- Bistum Trier
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Bistum Trier Basisdaten Staat Deutschland Kirchenprovinz Köln Metropolitanbistum Erzbistum Köln Diözesanbischof Stephan Ackermann Weihbischof Robert Brahm
Jörg Michael Peters
Helmut DieserEmeritierter Weihbischof Alfred Kleinermeilert
Leo SchwarzGeneralvikar Georg Holkenbrink Fläche 12.870 km² Dekanate 35 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Pfarreien 927 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Einwohner 2.484.000 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Katholiken 1.525.200 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Anteil 61,4 % Diözesanpriester 733 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Ordenspriester 272 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Ständige Diakone 166 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Katholiken je Priester 1.518 Ordensbrüder 534 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Ordensschwestern 1.768 (31. Dezember 2008 / AP 2010) Ritus Römischer Ritus Liturgiesprache Deutsch Kathedrale Trierer Dom Website www.bistum-trier.de Kirchenprovinz Das Bistum Trier (lateinisch : Dioecesis Trevirensis) ist die älteste deutsche römisch-katholische Diözese in der Kirchenprovinz Köln. Bischofssitz ist die Stadt Trier mit der Kathedralkirche, dem Trierer Dom, der 1986 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Amtierender Diözesanbischof ist seit 2009 Stephan Ackermann.
Das Bistum Trier umfasst Teile der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland und die Exklave Kirchen (Sieg). Es ist die älteste römisch-katholische Ortskirche Deutschlands und wurde (frühestens) im 3. Jahrhunderts von Bischof Eucharius gegründet. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Trier Erzbistum und die Trierer Erzbischöfe Kurfürsten im Heiligen Römischen Reich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste überlieferte Bischöfe von Trier waren Eucharius, Valerius und Maternus, der auch als erster Bischof von Köln belegt ist. Die Amtszeit dieser Bischöfe bewegt sich in der Zeit zwischen 250 und 300 n. Chr. In Trier (früher die bedeutende römische Stadt Augusta Treverorum) gab es wahrscheinlich schon seit der Spätantike einen Bischof, diese sind jedoch nicht belegt.
Das Erzbistum Trier war ein bedeutendes geistliches Territorium im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Sein Oberhaupt, der Erzbischof, stand einem Gebiet entlang des Flusses Mosel zwischen Trier und Koblenz vor. Er war seit dem späten Mittelalter einer der sieben Kurfürsten.
→ siehe Hauptartikel Kurtrier
Zum historischen Gebiet gehörten außerdem die drei Bistümer Metz, Toul und Verdun (Trois-Évêchés) später auch Nancy und St. Dié (heute französisch).
Ab 1795 war das Bistum auf der linken Rheinseite (fast) komplett unter französischer Okkupation und wurde 1801 sogar annektiert. Nach dem Frieden von Lunéville und dem Konkordat wurde unter Napoleon 1802 Bischof Charles Mannay eingesetzt. Der rechtsrheinische Teil existierte als zweites Bistum Trier unter seinem ursprünglichen Fürstbischof Clemens Wenzeslaus der nach Augsburg geflohen war. Verwaltet wurde es von Ehrenbreitstein aus. Territorial wurde der rechtsrheinische Rest - welcher später kirchlich in der neugegründeteten Diözese Limburg aufging - säkularisiert vom Fürstentum Nassau-Weilburg annektiert.
1821 wurde das Bistum erneuert und ist seitdem ein Suffraganbistum des Erzbistums Köln. Während der Zeit des Kulturkampfes wurde der Trierer Bischof Matthias Eberhard am 6. März 1874 als zweiter preußischer Bischof verhaftet und anschließend zu einer Geldstrafe von 130.000 Goldmark und neun Monaten Haft verurteilt.[1] Er starb sechs Monate nach seiner Haftentlassung auf dem Höhepunkt des Kulturkampfes. Zum Zeitpunkt seines Todes im Mai 1876 waren 250 Priester vor Gericht gestellt worden und 230 Pfarreien seiner 731 Pfarreien umfassenden Diözese waren vakant.[2] Es kam, wie im Fall Namborn vereinzelt zu heftigen Auseinandersetzungen mit den preußischen Behörden. Sie kumulierten in der Zeit der Marienerscheinungen in Marpingen 1876/1877. Die preußischen Behörden reagierten sehr restriktiv auf diesen Ausdruck von Völksfrömmigkeit, in deren Zusammenhang es zu mehreren Verhaftungen kam und Militär eingesetzt wurden, um Wallfahrten nach Marpingen zu verhindern.
