- Regierungsbezirk Stettin
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Der Regierungsbezirk Stettin in der preußischen Provinz Pommern bestand von 1808 bis 1945. Sein Vorgänger war der westliche Teil des Bezirkes der 1723 gegründeten Pommerschen Kriegs- und Domänenkammer mit Sitz in Stettin, die ihrerseits aus der Zusammenlegung der in Stargard in Pommern ansässigen Behörden Kriegskommissariat und Amtskammer entstanden war. Die Provinz war seit 1815/18 in drei Regierungsbezirke eingeteilt: den Regierungsbezirk Stettin, den Regierungsbezirk Köslin, der den östlichen Teil Hinterpommerns umfasste, und den im westlichen Teil Vorpommerns gelegenen Regierungsbezirk Stralsund. Letzterer wurde 1932 aufgelöst und an den Bezirk Stettin angegliedert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt Stettin war von 1815 bis 1945 die Hauptstadt der preußischen Provinz Pommern. Seit 1808 war sie außerdem Sitz des Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Stettin.
Am 1. Dezember 1900 zählte der Regierungsbezirk Stettin 830.709 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 1.237.782. Die Fläche umfasste im Jahre 1900 12.078,93 km², auf die 1.850 Städte und Gemeinde verteilt waren.
Stadt- und Landkreise
Im Jahr 1817 wurde eine neue Kreiseinteilung vorgenommen, und der Regierungsbezirk Stettin war seither in folgende 13 Verwaltungskreise unterteilt:
- Kreis Demmin
- Kreis Anklam
- Kreis Ueckermünde
- Kreis Usedom-Wollin
- Kreis Randow
- Stadtkreis Stettin
- Kreis Greifenhagen
- Kreis Pyritz
- Kreis Saatzig
- Kreis Regenwalde
- Kreis Naugard
- Kreis Greifenhagen und
- Kreis Kammin
Im Jahre 1900 bestand der Regierungsbezirk weiterhin aus einem Stadtkreis und 12 Landkreisen. Ab 1939 waren es vier Stadt- und 13 Landkreise. Wichtigste Gebietsänderung war die Angliederung des Regierungsbezirks Stralsund 1932.
Name Einwohner 1900 Einwohner 1933 Einwohner 1939 Bemerkung Stettin, Stadt 210.702 270.747 382.984 Kreisfreie Stadt seit Einführung der Kreiseinteilung 1816. Stargard in Pommern, Stadt – 35.804 39.760 Kreisfrei seit 1901. Greifswald, Stadt – 29.488 37.051 Bis 1932 im Regierungsbezirk Stralsund. Kreisfrei seit 1913. Stralsund, Stadt – 43.630 52.931 Bis 1932 im Regierungsbezirk Stralsund. Kreisfrei seit 1874. Anklam 32.693 35.279 39.527 Cammin 42.485 45.046 45.694 Demmin 48.090 50.206 54.769 Änderungen 1937 Franzburg-Barth – 44.569 55.542 Sitz der Kreisverwaltung: Barth. Bis 1932 im Regierungsbezirk Stralsund Greifenberg 37.483 43.794 – 1938 an den Regierungsbezirk Köslin abgegeben Greifenhagen 48.258 55.281 69.326 Greifswald, Kreis n/a 40.605 n/a Ab 1913 ohne die Stadt Greifswald Grimmen – 41.065 39.207 Bis 1932 im Regierungsbezirk Stralsund Naugard 52.777 61.848 61.320 Pyritz 42.686 47.717 48.418 Randow 94.859 113.276 139.061 Größter Landkreis Pommerns, 1939 aufgelöst Regenwalde 44.954 49.739 – 1938 an den Regierungsbezirk Köslin abgegeben Rügen – 53.289 62.261 Sitz der Kreisverwaltung: Bergen auf Rügen. Bis 1932 im Regierungsbezirk Stralsund Saatzig 69.762 44.458 43.258 Sitz der Kreisverwaltung: Stargard. In der Zahl für 1900 ist die damals noch kreisangehörige Stadt Stargard noch mit enthalten, in der für 1939 nicht mehr. Ueckermünde 56.767 59.422 79.996 Usedom-Wollin 52.193 69.111 83.479 Sitz der Kreisverwaltung: Swinemünde Nach 1945
Nach 1945 war Stettin bis 1998 Sitz der Woiwodschaft Stettin, bis diese mit der Woiwodschaft Köslin zur Woiwodschaft Westpommern vereinigt wurde, deren Amtssitz in Stettin blieb. Die deutsch gebliebenen Gebietsteile gehörten in der DDR zu den Bezirken Rostock und Neubrandenburg und seit 1990 zu Mecklenburg-Vorpommern.
Regierungspräsidenten
- 1818–1821 : vacant
- 1821–1828 : Karl Ludwig Böhlendorff
- 1828–1831 : Johann August Sack
- 1831–1835 : Moritz Haubold Freiherr von Schönberg
- 1835–1852 : Wilhelm von Bonin
- 1852–1867 : Ernst Freiherr Senfft von Pilsach
- 1867–1882 : Ferdinand Freiherr von Münchhausen
- 1882–1887 : Richard Wegner
- 1887–1899 : Hugo von Sommerfeld
- 1899–1911 : Heinrich Otto Guenther
- 1911–1922 : Kurt von Schmeling
- 1922–1927 : Leopold Höhnen
- 1927–1930 : Carl von Halfern
- 1930–1931 : Hans Simons
- 1931–1932 : Karl Simons
- 1932–1933 : Konrad Göppert
- 1933–1935 : Rudolf zur Bonsen
- 1935–1939 : Gottfried Graf von Bismarck-Schönhausen
- 1939–1944 : Horst Karl Ferdinand Edler von der Planitz
- 1944–1945 : Hugo Lotz
Literatur
- Johannes Hinz, Pommern. Lexikon, Würzburg, 2001 - ISBN 3-88189-394-6
- Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1919, herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Stettin, 1941²
- Ortschaftsverzeichnis des Regierungs-Bezirks Stettin nach der neuen Kreis-Einteilung vom Jahr 1817 nebst alphabetischem Register. Stettin 1817, gedruckt bei Carl Wilhelm Struck (online).
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