Greifenhagener Bahnen

Greifenhagener Bahnen

Die Greifenhagener Bahnen waren der Teil der Pommerschen Landesbahnen der aus der AG Greifenhagener Kreisbahnen hervorgegangen war.

Geschichte

Der Landkreis Greifenhagen in der preußischen Provinz Pommern umfasste bis 1939 lediglich ein Gebiet am rechten Ufer der Oder südlich von Stettin. Seit 1877 durchzog ihn entlang des Flusses die Hauptlinie Stettin–Küstrin der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft.

Die weiter östlich davon gelegenen Teile des Kreises wurden erst zwanzig Jahre später von Kleinbahnstrecken erschlossen. Eigentümerin war die AG Greifenhagener Kreisbahnen, an der der Kreis, die Provinz Pommern und der preußische Staat maßgeblich beteiligt waren.

Den Anfang machte am 25. Januar 1895 die 33 Kilometer lange Verbindung von der Kreisstadt Greifenhagen nach der Kleinstadt Bahn und weiter bis Wildenbruch im Süden. Gleichzeitig entstand eine kleine Hafenbahn in Greifenhagen.

Von der ersten Strecke zweigte seit dem 28. August 1898 in Klein Schönfeld eine Linie nach der Nachbarkreisstadt Pyritz ab, die zwar bis zur Kreisgrenze (6 km) auch zu den Greifenhagener Kreisbahnen gehörte, aber zunächst nur von der Pyritzer Kreisbahn benutzt worden ist. So gab es auch durchgehende Züge von Greifenhagen bis Pyritz.

Gleichzeitig erreichte eine Strecke von Finkenwalde bei Stettin die Gemeinde Neumark (21 km). Sie wies eine für Kleinbahnen sehr hohe Zugzahl auf (1939 acht Zugpaare), denn sie lag im Einzugsgebiet der Großstadt Stettin mit Berufs- und Ausflugsverkehr. Von Neumark schloss man am 1. Dezember 1905 die Lücke nach Woltersdorf an der Pyritzer Linie. Das normalspurige Netz erreichte damit eine Länge von 75 Kilometern, wovon nur etwa 2 km außerhalb des Kreises lagen.

Den Betrieb führte bis 1910 die Firma Lenz & Co GmbH, dann die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes und ab 1920 die Vereinigung mittelpommerscher Kleinbahnen GmbH. Diese Aufgabe übernahm ab 1937 die Landesbahndirektion Pommern, bis die Gesellschaft unter dem Namen Greifenhagener Bahnen mit Wirkung vom 1. Januar 1940 in die Pommerschen Landesbahnen eingegliedert wurde.

Der Fahrzeugpark umfasste im Jahre 1939 8 Dampflokomotiven, 1 Triebwagen, 14 Personen-, 5 Pack- und 51 Güterwagen.

Strecken

a) Greifenhagen–Wildenbruch

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
deutsch polnisch
0,0 Greifenhagen Gryfino
3,0 Neumühle bei Greifenhagen Żórawie
5,3 Vogelsang (Kreis Greifenhagen Wirów
7,4 Wierow Jezioro Wirów
10,9 Klein Schönfeld Chwarstnica
13,6 Borin Borzym
18,4 Gebersdorf (Kreis Greifenhagen) Sosnowo Gryfińskie
22,2 Liebenow Lubanowo
25,9 Bahn Banie
28,1 Marienthal bei Bahn Baniewice
33,4 Wildenbruch Swobnica

b) Finkenwalde–Neumark–Klein Schönfeld

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
deutsch polnisch
0,0 Finkenwalde Kreisbahnhof Szczecin Lotnisko
1,9 Brunner Straße Szczecin Zdroje Wschodnie
2,7 Hökendorf Szczecin Słoneczne
5,5 Königsweg Urok
8,2 Henningsholm Oleszna
9,4 Hohenkrug-Buchholz Struga Szczecińska
11,2 Mühlenbeck (Bezirk Stettin) Wrzosy Pomorskie
12,5 Kellerbecker Mühle Kłobucko Gryfińskie
17,1 Kolbatz Kołbacz
18,4 Hofdamm Dębina Pomorska
20,6 Neumark (Kreis Greifenhagen) Stare Czarnowo
24,3 Glien Glinna
27,6 Sinzlow-Kortenhagen Żelisławiec-Kartno
31,0 Neuhaus (Kreis Greifenhagen) Drzenin
34,1 Woltersdorf (Kreis Greifenhagen) Sobieradz
37,5 Klein Schönfeld Chwarstnica

c) Woltersdorf–Kreisgrenze (verpachtet)

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
deutsch polnisch
0,0 Woltersdorf (Kreis Greifenhagen) Sobieradz
1,7 Karlshof (Kreis Greifenhagen) Skrzynice
Kreisgrenze Pyritz

Literatur

  • Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1988, ISBN 3-922138-34-9.

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