- Johann Heinrich Gustav Meyer
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Johann Heinrich Gustav Meyer (* 14. Januar 1816 in Frauendorf, Landkreis Randow; † 27. Mai 1877 in Berlin) war ein Landschaftsgestalter und Städtischer Gartendirector zu Berlin. Er schuf als erster Parks, die als Erholungsstätten für die einfachen Bürger der Stadt gedacht waren.
Bekannte und heute zum Teil noch erhaltene Planungen von Gustav Meyer in Berlin sind der Friedrichshain, der Humboldthain, der Treptower Park, der Kleine Tiergarten, das Späth-Arboretum in Baumschulenweg und mehrere Promenaden. Auch entwarf er den Straßen- und Bebauungsplan der Villenkolonie Alsen im heutigen Berliner Ortsteil Wannsee.
Inhaltsverzeichnis
Biografisches
Seine Ausbildung zum Gärtner absolvierte er im Botanischen Garten in Schöneberg. Von 1832 bis 1836 lernte Meyer an der Königlichen Gärtnerlehranstalt Sanssouci, unter anderem bei Peter Joseph Lenné, für den er in der Folge weiter arbeitete. Lenné betraute ihn dann 1843 komplett mit der Leitung technischer Belange in seinem Büro. Meyer übernahm auch Lehrtätigkeiten im Plan- und Landschaftszeichnen, für Projektionslehre und Perspektive. Meyer und Lenné setzten die Wünsche Friedrich Wilhelms IV. um und verschönerten die Grünanlagen um Potsdam, bzw. legten sie neu an. Meyer erhielt neben seiner Lehrtätigkeit auch die Stellung des Garten-Kondukteurs. Durch eine gewonnene Ausschreibung für die Gestaltung des Friedrichshains wurde dieser neue Park von 1846 bis 1848 nach seinen Entwürfen angelegt. 1859 wurde er zum Hofgärtner ernannt; er war 1859–70 Hofgärtner im Marlygartenrevier.
Nach Lennés Tod durfte Meyer jedoch dessen Amt nicht einnehmen. Als in Berlin 1870 eine Deputation für städtische Park- und Gartenanlagen (Berliner Gartenbauamt) gebildet wurde, übernahm der Königliche Hofgärtner Gustav Meyer am 1. Juli des Jahres als Städtischer Gartendirector zu Berlin deren Leitung. Ab 1876 wurden die von Meyer schon vorher gemachten Planungen zum Treptower Park als Volksgarten umgesetzt.
Er starb am 27. Mai 1877 in Berlin und wurde auf dem Neuen Friedhof in der Saarmunder Straße, heute Heinrich-Mann-Allee 25, in Potsdam beigesetzt.
Sein Nachfolger im Gartenbauamt wurde Hermann Mächtig (1837–1909).
Ehrungen
Seit 1995 verleiht der Senat von Berlin alle zwei Jahre den Gustav-Meyer-Preis für hervorragend geplante, gebaute und gepflegte öffentliche Grün- und Parkanlagen in zwei Alterskategorien. Ausgezeichnet wurden beispielsweise der Von-der-Schulenburg-Park und der Grünzug Bullengraben.
Eine im Südbereich des Humboldthains verlaufende Straße erhielt bereits am 8. März 1894 den Namen Gustav-Meyer-Allee.[1]
Literatur
- Gustav Meyer: Lehrbuch der schönen Gartenkunst. Riegel, Berlin 1860 (Nachdruck: Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1999, ISBN 3-87584-784-9)
- Mayako Forchert: Naturalismus und Historismus: Gustav Meyer und sein 'Lehrbuch der schönen Gartenkunst'. Weimar: VDG, 2004, ISBN 3-89739-478-2; zugleich Dissertation an der FU Berlin, 2002.
Weblinks
Commons: Johann Heinrich Gustav Meyer – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Literatur von und über Johann Heinrich Gustav Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen zu Gustav Meyer auf den Web-Seiten der Stadt Berlin
Einzelnachweise
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