- Gifhorn-Gamsen
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Gamsen Stadt GifhornKoordinaten: 52° 30′ N, 10° 32′ O52.50833333333310.5454Koordinaten: 52° 30′ 30″ N, 10° 32′ 24″ O Höhe: 54–63 m ü. NN Eingemeindung: 1968 Postleitzahl: 38518 Vorwahl: 05371 Gamsen ist ein Ortsteil der Stadt Gifhorn im niedersächsischen Landkreis Gifhorn.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Im Übergangsbereich zwischen Harz und Heide erstreckt sich im Norden von Gifhorn das Gebiet des Ortsteils Gamsen.
Nachbargemeinden
Benachbarte Orte sind südlich die Kernstadt Gifhorn und nördlich die Ortschaft Kästorf, westlich Wilsche und Neubokel. Nächstgelegene größere Städte sind Wolfsburg, Braunschweig und Celle.
Geschichte
Von den Anfängen bis zum Ende der Selbständigkeit
Gamsen gehört zu den -hausen-Orten. Die Forschung setzt deren Entstehung in diesem Teil Niedersachsens in das 7. bis 9. Jahrhundert (ältere, evtl. jüngere Rodeperiode). Erstmals erwähnt wurde der Ort erst im Hohen Mittelalter, 1214 als Gamenhusin in einer Urkunde. Otto IV. (datiert 1213), dann 1248 als Gamenhusen und 1390 als Gamensen.
Seit seiner ersten Erwähnung gehörte Gamsen zum welfischen Herrschaftsgebiet. In den Erbteilungen des Welfenhauses wechselte der Ort mehrfach die Herrschaft und gehörte seit der Teilung von 1428 dauernd zur Lüneburger Linie. Mit der Herausbildung einer Verwaltungsgliederung im Fürstentum Lüneburg (um 1500) gehörte Gamsen zur Hausvogtei Gifhorn als Teil des Amtes Gifhorn.
Gamsen gehörte im Mittelalter zusammen mit dem Nachbarort Kästorf zum Kirchspiel der St. Petri-Kirche in Müden (Aller) im historischen Bistum Hildesheim. Die St. Nicolai-Kirche in Gifhorn gehörte zu dieser Zeit zum Bistum Halberstadt. Die Ise bildete die Grenze zwischen beiden Bistümern. Erst nach Einführung der Reformation wurde Gamsen nach Gifhorn eingepfarrt (nach 1530).
Die Grundherrschaft lag beim Landesherrn, der 1248 auch den Kirchenzehnten in einem Tausch vom Kloster Isenhagen erworben hatte. Die Leibeigenschaft oder eine sonstige Form der persönlichen Unfreiheit aufgrund der Bewirtschaftung eines Hofes gab es wie im gesamten welfischen Herrschaftsgebiet nicht.
Seit 1840 wurden die bestehenden Grunddienstbarkeiten gegenüber dem Landesherrn nach und nach abgelöst. In den Generalteilungen (1840-1845) wurden die Grenzen zu den Nachbargemeinden erstmals festgelegt. Durch die Spezialteilung (1846-1863) wurde das Land unter den bestehenden Höfen neu aufgeteilt. Dabei wurden auch neue Existenzmöglichkeiten geschaffen.
Seit 1968 bildete die Gemeinde Gamsen zusammen mit den Gemeinden Neubokel und Wilsche die Samtgemeinde Gamsen mit Sitz in Gamsen.
Heutige Verwaltungseinheit
Die vormalige Gemeinde Gamsen wurde im Zuge der Niedersächsischen Gebietsreform zum 1. März 1974 zusammen mit den ehemals selbständigen Gemeinden Kästorf, Wilsche, Neubokel und Winkel als Ortschaft zur Stadt Gifhorn eingemeindet.
Religion
Evangelische Gemeinden
Epiphanias-Kirchengemeinde Gamsen Käsdorf
Die Gemeinde hat eine neue Kirche gebaut.
Evangelisch-Lutherische Philippusgemeinde
Die Evangelisch-Lutherische Philippusgemeinde gehört zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Sie wurde 1996 gegründet. Nach starkem Gemeindewachstum hat sie 2001 die ehemalige Bäckerei Busse im Ortsteil Gamsen gekauft. Die Bäckerei wurde zu einem Gemeindezentrum mit Kirche umgebaut.
Katholische Gemeinde
Die Katholiken gehören zur Katholische Kirchengemeinde St. Altfrid Gifhorn/Meine.
Politik
Im Ortsrat Gamsen sind folgende Fraktionen vertreten:
Die SPD dominiert seit der Kommunalwahl 1996 den Rat mit absoluter Mehrheit.
Der Ortsrat hat neun Mitglieder mit einem Ortsbürgermeister an der Spitze. Dieses Gremium beschließt oder ist zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Rat der Stadt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zur Gemeinschaftspflege der einzelnen Ortsteile wurde ein sogenanntes „Vier-Dörfer-Treffen“ eingerichtet.
Literatur
- Gamsen - Ein Dorf erzählt seine Geschichte. Hrsg. vom Arbeitskreis Dorfchronik. Gifhorn 2007
- Der Landkreis Gifhorn. Hrsg. von Niedersächsischen Landesverwaltungsamt. Bremen 1972. (Die Landkreise in Gifhorn, Bd. 26, ISBN 3-87172-327-4 )
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