Gewässerkunde

Gewässerkunde

Die Hydrologie (v. griech. Ὑδρoλoγία=hydrologia, Ὕδωρ+Λόγos „Wasser“ und „Lehre“) ist die Wissenschaft vom Wasser, seiner räumlichen und zeitlichen Verteilung in der Erdatmosphäre und auf wie unter der Erdoberfläche auf Landflächen sowie in küstennahen Meeresgebieten, sowie den damit zusammenhängenden biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften und Wirkungen des Wassers. Sie widmet sich den Zusammenhängen und Wechselwirkungen der unterschiedlichen Erscheinungsformen des Wassers, seinem Kreislauf, seiner Verteilung auf der Landoberfläche und deren Veränderungen durch anthropogene Beeinflussung, sowie seiner Erschließung. Sie vereinigt dabei geologische, hygienisch-chemische, geophysikalische und technische Arbeitsmethoden. Der Begriff war bis in die 1960er Jahre nicht klar definiert. In jüngster Zeit ist eine Tendenz zu verzeichnen, auch sozio-ökonomische Aspekte rund um das Wasser in den Fachbereich einzubeziehen. [1]

Inhaltsverzeichnis

Untergliederung und Einordnung in den Wissenschaftskanon

Die klassische Gliederung unterscheidet zwischen Ozeanologie (Hydrologie der Meere), Gewässerkunde (Hydrologie des Festlands), Limnologie (Binnengewässerkunde), darin enthalten die Potamologie (Fließgewässerkunde), sowie Hydrometrie (hydrologisches Messwesen).

Verwandte Fachgebiete sind vor allem die Hydrogeographie (räumliche Verteilung des Wassers sowie Wechselbeziehungen mit dessen Umgebung), die Hydrogeologie, die sich vorrangig mit dem unterirdischen Wasser und den geochemischen Wechselwirkungen mit Gesteinen befasst, die Wasserchemie, die Atmosphärenphysik, die Meteorologie, die Glaziologie als Wissenschaft, die sich der Entstehung, den Formen, der Wirkung und der Verbreitung des Eises auf der festen Erde annimmt, die Sedimentologie mit dem Spezialgebiet der Alluviologie (Geschiebekunde), die Pedologie und die Geologie als einer der Grunddisziplinen der Geowissenschaften, die Geographie sowie die Hydromorphologie.

An die Stelle der klassischen Gliederung der Hydrologie tritt zunehmend eine von den Methoden und Zielsetzungen ausgehende Gliederung: physikalische theoretische Hydrologie, angewandte Hydrologie, Ingenieurhydrologie und regionale Hydrologie. Dabei umfasst die Hydrologie sowohl natur- als auch ingenieurswissenschaftliche Komponenten.

Aufgaben der Hydrologie

Die Hauptarbeitsgebiete der Hydrologie sind das Beobachten und Messen hydrologischer Prozesse, die systematische Analyse der hydrologischen Erscheinungen als Grundlage für die Entwicklung und Erweiterung von Theorien und Verfahren sowie die Anwendung dieser Theorien und Verfahren zur Lösung vielfältiger praktischer Aufgaben. Zu den praktischen Aufgaben der Hydrologie gehören das Management oberirdischer Gewässer (Flüsse, Seen, Talsperren) im Zusammenhang mit Wasserversorgung, Wasserkraftgewinnung, öffentliche Nutzung der Gewässer (z. B. für Freizeitaktivitäten) und der Hochwasserschutz.

Hydrologisches Artikelfeld

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Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wilfried Brutsaert: Hydrology. An Introduction, Cambridge, 2005, S. 1

Literatur

  • Albert Baumgartner, Hans-Jürgen Liebscher: Allgemeine Hydrologie, quantitative Hydrologie. 2. Auflage. Borntraeger, Berlin 1996, ISBN 3-443-30002-2 (Lehrbuch der Hydrologie 1).
  • Siegfried Dyck (Hrsg.): Angewandte Hydrologie. Ernst, Berlin 1976.
  • Siegfried Dyck, Gerd Peschke: Grundlagen der Hydrologie. 3. Auflage. Verlag für Bauwesen, Berlin 1995, ISBN 3-345-00586-7.
  • Hubert Hellmann: Qualitative Hydrologie. Borntraeger, Berlin 1999, ISBN 3-443-30003-0 (Lehrbuch der Hydrologie 2).
  • Ulrich Maniak: Hydrologie und Wasserwissenschaft. 5. Auflage. Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-20091-6.

Weblinks


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