wald des ehemaligen Waldgedings und 1837 eröffnete eine „Siechstation“ mit vier Betten. Freudenstadt wurde zusehends zu einer Stadt des Handwerks, was durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz mit der Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt 1879 begünstigt wurde. 1864 wurden die Freudenstädter Stadttore abgerissen. 1876 gab der damalige Stadtschultheiß Hartranft die Absicht bekannt, Freudenstadt mit seiner reinen Luft zur Kurstadt zu machen. Das Vorhaben gelang, und gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte ein stetig wachsender Kurbetrieb ein.

1888 wurde das Bezirkskrankenhaus in der Herrenfelderstraße eröffnet. Zwei Stadtärzte und zwei Diakonissen nahmen ihren Dienst auf.[19] Die Stadt wurde zum beliebten Urlaubsort für Großstadtbewohner. 1899 wurde anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums ein Aussichtsturm auf dem Freudenstädter Hausberg, dem Kienberg, eröffnet und auf den Namen Friedrichsturm (nach Herzog Friedrich I.) getauft.

Rolle im Dritten Reich und Zweiten Weltkrieg

1938 wurde das Oberamt Freudenstadt in Landkreis Freudenstadt umbenannt. Während des Zweiten Weltkriegs entstand auf dem fast 1.000 Meter hoch gelegenen heutigen Stadtteil Kniebis, unweit der Alexanderschanze, eine Befehlszentrale der Wehrmacht zur Verteidigung der Westfront – das Führerhauptquartier Tannenberg. An der Schanze wurden neue Sicherungsanlagen als Teil des Westwalls gebaut. In Freudenstadt selbst wurden viele Verwundete behandelt. Der einwöchige Besuch Adolf Hitlers 1940 nach dem Frankreichfeldzug zur Einweihung des Hauptquartiers und im Freudenstädter Lazarett wurde in Wochenschauberichten propagandistisch dargestellt. Freudenstadt und das Umland wurden damit in Frankreich zu einem Symbol des Naziregimes und der französischen Niederlage, was 1945 eine nicht unwichtige Rolle spielen sollte.

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Am 16. April 1945, nur wenige Wochen vor dem Kriegsende, wurde die Stadt unerwartet von Truppen der 1. französischen Armee unter General Lattre de Tassigny angegriffen, wobei es durch Bombenabwurf und Artilleriebeschuss zu großflächigen Zerstörungen kam. Freudenstadt war Knotenpunkt des französischen Vordringens Richtung Stuttgart wie zum Hochrhein, während die Amerikaner im Rhein-Maingebiet nach Osten vorgingen.[20] Die Wehrmacht hatte vier Stunden vor dem Einmarsch der Franzosen in Freudenstadt die drei Fachwerkviadukte der Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt gesprengt,[21] da die Bahnlinie nicht dem Feind in die Hände fallen sollte. Der französische Heeresbericht nennt eine Abteilung der SS (nach deutschen Quellen ein Dutzend sogenannter Werwölfe[20]), die im Vorfeld Freudenstadts eine Sperre errichtet hatten. Freudenstadt geriet mit Unterbrechungen etwa 16 Stunden lang unter Artilleriefeuer. Kein Einwohner wagte es, den französischen Truppen zur Übergabe der Stadt entgegenzugehen, umgekehrt rechneten diese mit erheblichem militärischen Widerstand in der Stadt.[22] Da die Hauptwasserleitung durch US-amerikanische Luftangriffe[23][A 2] und die wichtigsten Feuerwehrwagen vom Artilleriebeschuss zerstört worden waren, breiteten sich Feuer nahezu ungehindert aus. Teilweise wurde Gülle zum Feuerlöschen verwendet.[22] Eine Übergabe fand erst statt, als die französischen Truppen bis zum Rathaus vorgerückt waren.[20] Es gab einige Dutzend zivile Opfer; etwa 600 Gebäude, 95 Prozent der gesamten Innenstadt, wurden in der Nacht vom 16. auf den 17. April durch direkte oder indirekte Einwirkung zerstört und 1400 Familien obdachlos. Beim Einmarsch der französischen Truppen und den folgenden drei Tagen kam es zu teilweise heftigen Übergriffen.[24] Nach Angaben der Ärztin Renate Lutz seien allein bei ihr über 600 vergewaltigte[25] Frauen in Behandlung gewesen.[26] Auf Vorhaltungen habe die Zivilbevölkerung laut Berichten von Zeitzeugen auch die Antwort erhalten, es sei Krieg, Freudenstadt müsse drei Tage brennen.[27]

Viele der verschont gebliebenen Bauten wurden in der Folgezeit von der französischen Besatzung beansprucht. Zahlreiche Familien hausten in notdürftig überdachten Kellerräumen. Insgesamt reduzierte sich der durchschnittliche Wohnraum je Einwohner auf unter acht Quadratmeter. Die Zeit war von großer Not geprägt, die Trümmerentfernung erfolgte anfänglich nur schleppend.

Das Wunder von Freudenstadt

Wiederaufgebautes Zentrum
„Neues“ Freudenstädter Rathaus

Der neue Stadtplan lehnt sich an die geschichtlichen und natürlichen Begebenheiten an und entwickelt den alten Plan [Schickhardts] mit modernen Mitteln weiter. Damit ist er freilich ein neuer Plan geworden. Aber er berücksichtigt liebgewordene Tradition, vor allem dadurch, daß er nicht nur den großen Marktplatz beibehält, sondern die in ganz Deutschland berühmten, einzigartigen Arkaden. Die Stadt wird ein neues Gesicht und eine neue Atmosphäre erhalten, nachdem das Alte uns unwiederbringlich verloren ist. Aber sie ist nicht nur Neuentwicklung, sondern Fortentwicklung.

Ludwig Schweizer[28]

Es setzte eine lange Diskussion über den Wiederaufbau der Stadt ein. Modelle einheimischer Architekten sowie renommierter Stadtplaner jener Zeit wurden begutachtet. Es galt, eine ausgewogene Mischung zwischen Tradition und Moderne zu finden. Der Wohnraum sollte beim Wiederaufbau den veränderten Lebensgewohnheiten angepasst werden. Bereits 1945 wurde eine große Zahl unterschiedlicher Pläne (von Paul Heim, Hermann Gabler, Adolf Abel, Paul Schmitthenner und anderen) zum Wiederaufbau vorgelegt.

