- Golecino
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Golęcino (deutsch Frauendorf) ist ein Ortsteil von Stettin und befindet sich im Stadtteil Północ nordwestlich der Altstadt am westlichen Ufer der Oder.
Geschichte
Der Ort hieß im 13. Jahrhundert Golazin und war Lehndorf eines Ritters Bartholomeus, der es 1243 dem von Herzog Barnim I. in Stettin gegründeten Zisterzienserinnenkloster übertrug. Wegen der weiblichen Besitzerinnen erhielt das Klostergut in Folge den Namen Frauendorf.[1]
Frauendorf war bereits im 18. Jahrhundert ein beliebter Ausflugsort, vor allem der Stettiner Bürger,[2] die unter anderem den 84 Meter hohen Juloberg als Aussichtspunkt nutzten.[3] 1818 kam der Ort in den neugebildeten Landkreis Randow im Regierungsbezirk Stettin. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelten sich um den Ort mehrere Fabriken an. Die größte war das flussabwärtsgelegene Eisenhüttenwerk Kraft mit etwa 2500 Beschäftigten. Um 1900 hatte der Ort 3962 Einwohner [3] und erhielt Anschluss an die Bahnstrecke Stettin–Pölitz–Ziegenort. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde bei Frauendorf die Ostsee-Werft AG errichtet Nach der Auflösung des Kreises 1939 kam Frauendorf zum Stadtkreis Stettin. 1944 wurden der Ort und die Werft bei Bombenangriffen zerstört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der im sogenannten Stettiner Zipfel gelegene Ort zu Polen und erhielt den Namen Golęcino.
Söhne und Töchter des Ortes
- Gustav Meyer (1816–1877), Landschaftsgestalter und Städtischer Gartendirector zu Berlin
- Walter Görlitz (* 1913), deutscher Schriftsteller, Historiker und Publizist
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Wichard Waldemar von Sommerfeld: Geschichte der Germanisierung des Herzogtums Pommern. Adamant Media Corporation, 2004, ISBN 1-4212-3831-4, S. 169.
- ↑ Brunk: Beiträge zur Musikgeschichte Pommerns in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg): Baltische Studien. Neue Folge Bd. 24/25, Léon Saunier, Stettin 1922, S. 38 f (Digitalisat, PDF).
- ↑ a b Frauendorf. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 37. bei zeno.org
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