Grafen von Hohenburg

Grafen von Hohenburg

Die Grafen von Hohenburg waren Grafen aus verschiedenen Familien, die zwischen dem Jahr 1000 und dem Jahr 1258 im Gebiet um Hohenburg im Nordgau (in der heutigen Oberpfalz) herrschten.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Zu Beginn des 11. Jahrhunderts ist ein Graf Ernst (comes Ernestus) nachweisbar, der wahrscheinlich Besitz in Hohenburg hatte. Eine familiäre Zuordnung dieses Grafen ist nicht möglich.

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts taucht ein weiterer Graf Ernst[1] auf. Dieser Graf Ernst stammt wahrscheinlich von den Grafen von Sulzbach, den österreichischen Babenbergern oder evtl. dem Grafen Adalbert von Rebgau ab. Er ist verwandt mit den Grafen von Poigen-Stein (in Österreich), dem Grafen von Bergtheim (bei Würzburg) und den Grafen von Clamm (in Österreich) und Velburg (im Nordgau). Graf Ernst starb um 1120. Seine unverheirateten Söhne Ernst[2] und Friedrich[3] vermachten 1142 ihre Herrschaft an das Hochstift Regensburg, falls sie söhnelos versterben. Ernst verstarb um 1162, Friedrich 1178. Friedrich hinterließ einen gleichnamigen Sohn Friedrich II.,[4] der den Erbvertrag seines Vaters erneuerte.

Friedrich II. starb 1209 kinderlos, seine Witwe Mechtild von Wasserburg, die Tochter des Grafen Dietrich von Wasserburg-Viechtenstein, verweigerte jedoch die Herausgabe des Erbes. Sie schloss 1210 einen neuen Vertrag mit dem Regensburger Bischof Konrad, nach dem die Herrschaft ihr zeit ihres Lebens zustehen sollte, danach ihrem Sohn aus weiterer Ehe und danach noch dessen Sohn. Sie heiratete etwa 1212 Diepold VII. aus der Familie der Markgrafen von Vohburg, dem sie vier Söhne und zwei Töchter gebar. Die Familie nannte sich daraufhin Markgrafen von Hohenburg.

Der Sohn Diepold VIII.[5] starb wahrscheinlich bereits 1247. Die Söhne Berthold,[6] Otto[7] und Ludwig[8] waren bedeutende Anhänger der Staufer und spielten in der Verwaltung von Süditalien und Sizilien eine bedeutende Rolle. Sie starben zwischen 1256 und 1258 im Gefängnis.

In der Manessischen Liederhandschrift wird ein Markgraf von Hohenburg als Minnesänger aufgeführt. Eine genaue Zuordnung zu einem bestimmten Markgrafen ist nicht möglich, es wird aber vermutet, dass es sich hierbei um Berthold, Sohn Diepolds VII., handelt.

Nach dem Tod der vier Söhne der Mechthild ging die Herrschaft Hohenburg auf das Hochstift Regensburg über und der Titel des Grafen oder Markgrafen von Hohenburg wurde nicht mehr verwendet.

Literatur

  • Friedrich Spörer: Geschichtlicher Führer durch Hohenburg und die nächste Umgebung, Michael Laßleben, Oberpfalz-Verlag, Kallmünz 1935
  • Europäische Stammtafeln

Fußnoten

  1. Ernst I.
  2. Ernst II.
  3. Friedrich I.
  4. Friedrich II.
  5. Diepold VIII.
  6. Berthold
  7. Otto
  8. Ludwig

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grafen von Lebenau — Grafschaft Lebenau im Rupertiwinkel um 1200 Die Grafschaft Lebenau (auch als Liebenau oder Lebenau Hohenburg bezeichnet) war ein mittelalterliches Territorium, welches sich zum Großteil im heutigen Oberbayern und im Salzburger Land von der… …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Nassau-Ottweiler — Die nachfolgende Liste nennt die Grafen, Fürsten, Herzöge und Könige aus dem Haus Nassau, gegliedert nach den jeweils von ihnen regierten Territorien und Staaten. Inhaltsverzeichnis 1 Grafen von Nassau (bis 1255) 2 Walramsche Linie 2.1 Grafen von …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Ortenburg — Dieser Artikel befasst sich mit den Kärntner Grafen von Ortenburg und ihrer Grafschaft. Siehe anderweitig Ortenburg (Begriffsklärung) Ruine Ortenburg Die Ortenburger waren ein mittelalterliches reichsunmittelbares Adelsgeschlecht in Kärnten, das… …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Eberstein — Wappen der Grafen von Eberstein, Scheibler sches Wappenbuch, 1450–80 Die Grafen von Eberstein waren ein südwestdeutsches Adelsgeschlecht, das von 1085 bis ins 13. Jahrhundert auf der heute als Alt Eberstein bekannten Burg beim heutigen Baden… …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Sponheim — Wappen des Geschlechts der Spanheimer und der Grafschaft Sponheim Wappen des Seitenzweiges der Reichsgrafen von Ortenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Urach — Wappen der Grafen von Urach Die Grafen von Urach waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht des 12. und 13. Jahrhunderts, die von ihrem Hauptsitz bei Urach (heute Bad Urach in Baden Württemberg) wirkten. Die Grafen von Urach waren stammesverwandt mit …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Arnstein — Burg Arnstein Burg Arnstein Entstehungszeit: um 1130 Burgentyp: Höhenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste der Grafen von Bogen-Windberg und der Domvögte von Regensburg — Die Stammliste der Grafen von Bogen Windberg und der Domvögte von Regensburg wird hier gemeinsam geführt, da beide Geschlechter von der Forschung als einander zugehörig betrachtet werden. Inhaltsverzeichnis 1 Grafen von Windberg Bogen 1.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste der Grafen von Andechs — Stammwappen der Grafen von Andechs Der Name Andechser, der im engeren Sinn die Grafen von Andechs ab Berthold II. († 1151) bezeichnet, der das Herrschaftszentrum von Dießen auf den Andechser Berg verlegt und die erfolgreichste Linie des… …   Deutsch Wikipedia

  • Hohenburg (Adelsgeschlecht) — Die Grafen von Hohenburg waren Grafen aus verschiedenen Familien, die zwischen dem Jahr 1000 und dem Jahr 1258 im Gebiet um Hohenburg im Nordgau (in der heutigen Oberpfalz) herrschten. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Fußnoten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”