Gotenlinie

Gotenlinie
Entwicklung der Front zwischen Juni und Dezember 1944
Soldaten vom amerikanischen 370th Infantry Regiment beim Marsch in Richtung der Berge nördlich von Prato, 9. April 1945

Gotenstellung war der deutsche Name jener befestigten Linie, die die italienische Halbinsel auf der Höhe von Massa-Carrara und Pesaro abschnitt. Sie erstreckte sich über eine Länge von 320 Kilometern und erreichte eine Verteidigungstiefe von bis zu 30 Kilometern. Nördlich dieser Linie standen deutsche Truppen, während vom Süden die britischen und amerikanischen Truppen mit ihren Verbündeten die Stellungen zu durchbrechen versuchten.

Die Gotenstellung war eine Defensivstellung, die aus einer Reihe von Befestigungen auf dem Bergkamm des Appennins bestand. Sie war von deutschen Soldaten, Kriegsgefangenen und dazu herangezogener Zivilbevölkerung nach der Landung der Alliierten auf Sizilien (9. Juli 1943) aufgebaut worden, um den alliierten Vormarsch in die Po-Ebene aufzuhalten.

In Bezug auf Besatzung und Ausrüstung war die Gotenstellung nicht so aufwendig wie die Siegfriedstellung. Die Anlage nutzte die geomorphologischen Gegebenheiten der bergigen Landschaft aus; zur Abriegelung wurden Minenfelder, Drahtzäune, Bunker für Artillerie und Maschinengewehre und ähnliches verwendet. Die am stärksten befestigten Gebiete waren jene an den Küsten und die Zone um den Futapass.

Nach den ersten Niederlagen im Sommer 1944 benannte der deutsche Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Albert Kesselring den Namen der Defensivlinie in Grüne Linie um.

Im September 1944 wurde die Gotenstellung von den Alliierten mehrfach angegriffen. Obwohl diese an vielen Stellen in die vordersten Linien einbrechen konnten, waren sie jedoch nicht imstande, die Stellung zu durchbrechen. Die schweren Verluste, Schwierigkeiten bei der Zufuhr von Munition und sonstigem Nachschub zur Fortführung der Angriffe sowie auch die nachteilige Wetterlage zwangen die Alliierten zwischen Herbst 1944 und Frühjahr 1945 zum Halt.

Als die Gotenstellung endgültig durchbrochen wurde, hatte sie ihren Zweck, den Vormarsch der Alliierten möglichst lange hinzuhalten, erfüllt.
Es wird geschätzt, dass die Zahl der Opfer der Kämpfe ungefähr 75.000 Mann auf der Seite der Deutschen (darin sind Gefallene, Verwundete und Vermisste enthalten) und rund 65.000 Mann auf der Seite der Alliierten betrug.

Literatur

Siehe auch

Weblinks


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