God Seed

God Seed
Logo der Band
Gründung 1992
Genre Black Metal
Website http://www.gorgoroth.info
Gründungsmitglieder
Gitarre, Bass Infernus (Roger Tiegs)
Gesang Hat (bis 1996)
Schlagzeug Goat Pervertor (bis 1994)
Aktuelle Besetzung
Gesang Pest
Gitarre Infernus (Roger Tiegs)
Gitarre Tormentor (Bøllo Heyerdahl)
Bass Frank Watkins
Schlagzeug Tomas Asklund
Ehemalige Mitglieder
Gesang Gaahl (Kristian Eivind Espedal) (bis 2009)
Bass KING (Tom Cato Visnes) (bis 2009)
Schlagzeug Erlend Erichsen (1999 bis 2000)
Schlagzeug Erik „Grim“ Brødreskift (1996 bis 1997)
Schlagzeug Kvitrafn (Einar Selvik) (2000 bis 2004)
Bass Ronny „Ares“ Hovland (1996 bis 1998)
Bass Kjettar (1993)
Bass Storm (1994)
Bass Samoth (Tomas Thormodsæter Haugen) (1994)
Schlagzeug Hellhammer (Jan Axel Blomberg)(2008)
Gastmusiker
Gitarre Skagg (2005)
Gitarre Teloch (2004, 2007)
Gitarre Apollyon (2002)
Schlagzeug Dirge Rep (2004-2006)
Schlagzeug Frost (Kjetil Vidar Haraldstad) (Studio, 1992 bis 1994, 2006)
Gitarre Sykelig (2007)
Schlagzeug Nick Barker (2007 bis 2008)

Gorgoroth ist eine der ältesten und bekanntesten norwegischen Black-Metal-Bands, welche 1992 in Bergen gegründet wurde. Der Name „Gorgoroth“ bezieht sich auf J. R. R. Tolkiens Buch Der Herr der Ringe und bezeichnet dort eine dunkle Einöde im Land Mordor. Das Wort Gorgoroth entstammt der elbischen Sprache Sindarin und bedeutet „Tal der Schrecken“.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Nach der Gründung im Jahre 1992 spielte die Band, die Gitarrist Infernus um sich formierte, zunächst die Demos „A Sorcery Written in Blood“ (1993) und „Promo '94“ (1994) ein. Fest zur Band gehörten damals außerdem noch Sänger Hat (norw. für Hass) und Schlagzeuger Goat Pervertor. Embassy Records nahmen daraufhin die Band unter Vertrag, die, nachdem Bassist Kjettar wegen Kirchenbrandstiftung ins Gefängnis musste,[1] unter Mithilfe von Gastbassist Samoth von Emperor noch im selben Jahr ihr Debutalbum „Pentagram“ aufnahm, das als Grundstein für die zweite norwegische Black-Metal-Generation angesehen wird.

Kurz nach der Album-Veröffentlichung verließen Goat Pervertor und Hat die Band, die durch Pest und Frost, den Schlagzeuger von Satyricon, ersetzt wurden. In dieser Besetzung wurden 1996 die EP „The Last Tormentor“ und kurz darauf das Album „Antichrist“ aufgenommen und über Malicious Records veröffentlicht.

Im Jahr darauf veröffentlichte die Band, nun mit Ares am Bass und Grim am Schlagzeug, ihr drittes Album „Under The Sign Of Hell“, durch das sie das Interesse des deutschen Labels Nuclear Blast auf sich zog. Kurz darauf unterschrieb die Band einen neuen Plattenvertrag und wechselte die Besetzung, da sowohl Pest als auch Grim die Band verließen. Als Sänger stieg Gaahl ein.

Im Jahr 1998 wurde dann das Album „Destroyer, Or How to Philosophize With a Hammer“ veröffentlicht. Ein Jahr später stießen Bassist King Ov Hell und Drummer Kvitrafn zur Band. In der neuen Besetzung wurde „Incipit Satan“ (2000) eingespielt; auf diesem Album zeigte sich ein stilistischer Wechsel der Band.