In manchen Konzepten war die Verkleinerung des als übergroß empfundenen Marktplatzes vorgesehen.[A 3] Fraglich war auch der trauf- oder giebelständige Wiederaufbau am Marktplatz. Die „Abgebrannten“ forderten einen Wiederaufbau ihrer Häuser auf den alten Parzellengrenzen. Andererseits waren der zunehmende Verkehr und eine moderne Stadtplanung zu berücksichtigen. Bei den Konflikten setzte sich unter anderem Carlo Schmid vermittelnd ein.[29] Letztendlich konnte sich die traditionelle Minderheit um Ludwig Schweizer und dessen Lehrer Schmitthenner gegen die sonst vorherrschende,[A 4] modernistische Fachmeinung durchsetzen.[30] Beide waren Vertreter der Formensprache der Stuttgarter Schule mit ihrer Heimatschutzarchitektur. Schweizer wurde zum Stadtbaumeister ernannt. Zusammen mit der Stadtverwaltung unter Bürgermeister Hermann Saam entstand ein detailliertes und einheitlich durchgeplantes Konzept zum Wiederaufbau. Freudenstadt entstand so innerhalb von nur fünf Jahren abermals als Planstadt.

Begünstigt wurde der schnelle Wiederaufbau dadurch, dass Freudenstadt neben Friedrichshafen die einzige Stadt im Bundesland Württemberg-Hohenzollern mit derart starken Zerstörungen war und deshalb großzügige Unterstützung erhielt. Die Art und das Ausmaß des ganzheitlichen Freudenstädter Wiederaufbaus sowie das damit verbundene enorme bürgerliche Engagement brachte der Stadt viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. Insbesondere Stimmen aus der DDR lobten das Zurückgreifen auf „nationale Traditionen“[29] als vorbildlich, wohingegen die lokale KPD 1949 als einzige Partei im Stadtrat gegen den traditionellen Wiederaufbau mit Giebelhäusern gestimmt hatte. In Zusammenhang mit dem letztendlich gelungenen Wiederaufbau wird gerne vom „Wunder von Freudenstadt“ gesprochen.[A 5] Er gilt heute noch als Gesamtkunstwerk, das wie in wenigen anderen Städten den Zeitgeist der 1950er Jahre ausdrückt.[29] Daher existiert zur Wahrung des einheitlichen Erscheinungsbildes bis in die Gegenwart eine sehr strenge Gestaltungssatzung für die Innenstadt.[31]

Neuere Geschichte

Württemberg-Hohenzollern ging 1952 im Bundesland Baden-Württemberg auf. Der IX. Internationale Bürgermeisterkongress der IBU[32] 1958 in Freudenstadt leitete eine Wende in den deutsch-französischen Beziehungen auf kommunaler Ebene ein[33] und führte zu einer Vielzahl von Städtepartnerschaften. Freudenstadt ging daraufhin 1961 eine Partnerschaft mit der Stadt Courbevoie im Großraum Paris ein. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Freudenstadt seine heutige Ausdehnung, Freudenstadt blieb Amtssitz des vergrößerten Kreises. Dieser wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die damals dem neu umschriebenen Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Damit wurde das ehemals württembergische Freudenstadt nunmehr von der ehemaligen badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet.

Stadtbahnen am Stadtbahnhof

1965 beschloss der Kreistag den Neubau des Freudenstädter Krankenhauses auf dem Gebiet Zehnmorgen in der Nordstadt. Der Bau wurde 1976 fertig gestellt. Seit 1977 ist das renovierte Gebäude des alten Krankenhauses der Sitz des Landratsamts. In den 1980er Jahren widersetzten sich viele Freudenstädter den Plänen von Bund und Land, den ausufernden Verkehr der Ost-West-Achse Straßburg–Freudenstadt–Tübingen mithilfe eines Tunnels aus der Innenstadt zu verbannen und damit der Stadtentwicklung neue Wege zu ebnen. Insbesondere Einzelhändler fürchteten Umsatzeinbußen durch den verminderten Durchgangsverkehr. Der Bürgerprotest war erfolgreich, gilt heute jedoch als die größte Fehlentscheidung der Nachkriegszeit. 1983 wurde das städtische Hallenbad Panoramabad eröffnet. 1986 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 20.000. Auf Antrag der Stadtverwaltung beschloss die baden-württembergische Landesregierung mit Wirkung vom 1. Januar 1988 die Erhebung Freudenstadts zur Großen Kreisstadt. 1989 wurde das Kur- und Kongresszentrum eingeweiht und unter dem oberen Marktplatz entstand eine großräumige Tiefgarage. Dadurch wurde der Marktplatz weitgehend autofrei und zur Fußgängerzone erklärt.

Anlässlich der 400-Jahr-Feier der Stadt 1999 fand ein Festumzug statt. Der Umbau des unteren Marktplatzes zum Stadtpark wurde mit fünfzig beleuchteten Fontänen vollendet und ein neu entdecktes früheres Bergwerk in unmittelbarer Nähe des heutigen Facharztzentrums als Besucherbergwerk für den Publikumsverkehr freigegeben. 2003 erhielt Freudenstadt mit den Linien S31 und S41 Anschluss an das Karlsruher Stadtbahnnetz. Die gelben Fahrzeuge prägen seitdem das Stadtbild und geben dem Tagestourismus einen kräftigen Impuls. Im Oktober 2008 wurde mit dem vierspurigen Ausbau der Stuttgarter Straße (B 28 innerorts) als Hauptschlagader der Stadt begonnen.[34][35]

Stadtentwicklung

Stadtwappen

Wappen

Das Wappen der Stadt Freudenstadt zeigt in rotem Schild unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze liegende Hirschstange, zwei voneinander gekehrte silberne Fische (Barben), zwischen ihnen ein goldenes F. Die Stadtflagge ist Rot/Weiß.

Das Wappen wird bereits seit 1603 geführt. Die Hirschstange symbolisiert das Herzogtum Württemberg, die Barben sind dem Wappen der Grafschaft Mömpelgard entnommen, die damals zu Württemberg gehörte, das „F“ weist auf den Stadtgründer, Herzog Friedrich I. von Württemberg, hin. Die heutige Blasonierung des Wappens wurde vermutlich erst um 1926 festgelegt, nachdem es ursprünglich eine rote Feldfarbe hatte. Die Stadtflagge wurde erst 1950 vom Staatsministerium Württemberg-Hohenzollern verliehen.

