Alexei Pawlowitsch Fedtschenko

Alexei Pawlowitsch Fedtschenko

Alexei Pawlowitsch Fedtschenko (russisch Алексей Павлович Федченко; * 7.jul./ 19. Februar 1844greg. in Irkutsk; † 3.jul./ 15. September 1873greg. bei Chamonix) war ein russischer Naturwissenschaftler und Entdecker Zentralasiens.

Leben und Reisen

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Irkutsk studierte Fedtschenko bis 1864 an der Moskauer Universität. Während des Studiums und in den Folgejahren beschäftigte er sich mit Zoologie (hauptsächlich Entomologie), Botanik, Anthropologie und Ethnografie und legte dazu umfangreiche Sammlungen an.

1867 reiste Fedtschenko nach Finnland und Schweden, 1868 nach Österreich und Italien, wo er unter Leitung Rudolf Leuckarts in Neapel tätig war.

In den Jahren 1868-1871 führte Fedtschenko mehrere Expeditionen nach Turkestan durch: so 1869 in das Serawschantal, 1870 an den See Iskanderkul und den Oberlauf des Serawschan, 1871 die Wüste Kysylkum und als erster russischer Reisender das Alai-Tal, welches das Alai-Gebirge von der Trans-Alai-Kette des Pamir trennt. Er „entdeckte“ den höchsten Gipfel des Trans-Alai, dem er nach dem Generalgouverneur von Turkestan Konstantin Petrowitsch (von) Kaufmann den Namen Pik Kaufmann gab (1928 in Pik Lenin umbenannt).

1872 reiste Alexei Fedtschenko mit dem Ziel der Bearbeitung der aus Turkestan mitgebrachten Materialien nach Westeuropa. Er hielt sich an den Universitäten von Leipzig (wiederum bei Rudolf Leuckart), Universität Heidelberg und Universität Luzern auf und führte in den Alpen Studien zum Vergleich der dortigen Gletscher mit jenen in Turkestan durch.

Im September 1873 starb Fedtschenko im Alter von nur 29 Jahren beim Begehen eines Mont-Blanc-Gletschers bei Chamonix, als er mit seinen zwei Begleitern am Col des Géants in einen Sturm geriet.

Seit 1867 war Fedtschenko mit der Botanikerin Olga Alexandrowna Fedtschenko, geb. Armfeld (Ольга Александровна Армфельд, 1845-1921) verheiratet, die ihn in Folge auf seinen Reisen und Expeditionen begleitete und nach seinem Tode u. a. an der Herausgabe seiner Schriften beteiligt war.

Nach Alexei Fedtschenko sind der Fedtschenkogletscher im Pamir, mit 77 km der längste außerpolare Talgletscher der Erde, sowie der 1978 entdeckte Asteroid (3195) Fedchenko benannt.

Werke

Die überarbeiteten wichtigsten Werke Fedtschenkos wurden nach seinem Tode unter dem Titel Reise nach Turkestan von A.P. Fedtschenko (Путешествие в Туркестан А. П. Федченко) in fünf Bänden der Mitteilungen der Gesellschaft der Liebhaber der Naturkunde (Известия общества любителей естествознания;1872–1877, Neuauflage 1950) herausgegeben.

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