- Goldene Operettenära
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Goldene Operettenära nannte man einen Zeitabschnitt in der Geschichte der Wiener Operette von etwa 1860 bis ungefähr 1900.
Sie war geprägt von den Komponisten Franz von Suppé mit Das Pensionat, Afrikareise oder Boccaccio), von Johann Strauß jun. mit seiner Fledermaus, dem Zigeunerbaron, Wiener Blut, Indigo, Cagliostro in Wien, dem Spitzentuch der Königin, 1001 Nacht oder einer Nacht in Venedig, weiterhin Carl Millöcker (Der Bettelstudent, Gasparone, Die Dubarry, Der arme Jonathan), Richard Heuberger (Der Opernball) oder Carl Zeller (Der Vogelhändler, Der Obersteiger).
Vor allem die Fledermaus von Johann Strauß ist noch weltweit im Repertoire der Operntheater. In Österreich werden auch andere dieser Operetten nach wie vor gespielt.
Der Schauplatz der Operetten während der „goldenen Ära“ ist fast immer Wien, das damals als Hauptstadt der Donaumonarchie eines der kulturellen Zentren der Welt war. Ein beliebter Gegenstand dieser Operetten war das vermeintliche Leben der Aristokratie, während im Publikum hauptsächlich Bürger saßen. Musikalisch wurden diese Werke von Walzer- und Polkamusik dominiert. Hinzu kam häufig ungarische Folklore wie der Csárdás.
Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts erlebte die Goldene Operettenära ihren Höhepunkt. Carl Michael Ziehrer (1843–1922) war einer ihrer letzten Vertreter. Nach der Jahrhundertwende begann die Wiener Operette inhaltlich und musikalisch andere Wege zu gehen und ging in die Silberne Operettenära über.
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