Eingemeindungen

Bereits kurz nach der Stadtgründung wurde Christophstal, das ursprünglich zu Dornstetten gehörte, eingemeindet. Erst 1926 folgte mit Zwieselberg die nächste Eingemeindung. Der Stadtteil gehörte vorher zur Gemeinde Reinerzau. Die einschneidendste Änderung brachte die Gebietsreform des Landes Baden-Württemberg in den 1970er Jahren in deren Folge am 1. Juli 1971 Igelsberg und am 1. Januar 1972 Grüntal (mit Frutenhof) eingegliedert wurden. Am 1. Januar 1975 folgten Dietersweiler (mit Lauterbad), Untermusbach (mit Obermusbach) und Wittlensweiler sowie die vorher zu Baiersbronn und Bad Rippoldsau gehörenden Teile des Weilers Kniebis, der bereits überwiegend zu Freudenstadt gehörte.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung

Nach der Gründung im Jahr 1599 wuchs die Einwohnerzahl der Stadt bis Anfang 1610 auf 2.000 bis 3.000 an und gehörte damit zum Kreis der schwäbischen Städte. Nach der Pest, einem Stadtbrand, Hungersnöten und dem Dreißigjährigen Krieg lebten 1652 kaum noch Menschen im Ort. Es dauerte über 200 Jahre, bis sich die Stadt bevölkerungsmäßig erholte. 1849 konnten bei einer Volkszählung 5.154 Einwohner ermittelt werden, um 1930 war die Zehntausendermarke überschritten, die seitdem nur in den Kriegsjahren 1939–1945 unterschritten wurde. 1970 waren 14.375 Bürger mit Hauptwohnsitz in Freudenstadt gemeldet. Durch die baden-württembergische Gebietsreform in den frühen 1970ern wuchs die Einwohnerzahl durch Eingemeindungen auf 19.454 an. 1986 wurde die 20.000-Einwohner-Schwelle überschritten. Seit 1995 erweist sich die Einwohnerzahl mit knapp unter 24.000 als konstant.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:

Sitzverteilung im Gemeinderat
Fraktion Stimmenanteil Sitze +/-
CDU 32,3 % 9 −2
Freie Wähler Vereinigung 27,5 % 7 ±0
SPD 18,5 % 5 −1
Bürgeraktion 21,7 % 6 ±0
Summe 100 % 27 −3

+/-: Veränderung der Sitze im Vergleich zur Wahl 2004

Bürgermeister

Die Stadt Freudenstadt wurde schon nach ihrer Gründung nach württembergischem Muster verwaltet, das heißt, es gab einen Magistrat mit mehreren Bürgermeistern, die anfangs die Bezeichnung Stadtschultheiß trugen (die Bezeichnung Bürgermeister wurde in Württemberg 1930 eingeführt). Seit Erhebung zur Großen Kreisstadt 1988 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.

Am 13. April 2008 wurde der Erolzheimer Julian Osswald (CDU), ehemaliger Direktor des Regionalverbands Donau-Iller, mit 82,48 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Er hatte zwei Gegenkandidaten. Seine Vereidigung erfolgte am 2. Juli 2008.

Die ehemaligen Bürgermeister von Freudenstadt sind:

unbekannt: Balthasar (d. Ältere) Münster (* 1648; † 1728)
unbekannt: Johann David Wölpper (* 1671; † 1741)
1877–1919: Alfred Hartranft
1919–1944: Dr. Ernst Blaicher
1945–1948: Friedrich Rothfuß

1948–1955: Hermann Saam (FDP/DVP)
1956–1963: Walter Bärlin
1964–1983: Gerhard Wolf
1983–1991: Hans-Hermann Pfeifer (SPD)
1991–2008: Erwin Reichert (SPD)

Städtebeziehungen

Ortsschild in Courbevoie

Die Partnerschaft mit dem französischen Courbevoie stand am Anfang der Ausweitung der deutsch-französischen Städtepartnerschaften Anfang der 1960er Jahre und wird seit 1961 intensiv betrieben.[36] Es finden regelmäßig Schüleraustausche sowie kulturelle und kommunalpolitische Besuche statt. Zusätzlich unterhält Freudenstadt drei Städtefreundschaften. Die Freundschaft mit Männedorf in der Schweiz besteht seit etwa 1960, jene mit Heide in Schleswig-Holstein seit 1989. Letztere beruht auf der Tatsache, dass Heide ebenfalls den Anspruch erhebt, den größten Marktplatz Deutschlands zu besitzen. Die Städte einigten sich mittlerweile darauf, dass beide Marktplätze gleich groß sind, wobei Heide den größten unbebauten und Freudenstadt den größten bebauten Marktplatz Deutschlands hat. Eine weitere Städtefreundschaft besteht seit 1990 mit Schöneck. Einige Freudenstädter Schulen und Vereine pflegen einen regen Austausch mit dem polnischen Partner-Landkreis Tomaszów Lubelski. Mit dem Fremdsprachengymnasium in Lowetsch, Bulgarien findet ebenfalls ein regelmäßiger Schüleraustausch statt.

Kultur und gesellschaftliches Leben

Soziales

Unter anderem sind folgende vernetzte soziale Einrichtungen in der Stadt präsent: Die Kinder- und Jugendwerkstatt EIGEN-SINN soll in sozialen Gruppenarbeiten die persönlichen, sozialen und schulischen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen fördern und entwickeln, damit diese selbst neue und eigene Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien und letztlich eine eigene zukunftsfähige Lebensstrategie entwickeln können. Die Erlacher Höhe, die auch in sechs weiteren Landkreisen in Baden-Württemberg vertreten ist, setzt sich dafür ein, dass Menschen in sozialen Notlagen respektiert und geachtet werden und soziale Ausgrenzung abgebaut wird. Die Diakonie setzt sich für Arme, Ausgegrenzte und sozial Benachteiligte ein. Das Mehrgenerationenhaus Familien-Zentrum-Freudenstadt e. V. stellt „sozialen Raum“ bereit, in dem Menschen, v. a. Mütter und ältere Menschen, sich (wieder) als Teil einer Gemeinschaft begreifen können. Im Kinder-und Jugendzentrum Freudenstadt (KiJuz) wird für Grundschulkinder und Jugendliche offene Kinder- und Jugendarbeit angeboten. Des Weiteren bietet die Katholische Junge Gemeinde (KjG) Freudenstadt Aktionen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit an.

