- Ahl-e Haqq
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Die Ahl-e Haqq (kurdisch ﯼاڔﮦساﻥ; persisch اهل حق; persoarabisch für Volk der Wahrheit), auch Kaka'i bzw. Yarsan genannt, sind eine fast überwiegend kurdische Religionsgemeinschaft, die zwischen der Grenze der Autonomen Region Kurdistan im Irak (um Halabdscha) und dem Iran in Lorestan und um Kermānschāh und in neuerer Zeit auch in westlichen Staaten in der Diaspora beheimatet ist. Neben kurdischen Anhänger gibt es auch Luren, Aserbaidschaner, Perser und Araber.
Die Religion der Ahl-e Haqq weist neben schiitischen Facetten vor allem deutliche Elemente des Jesidentums und Alevitentums auf. Die Mitgliederzahl wird auf 1.000.000[1] geschätzt.
Die religiöse Literatur der Ahl-e Haqq ist überwiegend auf Gorani (Hawrami und Leki) geschrieben, wobei die meisten Ahl-e Haqq lekisprachig sind. Die Ahl-e Haqq selbst betrachten sich – unabhängig davon welchen Dialekt sie sprechen – als Gûran(Goran)-Kurden.[2]
Die Ahl-e Haqq glauben an sieben aufeinander folgende Inkarnationen der Gottheitsowie und in Folge je fünf Epiphanien göttlicher Hypostasen oder Engel. Diese seien dem Göttlichen entflossen und bildeten eigene Wesenheiten. [3] Aus dem Sufismus (islamische Mystik) haben sie die Praktik des Dhikr übernommen, sowie das Teilen gemeinschaftlicher Mahlzeiten und das brüderliche Zusammenleben.
Zu den ersten wissenschaftlichen Beschreibungen der Ahl-e Haqq zählen die Arbeiten (Notes sur la secte des Ahl-I Haqq) des russischen Orientalisten und Diplomaten Wladimir Minorski aus dem Jahr 1920.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Encyclopedia of the Modern Middle East and North Africa; Detroit: Thompson Gale, 2004; ISBN 0028657691; S. 82
- ↑ Vgl. Bruinessen 2003; Kapitel: Gûran.
- ↑ Werner Ende und Udo Steinbach: Der Islam in der Gegenwart / Entwicklung und Ausbreitung - Kultur und Religion - Staat, Politik und Recht, Verlag C.H. Beck, 5. Aufl., München, 2005, S. 723
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