- Gotthard Fliegel
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Gotthard Fliegel (* 28. Dezember 1873 in Nieder-Dammer bei Steinau, Schlesien; † 22. Juni 1947 in Kleinmachnow bei Berlin) war Geologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Vater, Julius Fliegel, besaß in Niederschlesien ein Rittergut. Sohn Gotthard (Walter Gotthard Waldemar) Fliegel, besuchte von 1884 bis 1893 das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau. Nach dem Abitur studierte er Geologie an der Universität Breslau. Fritz Frech, Professor für Geologie und Paläontologie, förderte Fliegel, der 1898 mit der Arbeit "Die Verbreitung des marinen Oberkarbons in Süd- und Ostasien" promovierte. Fliegel ging noch im gleichen Jahr als Assistent von Clemens Schlüter nach Bonn an das Geologisch-Paläontologische Institut. 1903 begann seine Tätigkeit an der Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlin. 1911 wurde er dort Bezirksgeologe, 1920 Landesgeologe und 1923 Abteilungsdirektor. Seit 1919 war er zudem als außerordentlicher Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin tätig. Die Nationalsozialisten sorgten dafür, dass er 1934 vorzeitig in den Ruhestand versetzt wurde. Fliegel heiratete 1907 die Tochter eines Fabrikbesitzers aus Menden (Sauerland). Aus der Ehe stammten drei Töchter und ein Sohn.
Leistung
Das besondere Verdienst des Schlesiers Gotthard Fliegel war die Erforschung der Geologie des Rheinlandes, insbesondere des Niederrheins mit seinen Braunkohlegebieten. Gemeinsam mit Wilhelm Wunstorf veröffentlichte er schon 1910 völlig neue Erkenntnisse über die Geologie des niederrheinischen Beckens mit seinen Braunkohlevorkommen. Er leistete damit die Grundlagenarbeit für den heutigen Braunkohleabbau. Fliegel setzte sich besonders dafür ein, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in praktisch nutzbare Ergebnisse umgesetzt wurden. Seiner Überzeugungsarbeit war es zu verdanken, dass die Grundlagenforschung in der Geologie mit der angewandten Wissenschaft verbunden wurde. Seine zahlreichen Abhandlungen und Bücher lassen erkennen, dass er auch als Wissenschaftler immer der Praxis verbunden war. Viele junge Geologen, die Fliegel ausgebildet hat, wurden in diesem Sinne geprägt.
Weblinks
- Literatur von und über Gotthard Fliegel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke im Katalog der ULB Düsseldorf
Literatur
- Wilhelm Ahrens: Gotthard Fliegel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 246.
- Geolog. Jb., Amt f. Bodenforschg. Hannover 1955, Bd. 69, S. 9
- Gotthard Fliegel: Ein geologisches Profil durch das Rheinische Schiefergebirge. Cöln, 1909. Online-Ausgabe dilibri Rheinland-Pfalz
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