Dialekt

Freudenstadt liegt an der Sprachgrenze zwischen den schwäbischen und alemannischen Dialekten. Innerhalb der Raumgliederung der schwäbischen Mundart befindet sich Freudenstadt im Freudenstädter Raum, der sich von Alpirsbach über Freudenstadt bis in die Altensteiger Gegend erstreckt. Im Westen grenzt das Baiersbronner Gebiet, im Norden das Obere Enzgebiet und im Osten der Obere Neckarraum an. Im Süden schließt sich das Oberrheinalemannische an. Der Gebrauch des Dialekts ist, wie im gesamten schwäbischen Raum, lebendig. Die Mundart wird für gewöhnlich sowohl in der Freizeit als auch im Betrieb, in öffentlichen Ämtern sowie in allen Schulen gesprochen und akzeptiert.

Religionen

Stadtkirche im Winter

In Kniebis stand ursprünglich eine seit 1535 ungenutzte Klosterkirche, die 1799 von den Franzosen niedergebrannt wurde. Infolge der württembergischen Gründung war Freudenstadt lange Zeit eine fast gänzlich protestantische Stadt. Zunächst gehörte die junge Gemeinde zum Dekanat beziehungsweise Kirchenbezirk Herrenberg innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 1672 wurde Freudenstadt Sitz eines eigenen Dekanats (→ Kirchenbezirk Freudenstadt), das das gesamte Freudenstädter Umland umfasst. Zunächst gab es nur die evangelische Stadtkirchengemeinde, 1960 entstand dazu die Martinskirche. Beide Kirchen bilden mit der Gemeinde Kniebis die Gesamtkirchengemeinde Freudenstadt. Auch in den anderen Stadtteilen gibt es evangelische Kirchen beziehungsweise Kirchengemeinden. In Dietersweiler, das zunächst eine Filialgemeinde von Glatten war, wurde 1901 eine eigene Pfarrei eingerichtet. Die dortige Kirche ist gotischen Ursprungs und wurde 1745 umgebaut. Grüntal war zunächst eine Filialgemeinde von Dornstetten, wurde aber bereits 1583 eigene Pfarrei. Die Pfarrkirche mit romanischem Turm wurde 1592 von Heinrich Schickhardt errichtet und 1871 erneuert. In Igelsberg gibt es eine evangelische Kirche im ummauerten Friedhof. Die Gemeinde Untermusbach ist eine Filialgemeinde von Grüntal. Wittlensweiler ist seit 1899 Pfarrei. Die alte Kirche wurde 1968 erneuert.

Im 19. Jahrhundert zogen vermehrt Katholiken nach Freudenstadt. Bereits 1859 gründeten sie eine eigene Pfarrei. Ihre Kirche Christi Verklärung (Taborkirche genannt) ist jedoch ein Neubau von 1931. Die Pfarrgemeinde Christi Verklärung Freudenstadt ist zusätzlich für die Katholiken des Umlands zuständig und bildet zusammen mit der katholischen Pfarrgemeinde Alpirsbach eine Seelsorgeeinheit innerhalb des Dekanats Freudenstadt des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand in Freudenstadt eine christliche Gemeinschaft, die sich später als Altpietistische Gemeinschaft bezeichnete. Ihre Mitglieder nennen sich Apis und gehören zur Evangelischen Kirche von Württemberg. Freikirchen sind außerdem zwei Gemeinden und Teile des Sozialwerks Süd (unter anderem die Klinik Hohenfreudenstadt) der Evangelisch-methodistischen Kirche, die Volksmission entschiedener Christen, die Heilsarmee, die Siebenten-Tags-Adventisten, die dem Mülheimer Verband angehörende Christus-Gemeinde, die Vineyard-Gemeinde und die Crossroads International Church, die zur Gemeinde Gottes Deutschland gehört. Eine freie christliche Gemeinde hat sich den Namen GOTOP gegeben. Die Neuapostolischen Kirche, die zum Apostelbereich Tübingen gehört, ist ebenfalls vertreten.

Eine jüdische Gemeinde konnte sich nie wirklich etablieren. Um 1870 lebten nur zwei jüdische Personen in der Stadt, 1910 waren es 13. Eher kamen noch Kurgäste jüdischen Glaubens in koschere Hotels, wie die 1907 eröffnete Villa Germania oder das 1911 eröffnete Hotel Teuchelwald. Die wenigen ortsansässigen Juden schlossen sich der nächstgelegenen jüdischen Gemeinde in Horb an.[37]

Der Türkisch-Islamische Kulturverein e. V. unterhält die Fatih-Moschee. Ferner gibt es ein Gebäude für religiöse Zeremonien der Aleviten.

Sehenswürdigkeiten

Der „Friedrichsturm“ auf dem Kienberg bietet einen guten Blick auf die Stadt

Bekannt ist Freudenstadt vor allem durch den Marktplatz, der als Wahrzeichen der Stadt gilt. Charakteristisch sind die umlaufenden Laubengänge, die Arkaden genannt werden. An der südlichen Ecke des Platzes steht die evangelische Stadtkirche. Ihr Grundriss ist L-förmig, die Kanzel befindet sich im Winkel zwischen den beiden Flügeln. Diese Winkelkirche ist eine von zweien in Deutschland,[A 6] welche aufgrund örtlicher Gegebenheiten als solche geplant wurden. Im 19. Jahrhundert waren die Geschlechter beim Kirchgang getrennt, Frauen und Männer saßen in verschiedenen Kirchenschiffen, zwischen denen kein Blickkontakt bestand. Nur der Pfarrer konnte vom Altar aus in beide Kirchenschiffe blicken, die noch heute Frauenschiff und Herrenschiff genannt werden. Die Geschlechtertrennung im Gottesdienst ist jedoch aufgehoben.

An der gegenüberliegenden nördlichen Ecke des Marktplatzes steht das Rathaus. Im Zentrum des Platzes befindet sich das Stadthaus, in dem das Heimatmuseum mit den Abteilungen Volkskunde, Stadtgeschichte, Handwerk und Fremdenverkehr sowie die Stadtbücherei untergebracht sind. Eine Gedenksäule daneben erinnert an den Wiederaufbau der Stadt nach der Zerstörung im Weltkrieg. Unter Anspielung auf die Finanzierung des Wiederaufbaus wird das Denkmal im Volksmund Hypothekenvenus genannt.

Der Friedrichsturm ist ein Aussichtsturm, der im Jahr 1899 anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums auf dem Kienberg erbaut wurde. Eine kulturhistorische Sehenswürdigkeit ist das ehemalige Silberbergwerk beim heutigen Facharztzentrum als Besucherbergwerk.

