- Gesellschaft für Neurootologie und Äquilibriometrie
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Die internationale „Gesellschaft für Neurootologie und Aequilibriometrie“ (GNA; engl.: „Neurootological and Equilibriometric Society“; franz.: „Société de Neurootologie et d'Èquilibriometrie“; span.: „Sociedad de Neurootologia y Equilibriometria“) mit Sitz in Bad Kissingen besteht seit 1974 in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins.
Inhaltsverzeichnis
Gründung
Am 25. Mai 1974 wurde die Gesellschaft während einer Zusammenkunft von an der Neurootologie interessierten Ärzten, Medizinisch-Technischer Assistentinnen und Ingenieuren im Kopfklinikum der Universität Würzburg in der dortigen neurootologischen Abteilung gegründet. Präsident ist seitdem Prof. Dr. Claus-Frenz Claussen (Bad Kissingen).
Programm
Das Ziel der Gesellschaft war und ist es, die klinische Neurootologie in Praxis und Forschung zu fördern. Zu diesem Zweck sollen interessierte Ärzte und medizinische Hilfskräfte in der Vorbereitung und Durchführung der neurootologischen Diagnostik unter besonderer Berücksichtigung der Gleichgewichtsprüfungen ausgebildet werden.
Es sollen die Standardisierung klinischer Untersuchungsverfahren und Untersuchungsgeräte vorangetrieben werden. Für die Diagnostik ist es notwendig, dass funktionsanthropometrische Standards zum Erkennen von normalen und gestörten Kopfsinnesverhalten erarbeitet werden. Ferner beschäftigt sich die Gesellschaft mit der Begutachtung von neurootologischen Funktionsstörungen.
Ein weiterer Bereich der Aktivitäten erstreckt sich auf die Auswahl von Berufsbewerbern für Berufe mit besonderen Funktionsbelastungen auf dem Gebiete der neurootologisch erfassbaren Sinnesfunktionen. Schließlich beschäftigt sich die Gesellschaft auch fortlaufend mit der Brücke zu neuen Technologien im Hinblick auf die Vermeidung von Desorientierungsbelastungen für Menschen.
Besonders auf Anregung von Prof. Dr. Juan Manuel Tato (1902–2004) und Prof. Dr. Claus Claussen wurde darauf hingewirkt, dass diese Gesellschaft eine offene Gesellschaft sein soll, in der Interessierte auf dem Gebiete der Neurootologie aus aller Welt ihre Erkenntnisse, Fragen und Hypothesen vortragen und diskutieren können. Heute hat die GNA Mitglieder aus der ganzen Welt. Um den Austausch der Meinungen möglichst offen zu halten, wurde von Beginn an beschlossen, vielsprachig zu verhandeln. Als offizielle Verhandlungssprachen für die Gesellschaft wurden Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch satzungsgemäß zugelassen.
Der neue Verein wollte seine Ziele nicht nur durch wissenschaftliche Tagungen, sondern auch durch Fortbildungskurse und ein eigenes Publikationsorgan verfolgen (siehe unten).
Ziele
Zu den Zielen der GNA gehören neben der Auswertung der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung auch die Förderung der klinischen Neurootologie einschließlich ihrer vier Hauptrichtungen Äquilibriometrie, Audiometrie, Olfaktometrie und Gustometrie sowie die Ausbildung von interessierten Ärzten und medizinischem Assistenzpersonal. Besonderen Wert legt die GNA auch auf die Verbreitung modernen Wissens auf dem Gebiete der Behandlung neurootologischer Erkrankungen.
Fortbildungen
Seit ihrer Gründung fanden jährliche Fortbildungstagungen statt, wechselweise in Bad Kissingen und – jedes zweite Jahr – in einem anderen Land. So gab es seit 1976 Tagungen in Cádiz (Spanien), Turku (Finnland), Bombay (Indien), Leuven (Belgien), New Orleans (USA), São Paulo (Brasilien, Iraklio (Kreta, Griechenland), Budapest (Ungarn), Linköping (Schweden), Saitama (Japan), Haifa (Israel), Anaheim (USA), Alghero (Sardinien, Italien), Porto (Portugal), Melbourne (Australia) und Kiew (Ukraine).
Publikationen
Die „Neurootology Newsletter“ sollen unterstützend zu den Tagungsbänden der GNA den wissenschaftlichen Austausch innerhalb der Gesellschaft befördern.
Ehrungen
Seit 1980 ehrt die Gesellschaft erfahrene Neurootologen, die durch ihr Werk und ihr Beispiel die Neurootologie in der Forschung und/oder der Klinik wesentlich stimuliert und vorangebracht haben. Die zu Ehrenden werden jeweils 2 Jahre zuvor während der Mitgliederversammlung in Bad Kissingen bestimmt.
Weblinks
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