Als Gitarrist Tormentor die Band 2002 verlässt, führten die restlichen Mitglieder die Band ohne Ersatz fort und nahmen das Album „Twilight of the Idols (In Conspiracy With Satan)“ auf, das fast vollständig von King Ov Hell komponiert und 2003 veröffentlicht wurde. 2004 verließ auch Kvitrafn die Band, die seitdem als Trio agiert, das live von Gastmusikern unterstützt wird.

Am 1. Februar 2004 spielten Gorgoroth ein Konzert im polnischen Krakau, welches im Nachhinein große Medienaufmerksamkeit auf sich zog und kontroverse Diskussionen auslöste. Grund hierfür war die Konzeption des Konzerts, die darauf ausgelegt war zu provozieren. Einerseits sorgten die blasphemischen Texte für Aufsehen, andererseits die Bühnendekoration bestehend aus aufgespießten Schafköpfen und vier Kreuzen mit zwei nackten, maskierten Männern und zwei ebenfalls nackten Frauen.[2][3] Eine DVD-Veröffentlichung dieses Konzerts unter dem Titel Black Mass Krakow 2004 Anfang 2008 bekanntgegeben, die DVD erschien am 18. Juni 2008 über Soulfood Music.[4]

Nach einigen Querelen mit der norwegischen Justiz und zwei Tourneen mit der aufstrebenden Band 1349 wurde 2006 „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ veröffentlicht, welches erneut stilistische Veränderungen aufwies. Noch im selben Jahr verließ King Ov Hell die Band wegen ideologischer Differenzen, kehrte aber 2007 unter dem neuen Pseudonym KING! zurück. Des Weiteren gründete Infernus sein Label „Forces Of Satan“ Records, welches hauptsächlich jüngere und unbekanntere Bands unterstützen soll.

Am 22. Oktober 2007 gaben Gorgoroth auf ihrer Homepage sowie bei MySpace bekannt, dass sich Gaahl und King von Infernus getrennt haben. Sie warfen ihm vor, sich nicht nicht mehr an der Band beteiligt zu haben.[1] Die für November geplante Europatour werde mit einem Ersatz für Infernus durchgeführt. Infernus kündigte an, Gaahl und King aufgrund der ungeklärten Namensrechte, die beide Parteien für sich beanspruchten, vor Gericht zu bringen. Zudem merkte er an, dass ihm nicht nur die Namensrechte zustünden, sondern Gaahl mehrmals in Betracht gezogen hatte, die Band zu verlassen, und King zwischenzeitlich aus der Band ausgestiegen war.[5]

Ab dem 8. November gingen King und Gaahl als „Gorgoroth“ auf Europa-Tour und wurden dabei von den Gastmusikern Teloch (1349), Sykelig und Nick Barker (Testament, Benediction) unterstützt. Neben Teloch wurden auch Arve Isdal von Enslaved und Jan Axel Blomberg von Mayhem und Dimmu Borgir rekrutiert. Infernus hingegen kündigte an, mit einer eigenen Besetzung ein neues Gorgoroth-Album namens „Quantos Possund ad Satanitatem Trahunt“ aufzunehmen. für das er im Oktober 2006 neues Material zu schreiben begann.[6]

Nachdem das norwegische Patentamt im Dezember 2007 Gaahl und King die Rechte am Namen Gorgoroth zugesprochen hatte (diesen hatten den Namen zuvor ohne Infernus’ Wissen registrieren lassen), beendete die Band die Zusammenarbeit mit Regain Records. Das Label veröffentlichte zuvor eine Stellungnahme, Gorgoroth mit Infernus weiterführen zu wollen.[7] Der Verkauf des nach dem Split vom Label veröffentlichten Livealbums True Norwegian Black Metal – Live in Grieghallen musste nach einem weiteren Gerichtsprozess eingestellt werden.[8]

Sänger Gaahl outete sich 2008 als homosexuell. Ein auf sein Outing bezogenes Interview im deutschsprachigen Metal-Magazin Rock Hard im November desselben Jahres erregte internationale Aufmerksamkeit. Eine Deutschland-Tournee im Vorprogramm von Cradle of Filth folgte im gleichen Monat. In der Zwischenzeit komplettierte Infernus sein Gorgoroth-Line-up. Beide Bands beabsichtigten, im Frühjahr 2009 ein neues Album vorzulegen. Ende Januar 2009 fand ein Prozess zwischen Infernus und King Ov Hell statt, der endgültig über die Rechte am Bandnamen entscheiden sollte.[9]