Die Schwarzwaldhochstraße, Teil der B 500, ist die älteste Ferienstraße Deutschlands und verbindet Freudenstadt mit Wander- und Skigebieten des Nordschwarzwalds und der Stadt Baden-Baden. Freudenstadt liegt an der Deutschen Alleenstraße von Rügen nach Konstanz. Die Schwarzwald-Fernwanderstrecken Mittelweg und Ostweg führen durch die Stadt.

Freizeit

1929 wurde der Golfclub Freudenstadt[38] gegründet. Seine Anlage gilt als eine der ältesten in Deutschland. Für Wanderungen und Nordic Walking stehen viele gut ausgebaute und beschilderte Wanderwege zur Verfügung. Bei ausreichender Schneelage bieten sich Langlauf oder der Skilift am Stokinger-Hang im Stadtteil Lauterbad an. Noch besser sind die Wintersportmöglichkeiten im höher gelegenen Ortsteil Kniebis. Über den Landkreis hinaus bekannt ist das Panoramabad in der Nordstadt mit einem Wellness-Bereich und einer „Saunalandschaft“. Erreichbar ist das Bad mit der Stadtbahn (Haltestelle Schulzentrum-Panoramabad). Für den Mannschaftssport stehen in der Kernstadt drei Turnhallen, ein Stadion und mehrere Ballsportplätze zur Verfügung, in der Nordstadt und am Schierenberg gibt es mehrere Tennisplätze. Ebenfalls in der Nordstadt gelegen ist ein Reitverein.[39] Eine Fußballschule hat ihren Sitz bei den Stadionanlagen.

Die Stadt verfügt über zwei Kinos. Das Subiaco ist nicht-kommerziell und auf Alternativ-Filme ausgerichtet. Zahlreiche Kneipen in der Loßburger und der Straßburger Straße, am Marktplatz und am Stadtbahnhof sorgen abends für Kurzweil. Beliebt ist die Freudenstädter Kneipennacht. Eine Diskothek befindet sich außerhalb des Zentrums in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Umzüge der Narrenzunft Freudenstadt, vor allem der Große Fasnetsumzug, der am Tag nach dem Fackelumzug stattfindet, lockt tausende Hästräger und Zuschauer in die Stadt. Im März und Oktober veranstaltet der ZAEN (Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin) den ZAEN-Kongress im Kongresszentrum. Die Veranstaltung ist mit ihren Seminaren ein Forum zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch. In der Stadtkirche findet traditionell Ende April bis Anfang Mai das Eröffnungskonzert des Schwarzwald-Musikfestivals statt. Die Veranstaltungsserie dauert bis in den August und ist darüber hinaus in Stadtteilen zu Gast.

Die Fontänen sind Kulisse beim Fontänenzauber

Anfang Juli verwandelt an einem Wochenende das Stadtfest den gesamten Marktplatz in den Schauplatz eines Volksfests, das am Samstagabend in einem großen Feuerwerk gipfelt. Seit 2002 unterhalten Mitte Juli örtliche Vereine beim Fontänenzauber am Unteren Marktplatz das Publikum musikalisch und artistisch vor der Kulisse der Freudenstädter Fontänen. Das üblicherweise mehrtägige Afrikafest findet gewöhnlich in der letzten Juliwoche auf dem Oberen Marktplatz statt. Die Darbietungen reichen von Tanz- und Musikvorführungen über Artistik, Kino, Ballspiele, Workshops, Ausstellungen und Basare bis zu Gottesdiensten.

Größter Beliebtheit erfreut sich im Juli und August das stets ausverkaufte Freudenstädter Sommertheater, eine jährlich wechselnde Open-Air-Aufführung durch ortsansässige Amateurschauspieler. Das Publikum folgt den Akteuren dabei zu verschiedenen natürlichen Bühnen im Stadtgebiet. Für Tennisfans sind die Black Forest Open eine feste Größe im ATP-Kalender. Das Challenger-Turnier findet seit 1996 Ende August parallel zu den US Open statt. Spieler wie Magnus Norman, Gustavo Kuerten und Marat Safin kämpften bereits am Schierenberg um Weltranglistenpunkte.

Die Nacht der Magie verzaubert am letzten August-Wochenende das Publikum auf dem Oberen und Unteren Marktplatz. Artisten in Gestalt von Fabelwesen säumen den Platz, Magier zeigen ihre Künste, Stunts werden ausgeführt und die Besucher durch Licht- und Pyrotechnik in Bann gezogen. Am ersten Oktoberwochenende findet auf dem Oberen Marktplatz der Kunsthandwerkermarkt des Handels- und Gewerbevereins Freudenstadt (HGV) parallel zu einem verkaufsoffenen Sonntag statt. Den Jahresausklang besiegelt der Ende November beginnende zehntägige Freudenstädter Weihnachtsmarkt des HGV. Zahlreiche Handwerkslädchen und Einzelhändler bieten in einem Hüttendorf ihre Waren an. Der Auftritt der Turmbläser auf dem Rathausturm zählt zu den Höhepunkten des Marktes.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Auf den Dienstleistungssektor entfielen 2006 54,2 % der Wertschöpfung, auf das produzierende Gewerbe 45,0 %. Die Landwirtschaft spielte mit 0,8 % nur eine kleine Rolle. Die Stadt bindet in der Region Nordschwarzwald überdurchschnittlich viel Kaufkraft. 2005 betrugen die Gesamteinnahmen je Einwohner 25.785 Euro, die ungebundenen Einnahmen beliefen sich auf 16.730 Euro, 4 % über dem Landesschnitt. Die Stadt wies 2007 einen Einpendlerüberschuss von 1.653 auf. In Freudenstadt gab es 1993 205 Ladengeschäfte. 2007 standen im Stadtgebiet 2.832 Gästebetten zur Verfügung. Die Anzahl der Übernachtungen betrug 339.292.[40]

Das verarbeitende Gewerbe ist zum größten Teil in den Industriegebieten angesiedelt. Erwähnenswert sind insbesondere die schlott gruppe AG als einer der größten europäischen Tiefdrucker, die Gebr. Schmid GmbH + Co. (Photovoltaik, Leiterplatten, Flachbildschirme), die Robert Bürkle GmbH (Maschinen zur Oberflächenveredlung), die Firma Georg Oest Mineralölwerk GmbH & Co. KG (Mineralölwerk, Tankstellen, Maschinenbau) sowie die Hermann Wein GmbH & Co. KG (Schwarzwälder Schinken). Auch die Kreissparkasse Freudenstadt zählt zu den größten Arbeitgebern.