Gegenwart
Im Bistum Trier wurde in den letzten Jahren eine Strukturreform eingeleitet. In dem ländlich geprägten Bistum soll die Zahl der Pfarreien und Pfarreigemeinschaften von 389 auf 171 verringert werden. Die Strukturpläne orientieren sich an der Zahl der verfügbaren Diözesanpriester.[3]
Bistumsgliederung
Das Bistum umfasst heute den Nordwesten des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, und zwar die ehemaligen Regierungsbezirke Trier und Koblenz ohne den westlichen Teil des Landkreises Altenkirchen und ohne den Westerwaldkreis, sowie das Saarland ohne den Saarpfalz-Kreis und ohne die Ostertalorte Osterbrücken, Hoof, Niederkirchen, Bubach, Marth und Saal (Stadtteile der Kreisstadt St. Wendel), die früher pfälzisch waren und bis heute zum Bistum Speyer gehören.
Das Bistum Trier gliedert sich in 35 Dekanate („Mittlere Ebene“) in drei „Visitationsbezirken“ (Koblenz – Saarland – Trier). Eine Struktur-Reform hat im April 2004 die bisher bestehenden sieben Regionen aufgelöst und ihre Aufgaben teilweise den neu entstandenen 35 Dekanaten, teilweise den in ihrer Funktionalität verstärkten drei Visitationsbezirken zugeführt.
Kirchliche Einrichtungen
Kirchen
- Kirchengebäude im Bistum Trier (Kategorie)
Institutionen
- Bischöfliches Priesterseminar, Trier (gegründet 1773)
- Deutsches Liturgisches Institut, Trier
- Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Trier
- Theologische Fakultät Trier
- Katholische Akademie, Trier
Kirchliche Schulen des Bistums Trier
- Bischöfliches Angela-Merici-Gymnasium Staatlich anerkannte Privatschule des Bistums Trier
- Bischöfliches Cusanus-Gymnasium in Koblenz
- Marienschule Bischöfliches Gymnasium in Saarbrücken
- Willi-Graf-Gymnasium Bischöfliches Gymnasium in Saarbrücken
- Alfred-Delp-Schule Bischöfliche Kooperative Gesamtschule in Trägerschaft des Bistums Trier in Hargersheim bei Bad Kreuznach (kooperative Gesamtschule d.h. getrennte Schulzweige, die auch eine gymnasiale Oberstufe, die Mainzer Studienstufe aufweist)
- Bischöfliche Realschule St. Matthias in Bitburg
- Bischöfliche Realschule Marienberg in Boppard
- Alfred-Delp-Schule Bischöfliche Kooperative Gesamtschule in Hargersheim bei Bad Kreuznach
- Bischöfliche Realschule in Koblenz
- Maximilian-Kolbe-Schule in Neunkirchen (Saar)
- Willi-Graf-Realschule in Saarbrücken
- Grund-, Haupt- und Förderschulen
- Bischöfliche Grundschule St. Matthias in Bitburg
- Bischöfliche Hauptschule St. Matthias in Bitburg
- Alfred-Delp-Schule in Hargersheim bei Bad Kreuznach
- Nikolaus-Groß-Schule Bischöfliche Grund- und Erweiterte Realschule in Lebach
- Maximilian-Kolbe-SchuleGrund- und Hauptschule in Neunkirchen (Saar)
- Bischöfliche Grundschule St. Paulin, Ganztagsschule in Kooperation mit der Dommusik Trier in Trier
- Privatschule St. Maximin Staatlich anerkannte Hauptschule in Trier
- Bischöfliche Förderschule St. Josef (Schwerpunkt Lernen) in Trier
- Hildegard-von-Bingen-Schule Bischöfliche Fachschule für Sozialwesen (Bild.gang Erzieher) in Koblenz
- Edith-Stein-Schule, Akademie für Erzieherinnen u. Erzieher Bischöfliche Fachschule für Sozialpädagogik in Neunkirchen (Saar)
