Gościce

Gościce
Gościce
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Gościce (Polen)
Gościce
Gościce
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Neisse (Nysa)
Gmina: Paczków
Geographische Lage: 50° 26′ N, 16° 59′ O50.43555555555616.983055555556Koordinaten: 50° 26′ 8″ N, 16° 58′ 59″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 48-370
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Blick vom Hohen Stein (700 m n.p.m.) auf Gościce

Gościce (deutsch Gostitz, 1936–1945 Gostal) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Paczków (Patschkau) in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Oppeln.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Waldhufendorf in fränkischer Siedlungsform am Nordrand des Reichensteiner Gebirges (Góry Złote / Rychlebské hory) liegt rund drei Kilometer südlich von Paczków. Die stetig ansteigende Dorfstraße – 250 m am Dorfanfang – endet nach weiteren drei Kilometern an der „Kaiserstraße“, der Grenze zur Tschechischen Republik – 300 m.

Geschichte

Siedler aus Unterfranken gründeten das Dorf Gostitz beiderseits des Tarnow-Baches - später Tarnau, dann Gos genannt - nach deutschen Wirtschaftsvorbild. Vermutlich wurde Gostitz bereits zusammen mit Patschkau um 1254 gegründet. Seine erste urkundliche Erwähnung findet der Ort aber erst im Jahre 1300 in einer Breslauer bischöflichen Aufzeichnung, in welcher er noch als Gostzeczna bezeichnet wird.[1] Der tatsächliche Ursprung des Ortes ist wahrscheinlich auf eine slawische Siedlung zurückzuführen.

Gostitz gehörte zu den habsburgischen Besitzungen in Schlesien (Länder der böhmischen Krone) und war im 16. Jahrhundert Teil des Mediatfürstentums Neisse-Grottkau (Nysa-Grodków).

Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten schwedische Truppen den Ort (1641/42).

Im Ersten Schlesischen Krieg verlor Österreich große Teile Schlesiens an Preußen. Die neue Grenzziehung verlief am Gebirge entlang und folgte dem Verlauf der alten Kaiserstraße, die von Reichenstein über Weißwasser, Weißbach nach Jauernig führt. Sie teilte das alte, historische Gostitz in zwei etwa gleich große Teile. Der nunmehr zu Preußen gehörige Anteil wurde 1810 säkularisiert, der in Österreich verbliebene Anteil (Ober Gostitz / Horní Hoštice) fiel 1918/19 an die Tschechoslowakei.

Kirche von Gościce

Die Bevölkerung war, wie allgemein im alten Neisse-Ottmachauer Bistumsland, katholisch geprägt. So besitzt Gostitz im Verhältnis zu der geringen Einwohnerzahl eine relativ große Pfarrkirche, die dem Patron St. Nikolaus geweiht ist. Sie wurde zwischen 1326 und 1370 als Wehrkirche gebaut. Das barocke Aussehen erhielt die Kirche im 18. Jahrhundert.

Am 18. August 1936 wurde der Ortsname von Gostitz in Gostal geändert.[2] Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Gostal von sowjetischen Truppen besetzt und im Sommer 1945 an Polen übergeben. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.

Bevölkerung

1784: 475 Einwohner,
1845: 650 Einwohner,
1895: 522 Einwohner,
1936: 489 Einwohner,
2009: 466 Einwohner.

Im Jahre 1937 gab es fünf Gärtnerstellen, zwei Mühlen, neun Häuslerstellen, 14 Bauerngüter, einen Bäcker, einen Fleischer, zwei Gasthöfe, vier Gemischtwarenläden, einen Sattler, eine Schmiede, zwei Schneider, drei Schuhmacher und zwei Tischler.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jarczyk: Die Dörfer des Kreises Neisse
  2. http://www.verwaltungsgeschichte.de/neisse.html
  3. Hubert Wolf: Gostitz ein Dorf in Schlesien

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