Straßenverkehr

Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen 28 (KehlUlm), 294 (BrettenGundelfingen), 462 (RastattRottweil) und 500 (Baden-BadenWaldshut). Die zentrale Lage im Schwarzwald und das Zusammentreffen von vier Bundesstraßen ergeben ein hohes Verkehrsaufkommen, so dass seit vielen Jahren an der Lösung der Problematik gearbeitet wird.

Nach dem endgültigen Scheitern der Pläne für die Schwarzwaldautobahn A 84 Anfang der 1980er Jahre mussten andere Lösungen projektiert werden, die nun allmählich in die Umsetzungsphase gelangen. Dazu gehört der vierspurige Ausbau der B 28 in der Kernstadt mit dem Baubeginn Ende 2008 sowie eine Unterfahrung der Innenstadt in einem V-förmigen Tunnel (vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplan).

Bus und Bahn

Einbindung ins Stadtbahnnetz
Stadtbahn nach Karlsruhe und RE nach Stuttgart am Hauptbahnhof

Im Jahr 1879 erhielt die Stadt durch den Bau der von Stuttgart über Herrenberg und Eutingen im Gäu nach Freudenstadt führenden Gäubahn Anschluss an den Eisenbahnverkehr. Da deren Weiterführung ins Tal der Kinzig damals bereits geplant war (und als Teil der Kinzigtalbahn 1886 ausgeführt wurde), wurde der Hauptbahnhof im Südosten der Stadt, relativ weit vom Zentrum entfernt, errichtet. 1901 wurde der württembergische Teil der Murgtalbahn nach Klosterreichenbach gebaut. Dabei entstand der 60 Meter höher gelegene Stadtbahnhof nördlich des Zentrums, ein Einheitsbahnhof von Typ IIIb.[41] Eine durchgehende Verbindung nach Rastatt (Baden) wurde 1928 eingerichtet. Somit ist Freudenstadt Ausgangspunkt dreier Bahnstrecken.

Die Murgtalbahn stellt die Verbindung nach Karlsruhe her und wird durch die Karlsruher Stadtbahn betrieben. Die Linien S41 und S31 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) verbinden Freudenstadt über Rastatt mit Karlsruhe. Dabei fährt die S41 als Straßenbahn stündlich bis in die Karlsruher Innenstadt und die Eilzug-Linie S31 zweistündlich bis zum Karlsruher Hauptbahnhof. Die Haltestellen innerhalb Freudenstadts sind der Hauptbahnhof, die Haltestelle Schulzentrum-Panoramabad, der Stadtbahnhof und der Haltepunkt Industriegebiet. Alle Freudenstädter Haltepunkte werden tagsüber im Halbstundentakt von Stadtbahnen bedient. Die S41 verkehrt hierbei – für den ländlichen Raum ungewöhnlich – bis in die frühen Morgenstunden.

Eutingen und Stuttgart werden über die Gäubahn angefahren. Es besteht ein Zugangebot im Stundentakt mit Verdichtungen im Schülerverkehr. Seit 2006 fährt die von Karlsruhe kommende S41 alle zwei Stunden über Freudenstadt bis nach Eutingen, wo Anschluss an den RegionalExpress (RE) Stuttgart–Singen besteht. Dazwischen gibt es mit dem RE Stuttgart–Freudenstadt eine Direktverbindung in die Landeshauptstadt Stuttgart. Wie auf der Murgtalbahn fährt die S41 auf der Gäubahn bis frühmorgens.

Die Verbindung nach Offenburg erfolgt über die Kinzigtalbahn. Es verkehren Züge der Ortenau-S-Bahn (OSB), die Freudenstadt stündlich über Alpirsbach, Schiltach und Hausach mit Offenburg verbinden. An Wochenenden fahren einige Züge bis Straßburg.

Fernverkehr gibt es in Freudenstadt seit der Jahrtausendwende nicht mehr. In Hausach, Horb, Karlsruhe, Offenburg und Rastatt bestehen Umsteigemöglichkeiten auf Intercity (IC) oder Intercity-Express (ICE).

Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) mit über 40 Buslinien ist zusammen mit dem unmittelbar angrenzenden Stadtbahnhof mit den Stadtbahnlinien S31 und S41 einer der Hauptverkehrsknoten im Schwarzwald. Stadtbusse fahren Ziele in der Kernstadt an. Die meisten Gemeinden im Landkreis sind umsteigefrei oder über den Knoten Horb zu erreichen. Ebenso werden touristische Ziele, wie der Mummelsee und der Schliffkopf angefahren und es gibt jahreszeitabhängige Angebote wie Skibusse. Öffentliche Verkehrsverbindungen zu Städten in den Nachbarlandkreisen, wie nach Oberndorf, Wolfach, Altensteig oder Dornhahn bestehen, doch haben viele Buslinien, insbesondere in kleinere Gemeinden, keinen dichten Fahrplan. In den Nächten auf Samstage und Sonn- und Feiertage steht das Nachtbus-Angebot Nachtexpress zur Verfügung, das den nächtlichen Schienenverkehr ergänzt.

Im gesamten Landkreis gelten der Verbundtarif der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) und das Ticket-Angebot RegioX des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV). Auf der Kinzigtalbahn hat zudem der Europass der OSB Gültigkeit.

Medien und Telekommunikation

Als regionale Tageszeitungen berichten sowohl der Schwarzwälder Bote als auch die Neckar Chronik der Südwest Presse über das Geschehen vor Ort. Kostenfreie Wochenzeitungen sind der WOM der Schwarzwälder-Bote-Mediengesellschaft sowie der Anzeiger. Der werbefreie Radiosender Freies Radio Freudenstadt (FRF) und der Sender Energy Stuttgart versorgen die Bevölkerung ebenfalls mit Lokalnachrichten.

Das Hotel Palmenwald sowie verschiedene Objekte wie das Rathaus sind Drehorte der ARD-Fernsehserie Der Schwarzwaldhof, die seit 2008 ausgestrahlt wird.[42]

Die Internet-Breitbandversorgung wird unter anderem von der Deutschen Telekom gewährleistet, die ein VDSL-Netz für besonders schnelle Datenübertragung betreibt. Weitere Telekommunikationsanbieter mit eigenen Netzen sind Arcor, Hansenet und Kabel BW. Gleichwohl ist eine vollständige Versorgung nicht überall gewährleistet. Einige Stadtteile sind noch unzureichend versorgt. Die Mobilfunkversorgung im GSM-Band wird von allen vier deutschen Netzbetreibern weitgehend gewährleistet. T-Mobile, Vodafone und Telefónica O2 versorgen die Innenstadt zusätzlich mit UMTS.

