- Gottfried Strauß
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Gottfried Strauß (* 28. August 1641 in Wittenberg; † 6. März 1706 ebenda) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Universitätsprofessor sowie Hof- und Appellationsrat.
Leben und Wirken
Der Sohn des Juristen und Amtsschössers Benedikt Strauß hatte nach seiner schulischen Ausbildung ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wittenberg begonnen und wechselte dann an die Universität Leipzig. Hier erlangte er im Jahre 1666 den Doktortitel beider Rechte. Anschließend erteilte Strauß zunächst jungen Adeligen Repetitorien während er gleichzeitig auch praktischen Dienst in einer Anwaltspraxis versah.
Im Jahre 1672 wurde Gottfried Strauß an der Universität Leipzig zunächst zum außerordentlichen Professor der Rechte und bereits im gleichen Jahr zum ordentlichen Professor der Institutionen ernannt. Mittlerweile zur Universität Wittenberg berufen übernahm Strauß dann 1685 den Lehrstuhl der Pandekten, wenig später die Lehrstühle des Codex und 1690 der Dekretalen. Inzwischen zum Ordinarius der Fakultät befördert, war er in den Sommersemestern der Jahre 1679, 1685, 1693 und 1701 jeweils als Rektor der Universität Wittenberg gewählt worden sowie insgesamt zwölf mal zum Leiter des Dekanats der juristischen Fakultät.
Zwischenzeitlich verliehen ihm im Jahre 1678 sowohl der Kurfürst von Sachsen Johann Georg II. (1613–1680) als auch der Fürst von Anhalt den Titel eines Hofrates. Darüber hinaus wurde er zum Beisitzer des Konsistoriums und des Schöffengerichts und zum Mitglied des obersten Gerichtshofes des Königreichs Polen ernannt. Doch bereits im Jahre 1706 verstarb Strauß nach kurzer und heftiger Krankheit. Auf Grund seiner Verdienste verglich ihn der Wittenberger Rektor Wilhelm Berger anlässlich der Trauerfeier am 9. Mai mit dem römischen Juristen Servius Sulpicius Rufus. Während seiner Tätigkeit lagen ihm vor allem die geistigen und materiellen Interessen der Hochschule am Herzen. Darüber hinaus schrieb Strauß eine größere Anzahl an Abhandlungen und Dissertationen die allesamt im Universallexikon von Johann Heinrich Zedler aufgeführt sind.
Familie
Gottfried Strauß, Sohn des kurfürstlichen Amtmanns in Wittenberg Benedikt Strauß und seiner Frau Anna-Maria, war zunächst mit Anna Martha Gumbrecht, Tochter des Pastors Gumbrecht zu Bautzen, verheiratet. Anschließend heiratete er Regina Sophia Leyser (1670–1692), Tochter des Rechtswissenschaftlers Wilhelm Leyser II. (1628–1689) bevor er sich nach deren Tod mit Johanna Barbara Börner, der Witwe des Leipziger Hofrates Kaspar Ziegler und Tochter des Dresdner Juristen Georg Börner vermählte.
Literatur
- Johann August Ritter von Eisenhart: Strauß, Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 534.
- Gottfried Strauß. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 40, Leipzig 1744, Spalte 787 f.
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