Glückskekse

Glückskekse
Glückskeks
Inhalt

Ein Glückskeks ist ein knuspriges Süßgebäck, in dessen Innerem sich ein Papierstreifen mit einem Sinnspruch oder auch einer Zukunftsdeutung befindet. Glückskekse sind in Europa vor allem in chinesischen Restaurants oder asiatischen Lebensmittelgeschäften erhältlich und haben keinen geschichtlichen oder kulturellen Hintergrund. Es handelt sich dabei nicht um eine alte chinesische Tradition, sondern um eine Erfindung des 20. Jahrhunderts durch einen Gastronomen aus den USA. Die in ihnen enthaltenen Sprüche können allerdings je nach Hersteller tatsächlich belegte fernöstliche Weisheiten sein.

Herstellung

Bereits seit 1964 werden Glückskekse in den USA maschinell hergestellt. Sie werden heute vollindustriell in hohen Stückzahlen gefertigt und bestehen aus Waffelteig, wobei ein kreisrunder Teigling erhitzt und von Automaten in Schiffchen-Form gebogen wird. Vor dem Biegen wird ein schmaler Streifen Papier eingelegt, nach dem Biegen härtet der stark zuckerhaltige Teig rasch aus. So hergestellte Glückskekse saugen Wasser auf und müssen deshalb noch einmal einzeln in Folie verschweißt werden, in der sie auch den Konsumenten erreichen. In aller Regel werden sie in Großpackungen an Restaurants oder Händler abgegeben, die oft verschiedene Sets von Texten bestellen können, darunter „Weisheiten“, „Wahrsagungen“, saisonale Texte oder mit solchen zu bestimmten Anlässen, komischen oder witzigen Inhalten oder auch Mischsortierungen. So werden zu Neujahr andere Sets ausgegeben als zu traurigen Anlässen oder zu Feiern für Familienzuwachs.

Geschichte

Die Geschichte dieser Kekse ist heute nicht endgültig geklärt und ähnlich wie bei der deutschen Currywurst gibt es zur ihrer Entstehung zwei unterschiedliche Theorien. Es wäre möglich, dass die Kekse an zwei Stellen unabhängig von einander erfunden wurden. Sicher ist, dass sie eine Marketing-Idee aus den USA sind.

Der älteren Theorie nach kam die Idee, solche Kekse herzustellen und sie nach dem Essen zu verteilen, angeblich dem japanischen Einwanderer Makato Hagiwara, der in San Francisco einen japanischen Teegarten im Golden Gate Park betrieb. 1909 soll er begonnen haben, Glückskekse zum Tee zu verteilen und sie später auch Restaurantgästen nach dem Zahlen vor dem Heimweg geschenkt zu haben, damit diese sich über die fernöstlichen Weisheiten unterhalten und lange an ihn zurück denken mögen.

Die Erfindung der Glückskekse wird jedoch auch dem Unternehmer David Jung aus Los Angeles, dem Inhaber der Hong Kong Noodle Company, zugeschrieben und zwar für das Jahr 1918. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass Jung in den neun vorhergehenden Jahren einmal Kontakt mit Hagiwaras Keksen hatte. Eine selbst ernannte historische Kommission mit Sitz in San Francisco entschied deshalb vor einigen Jahren zugunsten von Hagiwara, wurde daraufhin aber des Lokalpatriotismus bezichtigt. Verlässliche Quellenbelege existieren nicht. Erst in den 1990er Jahren wurden sie erstmals nach China exportiert, wo sie bis dahin völlig unbekannt waren.

Herkunft der Idee

Beide Unternehmer könnten alte Erzählungen von eingebackenen Zetteln ihrer Heimat-Kulturen aufgegriffen haben. Erzählungen von eingebackenen Schriften sind aus fast jeder Kultur bekannt und haben nichts typisch Chinesisches.

Es gab sie aber auch in China. Angeblich sollen Mondkuchen zur Erfindung von Glückskeksen beigetragen haben. Schon früh in der Geschichte Chinas wurden diese zu vielen Anlässen serviert. Sie waren mit einer Paste aus Bestandteilen der Lotuspflanze aromatisiert. Der Legende nach hatten chinesische Widerstandskämpfer zur Zeit der Besetzung Chinas durch die Mongolen im 13. und 14. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Kommunikationsprobleme, wobei diese Widerstandsgruppen auf Grund der Größe des Landes und der scharfen Kontrollen auf den Austausch von Botschaften umgestiegen sind, die in solchen Mondkuchen versteckt waren. Eine Legende besagt, dass Chu Yuan Chang, ein patriotischer Revolutionär, sich als Taoistenpriester verkleidete und durch das Land reiste, um Mondkuchen in den besetzten Städten zu verteilen, was auch der Anti-Mongolischen Propaganda diente.


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