- St. Helena-Schule Trier Berufsbildende Schule (höhere Berufsfachschule Sozialassistenz; Fachschule Sozialwesen m. d. Fachrichtungen: Sozial- und Heilpädagogik) in Trier
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wallfahrtsstätten
In Trier:
- Der Heilige Rock im Trierer Dom
- Grab des Apostels Matthias sowie die Gräber der Heiligen Eucharius und Valerius in der Abteikirche der Benediktinerabtei St. Matthias (einziges Apostelgrab nördlich der Alpen)
- Grab von Friedrich Spee in der Jesuitenkirche
- Grab von Pater Wilhelm Eberschweiler SJ in der Jesuitenkirche
- Grab des heiligen Simeon von Trier in der Kirche St. Simeon in Trier-West
- Grab des heiligen Paulinus in der Kirche St. Paulin
- Grab von Hieronymus Jaegen in der Kirche St. Paulus
- Grab des seligen Peter Friedhofen in der Maria-Hilf-Kapelle
- Grab der seligen Blandine Merten in der Blandinenkapelle auf dem Friedhof St. Paulin
Außerhalb Triers:
- Marien-Wallfahrtskirche Klausen (Eifel)
- Marien-Wallfahrtskirche in Saarburg-Beurig
- Grab des heiligen Wendelin in der Basilika Minor St. Wendelin in St. Wendel/Saarland
- Grab des heiligen Apollinaris in der Apollinariskirche in Remagen.
- Grab der heiligen Oranna in der St.-Oranna-Kapelle in Überherrn-Berus
- Schrein des heiligen Lutwinus in Mettlach
- Schrein des heiligen Quiriakus in Taben-Rodt
- Partikel der Sandalen Christi in der Sankt-Salvator-Basilika in Prüm
- Wallfahrtskirche St. Nikolaus mit den Pfarrer-Kraus-Anlagen in Koblenz-Arenberg
Siehe auch
- Liste der (Erz-)Bischöfe von Trier
- Liste der Weihbischöfe von Trier
- Liber annalium iurium, Urbar des Erzbistums von 1220
Literatur
- Martin Persch, Michael Embach (Hrsg.): Die Bischöfe von Trier seit 1802. (Veröffentlichungen des Bistumsarchivs Trier, 30) Trier 1996
- Brigitte Hammerschmidt: Der Kirchenbau des 20. Jahrhunderts im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums Trier, Kliomedia, Trier 2006 (Geschichte und Kultur des Trierer Landes 4), ISBN 978-3-89890-085-0.
- Wolfgang Seibrich: Die Weihbischöfe des Bistums Trier. (Veröffentlichungen des Bistumsarchivs Trier, 31) Trier 1998.
- Martin Persch und Bernhard Schneider (Hrsg.): Geschichte des Bistums Trier. (Veröffentlichungen des Bistumsarchivs Trier). Bd. 1, 3-5. Trier 2000 ff.
- Band 1: H. Heinen, H. H. Anton, W. Weber: Im Umbruch der Kulturen, Spätantike und Frühmittelalter. Trier 2003.
- Band 3: B. Schneider, M. Persch: Kirchenreform und Konfessionsstat 1500-1801. Trier 2010.
- Band 4: M. Persch, B. Schneider: Auf dem Weg in die Moderne, 1820-1880. Trier 2000.
- Band 5: B. Schneider, M. Persch: Beharrung und Erneuerung, 1881-1981. Trier 2004.
Weblinks
Commons: Bistum Trier – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Topographia Colonia et al. – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ David Blackbourn: Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarkzeit, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6, S. 128
- ↑ David Blackbourn: Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarkzeit, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6, S. 129
- ↑ »Die Welt«: In der katholischen Kirche murrt die Basis vom 15. Mai 2009
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