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

Freudenstadt verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum OLG-Bezirk Stuttgart gehört. Ferner gibt es ein Notariat und ein Finanzamt. Die Stadt ist Sitz des Landratsamts des gleichnamigen Landkreises und beherbergt den Großteil seiner Verwaltungsbehörden.

Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Freudenstadt der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Der evangelische Schuldekan für die Kirchenbezirke Freudenstadt und Sulz am Neckar hat seinen Dienstsitz in Freudenstadt, das römisch-katholische Dekanat Freudenstadt jedoch in Horb am Neckar. Die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald unterhält eine Geschäftsstelle im Industriegebiet Freudenstadt-Wittlensweiler.

Bildung

Die Schulen in Trägerschaft der Stadt sind zum einen das Kepler-Gymnasium und die Kepler-Hauptschule, die beide in einem Gebäudekomplex nördlich des Zentrums und unweit der Sportanlagen untergebracht sind. Südöstlich, in Richtung des Hauptbahnhofes, liegt die Falken-Realschule. Unweit davon entfernt steht die Hartranft-Grundschule, eine offene Ganztagsschule mit einer Außenstelle im Stadtteil Kniebis. Die Theodor-Gerhard-Grundschule als zweite Grundschule der Kernstadt befindet sich gegenüber den oben genannten Keplerschulen. In sie ist die Werkrealschule integriert. Die Stadtteile Dietersweiler und Wittlensweiler haben jeweils eine eigene Grundschule.

Zu den Schulen in Trägerschaft des Landkreises Freudenstadt zählen die Eduard-Spranger-Schule, eine kaufmännische Schule mit wirtschaftswissenschaftlichem Gymnasium, die Heinrich-Schickhardt-Schule als gewerblich-technische Schule mit technischem Gymnasium sowie die Luise-Büchner-Schule als hauswirtschaftliche Schule mit ernährungswissenschaftlichem Gymnasium. Alle drei Schulen sind in einem Gebäudekomplex im Nordosten des Zentrums nahe dem Hauptfriedhof untergebracht und verfügen über eine eigene S-Bahn-Haltestelle. Die Christophorus-Schule, eine Förderschule, liegt nördlich nahe dem Bauhof.

Die untere Schulaufsichtsbehörde für die Grund-, Haupt-, (Werk-)Real- und Sonderschulen in Freudenstadt ist seit dem 1. Januar 2009 das Staatliche Schulamt Rastatt.[43] Die Gymnasien Freudenstadts unterstehen zunächst dem Regierungspräsidium Karlsruhe.

In Freudenstadt sind mit der nordwestlich gelegenen evangelischen Berufsfachschule für Kinderpflege Oberlinhaus und der freien Waldorfschule unweit des Hauptbahnhofes zwei Privatschulen ansässig.

In der Stadt gibt es zudem ein Seminar für Didaktik und Lehrerbildung an Grund- und Hauptschulen. Das Eduard-von-Hallberger-Institut bietet angehenden ausländischen Studenten deutschsprachiger Hochschulen Sprach- und Studienvorbereitungskurse. Außerdem ist Freudenstadt Sitz des Hochschulinstitutes für Psychologie und Seelsorge (IPS) der Gustav-Siewerth-Akademie. Am Europäischen Theologischen Seminar (ETS) im Stadtteil Kniebis kann Theologie studiert werden.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Literatur

