- Graphikerin
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Ein Grafiker arbeitet gestaltend mit Schrift- oder Bildmaterial. Damit gehören die Grafiker zu den Designern (siehe auch Grafik).
Entstehungsgeschichte
Die Ursprünge des Grafikerberufes liegen zeitlich am Ende der Renaissance. Mit der Entwicklung des Buchdrucks gerieten handwerklich intensive Tätigkeiten wie Buchmalerei und Kalligrafie in den Hintergrund. So wurde sehr schnell die Notwendigkeit der Gestaltung des Schriftbilds und der Zusammenstellung zwischen Schrift und Bild erkannt. Die direkten Vorläufer der Grafiker waren deshalb auch die Schriftsetzer. Diese entwarfen häufig das Layout und gaben Vorgaben zu Satzspiegel, Typografie und Bildmaterial. Kleinere grafische Arbeiten wie das Entwerfen von Logos oder Signets wurden durch Schriftsetzer ebenfalls ausgeführt bis hin zum Erstellen von Bleischnitten oder dem Herstellen von Klischees.
Eine eigene Form des Grafikers ist der Werbegrafiker, der mit der Entstehung der Konsumindustrie und der Lithografie Ende des 19. Jahrhunderts zunächst unter dem Begriff des Plakatmalers entstand.
Im Zuge der technischen Entwicklung bildeten sich Spezialisten (Gebrauchsgrafiker) aus, später dann entstanden Agenturen (Werbeagenturen, Buchverlage) die sich vor allem der Entwicklung der Gestaltung verschrieben. In diesem Zuge wandelte sich der Beruf des Grafikers. Klassischerweise waren viele Grafiker bis in die 50er Jahre auch freie Künstler (Maler, Illustratoren, Zeichner), die dann (später freiberufliche) Grafiker als Schüler drei Jahre in ihrem Atelier ausbildeten. Manche bekamen auch eine Ausbildung als Schriftsetzer oder zumindest Schriftsetzer-Praktika. Ab den 60er Jahren wurde Zeichnen und Typografie in den Grafikerschulen gelehrt. Die Entwicklung ging weiter zum Grafik-Designer, der in den heutigen Tagen den Gebrauchsgrafiker alter Schule abgelöst hat.
Dieser Wandel zeigt sich im Namen des Berufsverbandes BDG, der 1919 als "Bund der Deutschen Gebrauchsgrafiker" gegründet wurde und seit 1968 den Namen Bund Deutscher Grafik-Designer führt.
Der Grafik-Designer arbeitet heute fast vollständig an Computer basierender Gestaltung. Die Ausbildung ist nicht einheitlich, zwar gibt es Grafik-Design an verschiedenen Fachhochschulen und Hochschulen als Studiengang (Abschluss Diplom bzw. Diplom (FH)), doch ist die Bezeichnung „Designer“ im Gegensatz zu akademischen Graden wie Diplom-Designer oder Diplom-Designer (FH) o.Ä. nicht geschützt.
Es entstanden in den letzten Jahren eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Schulen, die eine „Designer-Ausbildung“ anbieten, viele davon auch im grafischen Bereich, weshalb diese Absolventen sich teilweise auch als Grafiker verstehen.
Zu der täglichen Arbeit des Grafikdesigners (heute: Kommunikationsdesigners) zählen unter anderem:
- Erstellung von Printprodukten,
- Layout,
- Drucksatz,
- Corporate Designs
- Signaletik
- Illustration,
- Konzeption und Entwurf,
- Typografie,
- Fotografie,
- Zeichnen,
- Desktop-Publishing,
- gestalterische Grundkonzeption
- Animation,
- Druckvorstufe,
- Webdesign,
- Modellbau,
- Verpackung,
- Rastersysteme
Der Grafikdesigner steht im engen Kontakt mit seinen Kunden und der Realisationsstufe, um Wünsche und Ideen mit der größtmöglichen Qualität umzusetzen.
Verbände
- Bund Deutscher Grafik-Designer e.V.
- Allianz Deutscher Designer e.V.
- Art Directors Club Deutschland e.V.
- Berufsverband der Swiss Graphic Designers
- designaustria - Österreichs Wissens- und Informationszentrum für Design; Berufs- und Interessensvertretung
Zeitschriften
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