- Glukose-Fruktose-Sirup
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Maissirup, bei deutschen Lebensmitteln auf der Zutatenliste ab einem Gehalt von 5 % Fructose als Glucose-Fructose-Sirup deklariert, ist ein Zuckerkonzentrat, das enzymatisch aus Stärke von Mais hergestellt wird.
Nach der deutschen Zuckerartenverordnung [1] muss ein Glucosesirup, der mehr als 5 Prozent Fructose des Gewichts in der Trockenmasse enthält als „Glucose-Fructose-Sirup“ bezeichnet werden. Enthält der Sirup einen Fructoseanteil von mehr als 50 %, so muss er entsprechend als „Fructose-Glucose-Sirup“ bezeichnet werden.
In den USA hat die zu High Fructose Corn Syrup (HFCS) verarbeitete Variante eine hohe wirtschaftliche und gesundheitliche Bedeutung, da es dort für die überwältigende Mehrheit aller Softdrinks als kalorisches Süßungsmittel eingesetzt wird. HFCS kann seit 1972 kostengünstig durch eine enzymatische Reaktion hergestellt werden. Diese erste HFCS-Variante (HFCS-42) hat einen Fructosegehalt von 42 % und wird vor allem zur Herstellung von Süßgetränken und Konserven eingesetzt. Seit 1978 kann durch neuere Trennverfahren ein Fructosegehalt von 90 % (HFCS-90) erreicht werden. Da die Maisproduktion in den USA subventioniert wird, während der Zuckerimport verzollt werden muss, ist dieser Süßstoff ausgesprochen preiswert. Die Mischung von HFCS-42 und HFCS-90 ergibt HFCS-55, hat also einen 55%igen Fructosegehalt. Diese Mischung wird in der Softdrinkindustrie verwendet.
HFCS55 enthält gemäß National Soft Drink Association (USA) ca. 77 % Trockensubstanz und 23 % Wasser. Die Trockensubstanz teilt sich auf in 55 % Fructose, 41 % Glucose, 2 % Maltose, 2 % höhere Saccharide. Andere Stoffe sollten nur in Spuren vorhanden sein.
Ein gesundheitliches Problem entsteht möglicherweise dadurch, dass der Zucker nicht mehrheitlich aus Glucose, sondern aus Fructose besteht. Im Gegensatz zur Glucose wird die Fructose insulinunabhängig verstoffwechselt. Da Insulin indirekt einen Anteil an der Erzeugung des Sättigungsgefühls hat und zudem Fructose in höheren Mengen die Fettsynthese fördern soll, kann durch den starken Einsatz von HFCS als Süßstoff möglicherweise Übergewicht entstehen. „Klassische“ Saccharose, aus z. B. Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen und als Zucker oder Kristallzucker deklariert, besteht zu je 50 % aus Fructose und Glucose. So wird nach der Monomerisierung (Trennung der beiden Zuckereinheiten) der Saccharose und Resorption der Monosaccharide zumindest die eine Hälfte der aufgenommenen Stoffmenge insulinabhängig metabolisiert, wodurch zumindest die Gefahr einer Übersättigung durch das Auslösen des insulinabhängigen Sättigungsgefühls geringer wird.
Zusätzlich besteht für einen geringen Teil der Bevölkerung (1:20000–1:50000, das sind 0,005 %–0,002 % der Bevölkerung) [2] das Problem der Hereditären Fruktoseintoleranz. Diese stellt eine sehr ernstzunehmende Krankheit dar und muss anhand einer strengen Diät behandelt werden.
Eine Fructosemalabsorption hingegen liegt bei ca. einem Drittel der Bevölkerung vor, verursacht aber in der Hälfte der Fälle keine Beschwerden. Im Falle von Beschwerden hilft es, auf eine fructosearme Ernährung zu achten.
Auch diese Probleme sind nicht auf Maissirupderivate beschränkt, sondern treten bei allen Produkten auf, die Fructose enthalten.
Einzelnachweise
Weblinks
- Zusammenhang zwischen Fructose-Konsum und Gewichtszunahme. Presse-Information des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung
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