  • Erich Keyser: Württembergisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1961.
  • Stadtarchiv Freudenstadt: Freudenstadt – Chronik 1599–1999. Braun Verlag, Karlsruhe 1999, ISBN 3765082198.
  • Ruth Schima, Gerhard Hertel, Karl H. Glocker: Freudenstadt zum Kennenlernen. Wissenswertes über die Kurstadt mit Umgebung. Ullstein Quadriga, Berlin 1991, ISBN 3883661600.
  • Hans-Günther Burkhardt et al.: Stadtgestalt und Heimatgefühl. Christians, Hamburg 1988, ISBN 3767210053.
  • Wolfgang Altendorf, Gerhard Hertel: Freudenstadt. Dt./Engl./Franz. 1991, ISBN 3883661651.
  • Adolf Schmid: Der Kniebis und seine katholische Kirche St.Josef. Schillinger Verlag, Freiburg 1999, ISBN 3-89155-243-2.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. a b c Das Bergbaurevier Freudenstadt-Dornstetten-Schönegrund. mineralienatlas.de, abgerufen am 1. Februar 2009.
  3. Lagerstättenerkundung durch Bohrungen im Jahr 2008. Basisdaten für eine nachhaltige Rohstoffversorgung. Regierungspräsidium Freiburg. Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, abgerufen am 1. Februar 2009.
  4. Zahlen-Fakten. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 17. September 2008.
  5. Regierungsbezirk Karlsruhe. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. V., Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3170025422, S. 623–629.
  6. Hauptsatzung der Stadt Freudenstadt. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 17. September 2008 (PDF).
  7. Stadtteile – Grüntal. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 2. Februar 2009.
  8. Stadtteile – Igelsberg. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 2. Februar 2009.
  9. a b c Stadtteile – Kniebis. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 2. Februar 2009.
  10. Stadtteile – Musbach. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 2. Februar 2009.
  11. Stadtteile – Wittlensweiler. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 2. Februar 2009.
  12. Stadtteile – Dietersweiler. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 2. Februar 2009.
  13. Statistisch-Topographisches Bureau Württemberg: Friedrich I.. In: W. Nitzschke (Hrsg.): Das Königreich Württemberg: Eine Beschreibung von Land, Volk und Staat. 1863, S. 848.
  14. Dieter Stievermann: Friedrich I.. In: Sönke Lorenz … In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein …und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Hrsg.): Das Haus Württemberg – ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart; Berlin; Köln 1997, ISBN 3-17-013605-4, Seiten 139–142.
  15. a b Heinrich Schickhardt: Inventar. 1632, Stätt von Newem erbautt. (Landesbildungsserver Baden-Württemberg, abgerufen am 17. September 2008).
  16. Albrecht Dürer: Etliche underricht, zu befestigung der Stett, Schloß, und flecken. Nürnberg 1527. Für die entsprechende Zeichnung lieferte möglicherweise ein Plan der aztekischen Stadt Tenochtitlán die Grundlage. In: Hanno-Walter Kruft: Geschichte der Architekturtheorie. Von der Antike bis zur Gegenwart.. C. H. Beck, München 2004, ISBN 340634903X, S. 124.
  17. Heinrich Schickhardt und die Gründung von Freudenstadt. Landesbildungsserver Baden-Württemberg, abgerufen am 1. Februar 2009.
  18. Zur Geschichte des Amts- / Oberamts Freudenstadt vor 1807. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 17. September 2008.
  19. Geschichte. Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH, abgerufen am 17. September 2008.
  20. a b c Der deutsche Südwesten zur Stunde Null. Zusammenbruch und Neuanfang im Jahr 1945 in Dokumenten und Bildern. (Taschenbuch) von Generallandesarchiv Karlsruhe (Autor), Verlag: Karlsruhe, Harschdruck, (1. Januar 1975) ASIN: B001G6AU34
  21. Die Geschichte des heutigen Freudenstädter Stadtteils Grüntal-Frutenhof
  22. a b Hans Rommel:Vor zehn Jahren 16./17. April 1945 – Wie es zur Zerstörung von Freudenstadt gekommen ist – Freudenstädter Heimatblätter Beiheft 1 Freudenstadt: Oskar Kaupert 1955 56
  23. Das Wunder von Freudenstadt. Haller Tagblatt, abgerufen am 5. Februar 2009.
  24. Volker Kopp: Besetzt. Französische Besatzungspolitik in Deutschland. be.bra-Verlag, Berlin 2005.
  25. Annette Bruhns; Spiegel Special (Hrsg.): Der Krieg gegen die Frauen. Nr. 2, 2005, Der Ostfeldzug, S. 84.
  26. Margarete Dörr: „Wer die Zeit nicht miterlebt hat…“. Frauenerfahrungen im Zweiten Weltkrieg und in den Jahren danach. Campus Verlag, 1998, ISBN 3593360950, S. 575.
  27. Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte: Dokumente deutscher Kriegsschäden. 1960, S. 181.
  28. Ludwig Schweizer: Die alte und die neue Stadt. Der Grenzer (Zeitung), 1950.
  29. a b c Von Werner Durth, Niels Gutschow: Träume in Trümmern. Vieweg Friedr. + Sohn Ver, 1988, ISBN 3528087064.
  30. Das Wunder von Freudenstadt. Bietigheimer Zeitung, abgerufen am 26. Juli 2008.
  31. Gestaltungsatzung für die Innenstadt von Freudenstadt. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 3. Februar 2009.
  32. Internationale Bürgermeister-Union (Hrsg.): Internationaler Bürgermeisterkongress der IBU, 12.–13. Mai 1958 in Freudenstadt. In: 10 Jahre Internationale Bürgermeisterunion – Für Deutsch-Französische Verständigung und Europäische Zusammenarbeit. IX, 1958.
  33. Antonia Stock; Uni Hildesheim (Hrsg.): Ausgewählte deutsche Städte und ihre Partner im Ausland. 2005 (Magisterarbeit, www.vfos.de, abgerufen am 17. September 2008).
  34. Spatenstich Stuttgarter Straße. Neckar Chronik, abgerufen am 29. Oktober 2008.
  35. Vierspuriger Ausbau. Schwarzwälder Bote, abgerufen am 1. November 2008.
  36. Stadtinformation. Stadt Freudenstadt, abgerufen am 1. Februar 2009.
  37. Freudenstadt (Kreisstadt) - Jüdische Geschichte. Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum, abgerufen am 1. Februar 2009.
  38. Clubportrait. Golf-Club Freudenstadt, abgerufen am 1. Februar 2009.
  39. Anfahrt und Lage des Schwarzwälder Reiterverein. Website des Schwarzwälder Reiterverein Freudenstadt e. V. Abgerufen am 4. April 2010.
  40. Struktur- und Regionaldatenbank. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, abgerufen am 1. Februar 2009.
  41. Rainer Stein: Der württembergische Einheitsbahnhof auf Nebenbahnen. In: Eisenbahn-Journal Württemberg-Report. Band 1, Nr. V/96, Merker, Fürstenfeldbruck 1996, ISBN 3-922404-96-0, S. 80–83.
  42. Aus „Schwarzwaldklinik“ und „Forellenhof“ wird „Der Schwarzwaldhof“. DIGITALfernsehen, abgerufen am 29. Januar 2009.
  43. Staatliches Schulamt Rastatt

Anmerkungen

  1. Gemeint ist, dass es lange Zeit vom Wohlwollen der Mächtigen abhing, ob die Stadt in Ödnis versank oder durch gezielte finanzielle Unterstützung sowie Ansiedlungsversuche Leben einkehrte. Militärische Befestigungen, wie die Alexanderschanze oder der Westwall im Zweiten Weltkrieg mit dem Führerhauptquartier sorgten zudem stets für Aufmerksamkeit beim Kriegsgegner, worunter letztendlich die Zivilbevölkerung zu leiden hatte. Nach den Trümmern des Zweiten Weltkrieges waren es erneut „Auswärtige“, die über die Geschicke der Stadt mitentschieden. Näheres ist im Abschnitt Geschichte zu lesen.
  2. Im Jahr 2006 wurden so auch zwei amerikanische Zehnzentnerbomben bei Bauarbeiten am Hauptbahnhof gefunden und entschärft. Siehe dazu Schwäbisches Tagblatt (aufgerufen am 5. Februar 2009)
  3. So schrieb Abel an Schmitthenner: „Ich sehe nicht ein, warum ein Schwarzwaldstädtchen einen Platz braucht, beinahe so groß wie die Place de la Concorde in Paris.“, siehe auch Haller Tagblatt (aufgerufen am 5. Februar 2009)
  4. Diese wiederum ging auf Architekten aus einer im Krieg gegründeten Arbeitsgruppe Albert Speers zurück, näheres bei Durth et al.
  5. Leitthema einer Ausstellung zum Wiederaufbau vom 15. Mai 2004 bis 19. September 2004 im Stadthaus von Freudenstadt, weitere Informationen der Stadt Freudenstadt
  6. Die zweite dieser Kirchen St. Concordia steht in Ruhla.

Weblinks

 Commons: Freudenstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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