- Gorani
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Gorani Gesprochen in
Irak und Iran Sprecher 500.000 Linguistische
Klassifikation- indoiranische Sprachen
- Iranische Sprachen
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- Zaza-Gorani
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- Gorani
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Sprachcodes ISO 639-1: –
ISO 639-2: ira
ISO 639-3: hac
Gorani oder Gûranî (kurdisch/gûrani: Hewramî) ist eine nordwestiranische Sprache, die zusammen mit dem Zazaki die genetische Untergruppe Zaza-Gorani bildet. Gorani wird im Irak und Iran von etwa 500.000 Menschen gesprochen. Viele Sprecher dieser Sprache gehören der Religionsgemeinschaft der Ahl-e Haqq und sehen sich selbst als Kurden an.
Inhaltsverzeichnis
Name
Den Namen Gûrani, der eine Erfindung westlicher Linguisten für Hewramî ist, kennen die Sprecher selbst nicht. Sie nennen ihre Sprache machû (dt: ich sage), kordî oder hewramî. Der Begriff Goran/Gûran ist mehrdeutig; zum einen ist es eine Bezeichnung für einen Bauern bzw. einen detribalisierten Kurden aus der Unterschicht, zum anderen bezeichnet es einem in Kurdistan weitverbreiteten Volksstamm, erinnert auch an das Wort Goranî, was im Kurdischen für „Lied“ oder auch „Gesang“ steht.
Klassifikation des Gorani
Die folgende Klassifikation beschreibt die genetische Stellung des Gorani innerhalb der nordwestiranischen Sprachen, auch in Relation zum Kurdisch. Die Darstellung enthält zusätzlich die dialektal-geographische Gliederung der Sprachen Zazaki und Gorani. Einen Gesamtüberblick über die iranischen Sprachen und ihre Klassifikation bietet der Artikel Iranische Sprachen.
Klassifikation des Nordwestiranischen – Dialekte des Zaza und Gorani
- Nordwestiranisch 24 Sprachen, 31 Mio. Sprecher
- Medisch: Medisch † (altiranisch)
- Parthisch: Parthisch: † (mitteliranisch)
- Kaspisch
- Gilaki-Mazanderani: Gilaki (1,3 Millionen), Mazanderani (2,2 Millionen), Gurgani †
- Semnani: Semnani, Sangisari, Sorchei, Lasgerdi (zusammen 50 Tausend)
- Talisch: Talisch (1 Million)
- Azari: Iranisch-Azari („Süd-Tati“) (220 Tausend)
- Kurdisch-Zentraliranisch
- Kurdisch
- Kurmandschi (Nordwest-Kurdisch) (15–20 Millionen)
- Sorani (Zentral-Kurdisch, Kurdi) (4 Millionen)
- Südkurdisch (3 Millionen)
- Zentraliranisch: Tafreshi, Mahallati-Chunsari, Kashani-Natanzi, Gazi, Yazdi-Kermani-Nayini, Kaviri, Sivandi
- Kurdisch
- Zaza-Gorani
- Zaza (2–3 Millionen)
- Norddialekte (Alevi-Dialekte): Dersim, Hınıs-Varto
- Zentraldialekte: Palu, Bingöl
- Süddialekte: Çermik, Siverek, Çüngüş, Gerger
- Randdialekte: Mutki, Aksaray, Sarız
- Übergangsdialekte: Kulp, Lice, Ergani, Maden
- Gorani (400.000–500.000)
- Bajalani: Qasr-e Shirin, Zohab, Bin Qudra, Quratu, Khanaqin, Ninawa
- Shabaki: Ali Rach, Khazana, Talara, auch Ninawa
- Sarli: Nördl. Ninawa, Kirkuk-Provinz
- Hawrami: Iran.-Kurdistan, Hawraman, Kermanschah (Iran)
- Zaza (2–3 Millionen)
- Belutschi: Belutschi (Baloči) (6 Millionen)
Möglicherweise bilden Zaza-Gorani und Belutschi eine eigene genetische Einheit („Hyrkanisch“), diese Ansicht wird aber nicht von allen Forschern geteilt.
Die Klassifikation in Ethnologue entspricht nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft (vgl. CIL). Generell tendiert Ethnologue dazu, aus Dialekten separate Sprachen zu machen. „Kirmanjki“ und „Dimli“ sind nur alternative Bezeichnungen des Zazaki, die anderen genannten „Sprachen“ sind Dialekte des Gorani.
Verdrängung des Gorani durch das Sorani
Gorani wurde bis zum 19. Jahrhundert von vielen Sprechern im Iran und Irak benutzt, aber später mehr und mehr vom Sorani verdrängt. Vermutlich gewann das Sorani durch sunnitische Einflüsse zunehmend an Bedeutung. Heute wird Gorani überwiegend von den Ahl-e Haqq gesprochen.
Sprachliche Bemerkungen
Gorani hat wie das Kurmandschi und das Zazaki eine Zweikasusflexion. Es besitzt wie das Zazaki noch die zwei Genera Maskulinum und Femininum. Das Gorani ist im Gegensatz zum Kurmandschi, Zazaki und Sorani vergleichsweise wenig erforscht. Allen kurdischen Sprachen kennzeichnen sich durch Ergativität.
Gorani Schriftwerke
Die wichtigsten Gorani Schriftwerke sind:
- Shîrîn u Xusrew (874 Seiten) von Xanay Qûbadi (1700–1759). Veröffentlicht wurde es in Bagdad 1975.
- Diwan (789 Seiten) aus dem 19. Jahrhundert vom Dichter Feqe Qadiri Hemewend.
- Der Koran in Gorani aus dem 19. Jahrhundert von Haci Nuri Eli Ilahi (Nuri Eli Shah).
Literatur
- Blau, Joyce: Gurani et Zaza; in: R. Schmitt (Hrsg.): Compendium Linguarum Iranicarum; Wiesbaden: Reichert Verlag, 1989; ISBN 3-88226-413-6.
- Karl Hadank: Mundarten der Guran; Berlin 1930.
Weblinks
- Michiel Leezenberg: Gorani Influence on Central Kurdish: Substratum or Prestige Borrowing? (pdf; 56 kB)
- Amir Hassanpour: The Identity of Hewrami Speakers
- Goranite (Nashinci) (Bg.)
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