Berthold von Hohenburg

Berthold von Hohenburg

Berthold von Hohenburg (* 1215; † 1256 oder 1257 in Süditalien) war Markgraf von Vohburg-Hohenburg.

Der Markgraf von Hohenburg, wahrscheinlich Berthold, im Codex Manesse

Berthold wurde um 1215 als Sohn von Diepold V. und Mathilde von Wasserburg geboren. Hohenburg begann seine Laufbahn als Valet Kaiser Friedrich II. 1239 wurde er zum Kapitän von Como ernannt, 1244 zum Generalvikar und 1246-1247 war er Gesandter am Hof von Nikäa. Friedrich II. vertraute ihm kurz vor seinem Tode seinen Sohn Manfred Lancia aus der sizilianischen Linie der Staufer an. Als der Stammhalter der deutschen Linie der Staufer, Konrad IV. 1254 verstarb, wurde Hohenburg für Konradin zum Regenten des Königreichs Sizilien. Nach Manfreds Machtübernahme, musste Berthold zurücktreten und schloss sich dem Lager des Papstes Innozenz IV. an und kämpfte in seinem Dienst gegen Manfred. Nachdem er 1255 als Kommandant des päpstlichen Heeres Alexander IV. nach Apulien eingerückt war, versucht er sich wieder dem siegreichen Manfred anzuschließen. Er scheitert und wird von seinem Onkel Konrad von Wasserburg verraten. 1256 wurde Hohenburg auf dem Landtag von Bari gemeinsam mit seinen Brüdern Otto, Ludwig und Dietbold zum Tode verurteilt, wenig später dann zu lebenslänglicher Haft begnadigt, dann jedoch in seiner Zelle ermordet. Damit erlosch das Geschlecht der Hohenburg.

Von Berthold sind zahlreiche Minnelieder überliefert. Außerdem zeugen seine Kontakte zu Moses ben Salomon von Salerno von hohem kulturellen Interesse jenseits der militärischen Tätigkeit. Eines seiner bekanntesten Werke ist die lamentatio Bertholdi marchionis:

Dives eram quondam, pauper modo. Quid miser egi,
Carmina qui quondam studio florente peregi,
Illis temporibus michi sors successit amene,
Ecce mihi lacere dictant scrimende camene.

Bertholds Geliebte war die spätere Ehefrau des Kaisers Friedrich II., Bianca Lancia, der er zahlreiche Lieder geschrieben hatte.

Literatur

  • Josef Martin Bauer: Berthold von Hohenburg. In: Unbekanntes Bayern. Porträts aus acht Jahrhunderten. Süddeutscher Verlag.

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