Giesserei-Praxis

Giesserei-Praxis
Giesserei-Praxis
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Beschreibung Fachmagazin für die Gießerei-Industrie
Fachgebiet Gießereiwesen
Sprache deutsch
Verlag Schiele & Schön (Berlin)
Erstausgabe 1950
Erscheinungsweise 10 Ausgaben pro Jahr
Chefredakteur Dr. mont. Stephan Hasse
Weblink http://www.giesserei-praxis.de
ISSN 0016-9781

Die Giesserei-Praxis ist ein deutsches Fachmagazin, das über aktuelle Neuerungen der Gießerei-Industrie berichtet. Dabei orientiert sich die Redaktion vornehmlich an der betrieblichen Praxis. Das Magazin wird international vertrieben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Giesserei-Praxis beginnt im 19.Jahrhundert, genauer im Jahr 1879: Damals wurde die ‚Eisenzeitung’ als Fachblatt für Eisen-, Stahl-, Metall-, Kurzwaren-, Maschinen- und Werkzeughandel gegründet. Der Besitzer des Verlages in Berlin-Friedenau, in dem dieses Organ veröffentlicht wurde, war Wilhelm Kirchner.

Bereits im Jahr 1900 war das Journal soweit etabliert, dass der nach seinem Gründer benannte Otto-Elsner-Verlag die Zeitschrift durch Ankauf übernahm und damit seine technischen Sparte erweiterte. Hier unterlag die ‚Eisenzeitung’ über die Jahre einer grundlegenden Überarbeitung, worauf die mehrmalige Umbenennungen in beispielsweise ‚Eisen-Zeitung. Zentral-Organ für das gesamte Giessereiwesen’ hinweist. Erstmals wurde das Fachblatt dadurch in Verbindung mit der Gießerei-Industrie gebracht.

Einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Magazins stellte auch das Jahr 1918 dar: Der neu aufgedruckte Titel ‚Zeitschrift für die gesamte Gießereipraxis’ hatte Premiere, was eine Konzentration auf die Gießerei-Industrie als vornehmlicher Rezipient impliziert. 1935 wurde dieser Anspruch sogar gefestigt, indem nur noch die Kurzform dieses Titels auf dem Heft erschien – und damit zum ersten Mal sein noch heute gebräuchlicher Name: Giesserei-Praxis.

Gleichzeitig markiert diese erneute Umbenennung eines der dunkelsten Kapitel der Fachzeitschrift, denn genau wie alle anderen Presseerzeugnisse Deutschlands bekam sie die Macht und Autorität der Nationalsozialisten zu spüren. Herausgegeben vom Verein Deutscher Gießereifachleute, wurde das Magazin gemeinsam mit diesem dem NS-Bund Deutscher Technik (NSBDT) unterstellt. Zwar musste die Zeitschrift in den entbehrungsreichen Kriegsjahren trotzdem Einschränkungen hinnehmen, doch wurden diese durch eine einfache Maßnahme abgemildert: Die Giesserei-Praxis ging eine Kriegsgemeinschaft mit ihrem Konkurrenzblatt, der Giesserei, ein. Diese Zusammenarbeit erwies sich für beide Magazine als lebenserhaltend, überstanden sie doch auf diese Weise auch das letzte Kriegsjahr relativ unbeschadet. Erst der Einmarsch der Alliierten und deren Besatzung Deutschlands setzten der Giesserei-Praxis mit dem Verbot aller deutschen Medien vorerst ein Ende.[1]

Es bedurfte einer ‚Genehmigung der Herausgabe einer Fachzeitschrift’ durch die Amerikanische Militärregierung, damit der Verlag Schiele & Schön ab dem Jahr 1948 seine Arbeit aufnehmen konnte. Bereits zwei Jahre später begann das Unternehmen nach langem Kampf um das Recht ihrer Veröffentlichung mit der Herausgabe des Giesserei-Praktikers, was mit tatkräftiger Unterstützung von Arthur Schulze, dem neuen Chefredakteur der Zeitschrift, gelang. Zu dem Verlagswechsel war es gekommen, weil der Otto-Elsner-Verlag eine inhaltliche Neuausrichtung seines Angebots vornahm und dafür nach Darmstadt umsiedelte. 1952 übertrug er dem Fachverlag Schiele & Schön nachwirkend alle Rechte an der Giesserei-Praxis für einen Preis von etwa 30.000 DM, womit eine gerichtliche Auseinandersetzung vermieden werden sollte.[2]


Um den Einwänden der Giesserei (dem ehemaligen Partner aus Kriegstagen), dass die auf dem Titelblatt aufgedruckte Behauptung, bei der Giesserei-Praxis handele es sich um die „älteste Gießerei-Zeitschrift“, nicht nachzuvollziehen sei, im Jahr 1956 zu entsprechen, wurde fortan die Bezeichnung der Jahrgänge unterlassen. Erst seit dem Jahr 2006 wird der Giesserei-Praxis wieder eine durchgängige Jahrgangsbezeichnung aufgedruckt, die sich an dem ersten Heft nach dem Krieg als Gründungsjahr der Zeitschrift orientiert.

Inhalte

Die Giesserei-Praxis widmet sich in jeder Ausgabe einem hauptsächlichen Spezial-Thema, wie der Oberflächenbehandlung, der Werkstoffprüfung oder auch dem Arbeitsschutz in Gießereien. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem allgemeinen Bericht über aktuelle Neuheiten der Gießerei-Industrie, dem unter der Rubrik ‚Magazin’ Rechnung getragen wird. Passend zu Kongress- oder Messeterminen erscheint die Giesserei-Praxis als spezielle Messeausgabe. So werden die unter anderem auf dem Deutschen Gießereitag, der ALUMINIUM, der GIFA oder der EuroMold vorgestellten Techniken und Verfahren vorgestellt und erläutert.

Auflage und Verbreitung

Die Auflagenzahlen der Giesserei-Praxis richten sich vornehmlich nach dem Messe- und Kongressterminkalender der Gießerei-Industrie. Eine verlässliche sowie konstante Absatzzahl kann für dieses Magazin deshalb nicht ermittelt werden. Inhaltlich ist das Blatt darauf ausgerichtet, dass es vor allem von führenden Entscheidungsträgern der Gießereibetriebe rezipiert wird. Die Giesserei-Praxis wird außer in Deutschland auch in den deutschsprachigen Ländern Österreich und Schweiz sowie in den osteuropäischen Staaten herausgegeben. Im sonstigen Ausland ist sie über das Internet verfügbar, wo sämtliche Beiträge verfügbar sind.[3]

Chefredakteure

1950 – 1954 Arthur Schulze

1954 – 1963 Arthur Schulze & Alfred Frommhagen

1963 – 1974 Alfred Frommhagen & Ernst Brunhuber

1974 – 1989 Ernst Brunhuber

1989 – 2000 Klaus Röhrig

ab 2000 Stephan Hasse

Einzelnachweise

  1. 'Die Giesserei in Kriegsgemeinschaft mit Giessereipraxis', Heft 3/4, Februar 1945
  2. Rede von Willi Schön zum 20. Jubiläum vom Fachverlag Schiele & Schön
  3. Giesserei-Praxis - Mediadaten 2008

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