Am 10. März 2009 gaben King und Gaahl auf ihrer MySpace-Seite bekannt, die Rechte an dem Bandnamen und dem Bandlogo an Infernus verloren zu haben. Die Registrierung des Namens wurde für ungültig erklärt und der Disput zu einem Präzedenzfall in Norwegen.[10] King und Gaahl sind nun auf der Suche nach einem neuen Bandnamen und wollen weiterhin gemeinsam Musik machen.[11] Ein neuer Bandname wurde kurze Zeit später in God Seed gefunden. Das geplante Album, das eigentlich als Gorgoroth-CD erscheinen sollte, soll nun unter dem neuen Namen veröffentlicht werden.[12]

Gesetzesverstöße der Bandmitglieder

Zahlreiche Gorgoroth-Mitglieder sind während ihrer Zeit in der Band zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, unter anderem die zeitweiligen Bassisten Kjettar und Samoth wegen Kirchenbrandstiftung.[1] Sänger Gaahl wurde 2001 und 2004 wegen Körperverletzung verurteilt, plädierte jedoch beide Male auf Notwehr.[1] Seine Verbrechen fanden ein erhebliches Medienecho und wurden mit der satanischen Einstellung der Bandmitglieder in Verbindung gebracht. Gaahl weist diese Sichtweise jedoch zurück. Infernus stand 2006 wegen Entführung, gemeinschaftlicher Vergewaltigung und illegalen Waffenbesitzes vor Gericht. Da er an den Gewaltverbrechen nicht beteiligt war, wurde er ausschließlich zu einer Geldstrafe wegen der nicht registrierten Waffen verurteilt.

Diskografie

Demos

  • 1993: A Sorcery Written in Blood

Studioalben

  • 1994: Pentagram
  • 1996: Antichrist
  • 1997: Under the Sign of Hell
  • 1998: Destroyer – Or About How to Philosophize With the Hammer
  • 2000: Incipit Satan
  • 2003: Twilight of the Idols – In Conspiracy With Satan
  • 2006: Ad Majorem Sathanas Gloriam

DVDs, Livealben und Promos

  • 1994: Promo '94
  • 1996: The Last Tormentor (Live-EP)
  • 2007: Live in Bergen 1996
  • 2008: Black Mass Krakow 2004 (DVD)

Einzelnachweise

  1. a b c d Revolver: „Why the most dangerous true Norwegian black-metal band of the decade turned on itself“
  2. vbs.tv: Video-Dokumentation des Senders VBS.tv über das Gorgoroth-Konzert in Krakau vom 01. Februar 2004 (Zugriff: 9. Mai 2008)
  3. vampire-magazine.com: Vampire-Magazine (14. Januar 2004): Interview mit Gaahl über das Konzert vom 14. Februar 2004 in Krakau (Zugriff: 9. Mai 2008)
  4. blabbermouth.net: „GORGOROTH: Controversial Krakow Concert To Be Released On DVD“ - Mar. 14, 2008 (Zugriff: 9. Mai 2008)
  5. Infernus: „I Promise For Satan That I Will Come Back“
  6. Interview mit Infernus im Mortem-Zine
  7. regainrecords.com: „Regain Records has finally decided how to go further with the Gorgoroth matter“, (Zugriff: 15. Dezember 2008)
  8. gorgoroth.info: News auf der Gorgoroth-Homepage
  9. blabbermouth.net: „INFERNUS-Led Version Of GORGOROTH Completes Lineup“ - Dec. 4, 2008, (Zugriff: 15. Dezember 2008)
  10. Interview mit Infernus auf imhotep.no
  11. Blabbermouth: „Former GORGOROTH Members GAAHL And KING OV HELL To Announce New Band Name“ - March 10, 2009, (Zugriff: 10. März 2009)
  12. The-Pit.de: Ghaals neues Gorgoroth, abgerufen am 23. Februar 2009

Weblinks


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